Corona-Pandemie: Datenbasis zu den gesellschaftlichen Folgen

Wie erleben die Menschen die Corona-Krise? Und wie wird sie sich auf Dauer auf den Einzelnen und die Gesellschaft auswirken? Das Forschungsprojekt SOEP-CoV greift auf das Sozio-ökonomische Panel zurück und trägt so zur Beantwortung dieser Fragen bei.

Ältere Frau informiert sich am Computer

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen ist das soziale Leben in Deutschland zurzeit stark eingeschränkt. So arbeiten beispielsweise viele Erwerbstätige von zu Hause aus.

DLR Projektträger / BMBF

Um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen, steht das öffentliche Leben in Deutschland zurzeit nahezu still. Schulen und Läden sind weitgehend geschlossen, Veranstaltungen abgesagt. Auch das private Zusammentreffen von Menschen ist stark eingeschränkt. Wie erleben die Menschen die Coronakrise? Und wie wird sie sich auf Dauer auf den Einzelnen und die Gesellschaft auswirken? Bislang fehlen belastbare Daten, um Fragen wie diese zu beantworten.

Das Forschungsprojekt „SOEP-CoV: Sozio-ökonomische Faktoren und Folgen der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland“ wird diese Fragestellungen erforschen und somit einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen in der Gesellschaft leisten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld und des DIW Berlin werden dafür in den kommenden Monaten in einer repräsentativen Stichprobe 10.000 Haushalte telefonisch befragen. Eine zweite Befragungsrunde ist für das Ende der Pandemie geplant. Das standardisierte Interview umfasst etwa Fragen nach der Zufriedenheit mit dem Familienleben und der Betreuung der Kinder, aber auch nach Gefühlen wie Niedergeschlagenheit oder Hoffnungslosigkeit. Zudem erfassen die Forschenden eventuelle Änderungen bei den Arbeitsbedingungen und -zeiten sowie im Umgang mit älteren Menschen und Risikogruppen.

Deutschlandweite Befragung basiert auf einem bereits etablierten Panel

Professor Liebig und Dr. Kühne greifen mit ihren Teams in Berlin und Bielefeld für ihre Befragungen auf das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) zurück und können daher unmittelbar starten. Das SOEP ist die längste Wiederholungsbefragung von zufällig ausgewählten Haushalten in Deutschland. Bereits seit 1984 werden tausende Haushalte und Einzelpersonen zu allen Bereichen des Lebens befragt. Da jedes Jahr dieselben Menschen daran teilnehmen und über diese schon umfassende Informationen aus den vergangenen Jahren vorliegen, können die Forschenden bereits nach Ende der ersten Interviewreihe Aussagen darüber treffen, wie sehr sich unsere Gesellschaft bereits jetzt verändert hat. Zudem werden sie in den kommenden Jahren sehen können, wie die aktuelle Krise das Leben in Deutschland mittel- und längerfristig prägen wird.

Die Ergebnisse werden zukünftig fortlaufend über die Homepage und die Social Media-Kanäle des Projektes der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Zudem planen die Forschenden wissenschaftliche und politikberatende Publikationen sowie Vorträge zu ihrer Thematik.

Förderinitiative Richtlinie zur Förderung eines Nationalen Forschungsnetzes zoonotische Infektionskrankheiten / Rapid Response Modul vom 3. März 2020

Projektvolumen: 499.893 Euro

Projektlaufzeit: 01.04.2020 - 31.03.2021

Projektleitung:
Prof. Dr. Stefan Liebig
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.
Mohrenstraße 58
10117 Berlin
030 89789-0
sliebig@diw.de

Projektpartner:
Dr. Simon Kühne, Universität Bielefeld

Weiterführende Informationen:
https://www.soep-cov.de/