Einzelprojekt

BruceFit4Infect - Amöben als mögliche ökologische Nische atypischer Brucella-Spezies und Fitnessraum zur Vorbereitung der Makrophageninfektion

Förderkennzeichen: 01KI2112
Fördersumme: 143.405 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Dirk Hofreuter
Adresse: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin

Brucellose ist eine weltweit verbreitete zoonotische Erkrankung verursacht durch Bakterien der Gattung Brucella. In den letzten Jahren wurden Brucella-Arten identifiziert, die phylogenetisch einen Übergang zwischen den ihnen sehr ähnlichen, weitverbreiteten Umweltbakterien der Gattung Ochrobactrum und den hochpathogenen, klassischen Brucella-Arten bilden. Das Virulenzpotenzial dieser neuen, atypischen (atyp.) Brucella-Arten und die von ihnen ausgehende Gefährdung für Mensch und Tier ist jedoch unbekannt. In eitrigen Geschwüren und Lungen von Patienten konnten jedoch bereits atyp. Brucella nachgewiesen werden. Ebenso wenig ist geklärt, wie gut sie außerhalb der bekannten Wirtsorganismen persistieren können, welche Faktoren für das Überleben dieser Brucella-Arten in der Umwelt eine Rolle spielen und welches das Hauptreservoir dieser atyp. Brucella-Arten ist. Atyp. Brucella-Arten wurden u. a. aus Nagetieren, Reptilien, Fischen und Fröschen, sowie Erdproben isoliert, weshalb anzunehmen ist, dass diese Bakterien an die Ökologie in Böden und Gewässern adaptiert sind. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass die atyp. Brucella-Arten speziell an das Überleben in Amöben, phagozytierende freilebende Einzeller, die in beiden Habitaten vorkommen, angepasst sind. Diese könnten, wie bereits für andere Bakterien beschrieben, einen möglichen Rückzugsort zum Schutz gegen negative Umweltbedingungen darstellen. Ähnlich wie bei klassischen Brucella-Arten, die Zuflucht in Makrophagen zum Schutz gegen das Immunsystem des Wirts suchen. Im Projekt BruceFit4Infect werden das Überleben und das Wachstum der atyp. Brucella-Arten in Ab- und Anwesenheit sowie innerhalb von Amöben untersucht. Im Ergebnis dieses Projekts wird folglich ermittelt, ob Amöben eine mögliche ökologische Nische für diese Brucella-Arten darstellen, wodurch eine erste Abschätzung des Expositions- und Gesundheitsrisikos für Mensch und Tier durch die wenig charakterisierten, atyp. Brucella-Arten möglich sein wird.