Einzelprojekt

BatLotH - Bioethik und das Erbe des Holocaust

Förderkennzeichen: 01GP1885
Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2020
Projektleitung: PD Dr. Heiko Stoff
Adresse: Medizinische Hochschule Hannover - Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Im Sommer 2017 hat sich eine israelisch-deutsche Arbeitsgruppe konstituiert, die sich erstmals am 9.7.2017 im Haus der Wanseekonferenz zu einem Skypeworkshop zusammengefunden hat, um die Auswirkungen des Holocaust auf die Entwicklung der Bioethik in Israel und Deutschland zu untersuchen. Die Arbeitsgruppe soll zukünftig qua eines Projektantrages verstetigt werden. Um dies zu gewährleisten, ist es unbedingt notwendig, dass sich die Teilnehmenden in einer Klausurwoche zusammenfinden. Diese soll es ermöglichen, dass zudem ausgewählte Forschende aus dem Bereich des Nachwuchses aus Deutschland und Israel partizipieren. Während der Klausurwoche stellen alle Teilnehmende in moderierten Diskussionsrunden ihr jeweiliges Papier in Referaten und unter der Hinzuziehung von Koreferierenden vor. In dem Forschungsvorhaben sollen explizit "ethische, rechtliche und soziale Aspekte der modernen Lebenswissenschaften" sowohl aus einer historischen, ethischen, politologischen und soziologischen als auch anwendungsbezogenen Perspektive betrachtet werden. Befragt wird, auf welch unterschiedliche Weise der gesellschaftliche Diskurs zu bioethischen Aspekten in den modernen Lebenswissenschaften in den Ländern der Täter und der Opfer geführt wurde und ob dies auch zu unterschiedlichen Formen der Rechtsprechung sowie zu unterschiedlichen biotechnologischen Praktiken geführt hat. Es geht also zentral um die jeweiligen nationalen Diskussionen, wobei unter Heranziehung der für die internationale Debatte maßgeblichen US-amerikanischen Diskurse auch der internationale Austausch starke Berücksichtigung finden soll. Dazu ist es in der Tat notwendig, die Historizität der jeweiligen nationalen Sichtweisen erst noch herauszuarbeiten. Damit soll ein bisher noch nicht geleisteter bedeutsamer Beitrag zur bioethischen Debatte sowohl in Israel und Deutschland selbst als auch im transnationalen Bezug geleistet werden.