Fördermaßnahme

Covid-19 Sofortmaßnahmen

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2020
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Gesamte Fördersumme: bis zu 5 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: ELSA: 5 Verbünde und 14 Einzelvorhaben, insgesamt: 25 Verbünde und 61 Einzelvorhaben

Die durch das neuartige SARS-CoV-2 ausgelöste Pandemie stellt das deutsche Gesundheitssystem vor bislang ungekannte Herausforderungen. Es gibt zurzeit keine wirksamen Therapien zur Behandlung der durch SARS-CoV-2 verursachten Lungenkrankheit Covid-19. Neben den medizinischen Fragen stellen sich im Zuge des Ausbruchsgeschehens auch gesellschaftliche Fragen. Die mit der Pandemie einhergehenden Einschränkungen und Auflagen betreffen alle. Die Forschungsfördermaßnahme unterstützt eine frühzeitige Identifizierung und Reflexion der ethischen, rechtlichen und sozio-ökonomischen Implikationen, die durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus aufgeworfen werden. Es wird nach Lösungen gesucht, die möglichst gesellschaftsverträglich sind und dennoch die Ausbreitung des Virus verhindern.

Der Förderaufruf beruht auf der Aktivierung des Rapid Response Moduls der Förderbekanntmachung „Förderung eines Nationalen Forschungsnetzes zoonotischer Infektionskrankheiten“ vom 29. Januar 2016 und orientiert sich an der Prioritätensetzung der WHO zu Covid-19. Ein Überblick zur Förderung ist hier zu finden. Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozio-ökonomischen Implikationen (ELSA) im Zusammenhang mit dem Ausbruchsgeschehen ist in Modul 3 und 4 vorgesehen.

Die Forschungsarbeiten analysieren und bewerten systematisch verschiedene Themenbereiche. Betrachtet werden unter anderem die Folgen der Verbreitung und der ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, die Notwendigkeit und Angemessenheit von Regelwerken für den Notstand, Anforderungen an die Risiko- und Gesundheitskommunikation sowie solidarisches Handeln, die Priorisierung und Behandlungsplanung von Patienten am Beispiel der Krebstherapie, und die Folgen für niedergelassene Ärzte oder Pflege-, Palliativ- und Hospizversorgung. Ziel ist es, Lösungskonzepte für den Umgang mit der Pandemie auf Grundsatz- und/oder Handlungsebene vorzuschlagen.

Die Ergebnisse der Forschungsprojekte fließen in Stellungnahmen, Leitlinien und Veröffentlichungen ein und leisten wichtige Beiträge für den informierten und sachorientierten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs zu einem reflektierten Umgang mit der Corona-Pandemie sowie möglichen zukünftigen Pandemien.

Einzelprojekte

Abgeschlossen

BePal - Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz durch den Zivil- und Katastrophenschutz in Pandemielagen am Beispiel SARS-CoV-2

Förderkennzeichen: 01KI2097
Gesamte Fördersumme: 48.183 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Martin Voss
Adresse: Freie Universität Berlin, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozial- und Kulturanthropologie, Katastrophenforschungsstelle (KFS)
Carl-Heinrich-Becker-Weg 6-10
12165 Berlin

BePal - Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz durch den Zivil- und Katastrophenschutz in Pandemielagen am Beispiel SARS-CoV-2

Der gesundheitliche Bevölkerungsschutz spielt eine maßgebliche Rolle bei der Bewältigung SARS-CoV-2-Pandemie. Unterstützung erfährt der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) in der Situation vor allem durch Institutionen und Organisationen des Zivil- und Katastrophenschutzes (Feuerwehren, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen). Ziel des Forschungsvorhabens ist die Analyse der Kapazitäten und Potenziale der Organisationen des Zivil- und Katastrophenschutzes im Kontext des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes im Falle einer Pandemie am Beispiel SARS-CoV-2.

