Teilprojekt eines Verbundes

Afrikanisches Netzwerk für verbesserte Diagnostik, Epidemiologie und Management häufig vorkommender Infektionskrankheiten 2022

Förderkennzeichen: 01KA2110B
Fördersumme: 480.792 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2022
Projektleitung: Dr. Fabian H. Leendertz
Adresse: Robert Koch-Institut (RKI), Abt. für Infektionskrankheiten
Nordufer 20
13353 Berlin

Akute Atemwegsinfektionen (ARI) sind eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, insbesondere bei Kindern. Die schnelle globale Ausbreitung des Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) zeigte wie wichtig kontinuierliche Anstrengungen zur Prävention und Kontrolle von ARI sind. ANDEMIA bietet eine einzigartige Gelegenheit, ARI - einschließlich der Corona Virus Disease 2019 (Covid-19) – im Afrika südlich der Sahara (SSA) zu untersuchen; an Standorten unterschiedlicher ökologischer und sozioökonomischer Gegebenheiten sowie unterschiedlichen Niveaus der Gesundheitsversorgung. ANDEMIA-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützen seit 2020 lokale Covid-19 Responses und die Surveillance-Aktivitäten des Netzwerks tragen effektiv dazu bei, kritische Wissenslücken in der Bekämpfung der SARS-CoV-2 Pandemie in SSA zu schließen. Das Netzwerk veröffentlichte 96, 145 bzw. 8 virale Genome aus Burkina Faso, der Elfenbeinküste und der Demokratischen Republik Kongo (DRC) in der GISAID-Datenbank, welche SARS-CoV-2-Genome aus der ganzen Welt sammelt und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zugänglich macht. Allerdings liegt SSA bei der Generierung von genomischen Daten zu neu auftretenden Erregern mit pandemischem Potenzial, sowie Bekämpfungsmaßnahmen, weiterhin weit zurück. Aus diesem Grund widmen wir uns 2022, aufbauend auf ANDEMIAs bisherigen Aktivitäten, folgenden Aufgaben: 1) Kapazitätsaufbau für die Verbesserung der Hochdurchsatz-Sequenzierung viraler Erreger, sowie entsprechende Analysen und wissenschaftliche Publikation der Ergebnisse in den ANDEMIA-Partnerländern; 2) Untersuchung der molekularen Epidemiologie des Respiratorischen Synzytial Virus (RSV) und des humanen Metapneumovirus (HMPV) in Westafrika; 3) Untersuchung der Rolle von Enteroviren bei akuten Atemwegs- und Fiebererkrankungen in Westafrika; 4) Aufbau von Kapazitäten bei Gesundheitspersonal für die Infektionsprävention und -kontrolle in SSA.