Teilprojekt eines Verbundes

Aufbau der IT-Infrastruktur und Evaluation der Implementierung

Förderkennzeichen: 01GK1901D
Fördersumme: 644.390 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Birgitta Weltermann
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Institut für Hausarztmedizin
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn

In Nordrhein-Westfalen (NRW) leben 22% der deutschen Bevölkerung, und 21% der Hausärzte praktizieren hier. Zentrum von NRW ist das polyzentrische Ballungsgebiet Rhein-Ruhr, eine einzigartige Struktur für Deutschland und eine der 40 größten Metropolregionen der Welt. An den Rändern NRWs finden sich dünner besiedelte Regionen wie Münsterland, Niederrhein, Eifel und Sauerland. Für die ärztliche Versorgung bestehen einige Besonderheiten, wie zum Beispiel das Nebeneinander von arm und reich, von städtischen und ländlichen Regionen, eine stark interkulturell geprägte Bevölkerung, ein hoher Anteil an Menschen in unsicheren wirtschaftlichen Verhältnissen sowie eine hohe Anzahl Patienten pro Hausarzt. Forschung in NRW ist deshalb relevant für Deutschland mit großer internationaler Vergleichbarkeit. Etwa 90 % der medizinischen Versorgung findet im niedergelassenen Bereich statt, davon ein Großteil in Hausarztpraxen. Um in diesem wichtigen Sektor solide Forschung möglich zu machen, wird im Rahmen dieses 5-jährigen Projekts ein nachhaltiges NRW-weites, hausärztliches Forschungspraxennetzwerk (NRW-GPRN) aufgebaut, koordiniert und vernetzt. Ziel ist es, 520 Praxen zu rekrutieren: Zum einen 320 sogenannte Level-1-Praxen, die für Versorgungs- und epidemiologische Forschung trainiert werden, zum anderen 200 sogenannte Level-2-Praxen, die in Zusammenarbeit mit den Koordinierungszentren für Klinische Studien (KKS) zusätzlich für klinische Forschung (u.a. Medikamentenstudien) qualifiziert werden. Eine klinische Pilotstudie, die im vierten Projektjahr beginnt sowie bereits eingeworbene, große Versorgungsforschungsstudien, die ab dem ersten Projektjahr laufen, begleiten den Aufbau des Netzes. Der Standort Bonn beauftragt und managt einen IT-Dienstleister zum Aufbau der IT-Infrastruktur. Ausgehend von wissenschaftlichen Analysen zu "barriers and facilitators" werden Praxen-zentrierte Implementierungshilfen entwickelt und die netzweite Umsetzung der IT-Lösung evaluiert.