Einzelprojekt

ÖGD-Projekt: Prävalenz multiresistenter Erreger (MRE) bei Tieren in tiergestützten Therapien medizinischer Einrichtungen

Förderkennzeichen: 01KI1814
Fördersumme: 176.900 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2023
Projektleitung: Dr. Cornelia Henke-Gendo
Adresse: Niedersächsisches Landesgesundheitsamt
Roesebeckstr. 4 - 6
30449 Hannover

Tiere werden in medizinischen Einrichtungen (ME) auf sehr unterschiedliche Weise eingesetzt. Sie können als professionell ausgebildete Therapietiere in tiergestützten Therapien Aufgaben übernehmen, als Assistenztiere (z.B. Blindenführ- oder Warnhunde) ihre Besitzer in die ME begleiten oder an der Behandlung von Patienten beteiligt sein. Weiterhin können Menschen und Tiere auch bei einer parallelen Nutzung von Räumen/Medizinprodukten, z.B. im Rahmen von gemeinschaftlicher Nutzung von Großgeräten (z.B. MRT) in der Forschung in Kontakt treten oder in Ausnahmefällen als Besuchstiere ihre Besitzer in der ME begleiten. Diesen teilweise emotional wohltuenden Kontakten steht das Risiko der Übertragung von pathogenen Erregern im Sinne einer Zoonose gegenüber. Ziel der geplanten Arbeiten ist es, das Risiko dieser Zoonosen zu ermitteln und durch zu erarbeitende Handlungsempfehlungen zu minimieren. Zusätzlich ist geplant, die in die Erhebung einbezogenen Säugetiere bezüglich einer möglichen Besiedelung mit krankenhaushygienisch relevanten multiresistenten Erregern (MRE) zu untersuchen, um das Risiko einer Übertragung von MRE besser abschätzen und bei entsprechender Notwendigkeit einzugrenzen zu können. Um die infektionshygienische Überwachung durch die Gesundheitsämter (GÄ) in Bezug auf die Mensch-zu-Tier-Kontakte sachgerecht und vergleichbarer zu gestalten, werden hygienisch relevante Qualitätsmarker für diese Überwachung definiert und den GÄ in Form einer Begehungscheckliste zur Verfügung gestellt. Die landesweite Nutzung einer solchen Checkliste zur Begehung und Rückspiegelung der Überwachungsergebnisse an das NLGA erlauben nach Auswertung der Daten eine Einschätzung der Häufigkeit und Qualität der Mensch-zu-Tier-Kontakte und damit auch eine Abschätzung des Risikos von Erregerübertragungen von Tier auf Mensch.