COVID-19-Kombinationsimpfung überprüft

Immunantwort stärker als nach zweimaliger Impfung mit AstraZeneca-Vakzin.

Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung beteiligt sich an der Impfstoffforschung zu COVID-19.

© fernando zhiminaicela auf Pixabay

Unter 60-Jährige, die initial eine COVID-19-Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca erhalten haben, sollen bei ihrem zweiten Termin einen mRNA-Impfstoff verabreicht bekommen. Das empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO). Bisher lagen allerdings kaum Daten vor, wie gut der Organismus auf eine solche Kombinationsimpfung mit der Bildung von Antikörpern reagiert. Nun fand ein Forschungsteam unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung  (DZIF) heraus, dass die Antikörperantwort bei der Kombinationsimpfung sehr viel stärker ausgeprägt ist als nach zweimaliger Gabe von AstraZeneca.

Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität München (TUM), des Helmholtz Zentrum München, des Universitätsklinikums Erlangen, des Universitätsklinikums Köln und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung haben die Immunreaktion bei einer Kombinationsimpfung im Rahmen einer retrospektiven Studie wissenschaftlich überprüft. Sie untersuchten das Blut von rund 500 Probandinnen und Probanden, die neun Wochen nach ihrer ersten COVID-19-Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca eine zweite Impfung mit dem mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer erhalten hatten.

Das Fazit der Studie: Die neutralisierende Antikörperantwort war bei diesen Probandinnen und Probanden sehr viel stärker ausgeprägt als bei Menschen, die zweimal das Vakzin von AstraZeneca bekamen. Die Immunreaktion auf die Kombinationsimpfung zeigte sich als mindestens genauso gut wie die Antikörperantwort nach zwei Impfungen mit dem mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer.

Kombinationsimpfung bei Unverträglichkeiten oder Versorgungsengpässen

Auf Basis der erhobenen Daten kommen die Forscherinnen und Forscher zu dem Schluss, dass die Kombinationsimpfung eine valide Option darstellt. Sie könnte beispielsweise bei individuellen Unverträglichkeiten oder bei Versorgungsengpässen zum Einsatz kommen. Die Forscherinnen und Forscher hoffen zudem, dass die Kombinationsimpfung ein weiterer Baustein ist, um die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung generell zu verbessern. Allerdings sind dafür noch weitere Studien zur Bestätigung der Sicherheit und der klinischen Wirksamkeit dieser und anderer Kombinationsimpfungen erforderlich.

Die rasche Durchführung der Studie war dank mehrerer Unterstützer möglich: dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und dem Impfnetzwerk „VACCELERATE“ (gefördert durch das EU-Programm „Horizon 2020“), dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des CoVaKo-2021-Projekts und des For-COVID-Konsortiums. Geleitet wurde die Studie von Prof. Dr. Ulrike Protzer, München und Prof. Dr. Oliver Cornely, Köln – beide im DZIF aktiv, sowie von Prof. Dr. Klaus Überla, Erlangen.

Quelle: Pressemitteilung Uniklinikum Erlangen

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