Abgeschlossen

BVP-Akut - Behandlung in der stationären Altenpflege während der Covid-19 Pandemie im Voraus planen

Förderkennzeichen: 01KI20505
Gesamte Fördersumme: 57.473 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Dr. Michaela Schunk
Adresse: Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin
Marchioninistr. 15
81377 München

BVP-Akut - Behandlung in der stationären Altenpflege während der Covid-19 Pandemie im Voraus planen

Durch die BEVOR-Studie soll die Wirksamkeit einer komplexen regionalen Intervention zur strukturierten Vorausplanung von Behandlungsverläufen (Advance Care Planning, dt. Behandlung im Voraus Planen (BVP) geprüft werden. Für den Großteil der Bewohner von Altenpflegeeinrichtungen liegen aktuell kaum strukturierte Behandlungsvorausplanungen vor, die speziell die Behandlung in einer Notfallsituation und damit einhergehenden akuten Einwilligungsunfähigkeit regeln. Diese Lücke wurde durch die Covid-19 Pandemie noch einmal deutlicher. Angesichts dieser Situation hat die Deutsche Interprofessionelle Vereinigung – Behandlung im Voraus Planen (DiV-BVP) für (Haus)-Ärzte einen Leitfaden für eine qualifizierte Gesprächsführung sowie eine korrespondierende krisentaugliche Dokumentation der Vorausplanung für den Notfall bereitgestellt. Dieser deckt als "ambulante patienten-zentrierte Vorausplanung" den Teil des umfassenden BVP-Gesprächsprozess ab, der im Zuge der Covid-19 Krise vordringlich Anwendung finden muss, nämlich die "Einstellungen zu Leben, schwerer Krankheit und Sterben" und die "Ärztliche Anordnung für den Notfall (ÄNo)". Dieses Zusatzprojekt verfolgt folgende Ziele: 1) Untersuchung der Einstellungen von Einrichtungsleitungen, Mitarbeitern, Hausärzten, Patienten und Angehörigen zur Ermittlung des Bewohnerwillens für den akuten Notfall im Rahmen der Covid-19 Pandemie um das Ziel zu sichern, dass der Bewohnerwille bzgl. ihrer Behandlung eingehalten wird, auch wenn sie selbst entscheidungsunfähig sind. 2) Ermittlung der Erfahrungen mit den aufgrund von Covid-19 eingeführten Maßnahmen zur Sicherung der gesundheitlichen Unversehrtheit der Bewohner und Bewohnerinnen, der Ermittlung des Bewohnerwillens für den akuten Notfall sowie mit der Umsetzung von Behandlungsentscheidungen in Notfallsituationen. 3) Evaluation der Anwendung der "Ambulanten patienten-zentrierten Vorausplanung für den Notfall" durch ambulant tätige Ärzte in Einrichtungen der stationären Altenpflege.

Abgeschlossen

CoronaCare - Auswirkungen der politischen und sozialen Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie auf die "soziale Gesundheit"

Förderkennzeichen: 01KI20117
Gesamte Fördersumme: 425.306 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Christine Holmberg
Adresse: Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie
Hochstr. 15
14770 Brandenburg an der Havel

CoronaCare - Auswirkungen der politischen und sozialen Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie auf die "soziale Gesundheit"

CoronaCare untersucht die Auswirkungen der politischen und sozialen Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie auf die "soziale Gesundheit". Soziale Gesundheit verstehen wir dabei als die alltäglichen sozialen Erfahrungen auf der Ebene von Gemeinschaften, sozialen Netzwerken, Familien und Individuen. Ziel ist es, Strategien zu identifizieren, welche Menschen während der Corona-Krise anwenden, um soziale Gesundheit aufrechtzuerhalten. Forschungsleitende Fragestellungen sind dabei, wie die politischen und sozialen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie die soziale Gesundheit beeinflussen und in welcher Weise Menschen mit den Risiken bezüglich ihrer sozialen Gesundheit umgehen. Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen hat CoronaCare vier wissenschaftliche Arbeitsziele: 1. Die gesellschaftlichen und persönlichen Spannungen zu verstehen, die durch die politischen Maßnahmen zur Minimierung menschlich-physischer Kontakte entstehen; 2. die Strategien zu analysieren, die Gemeinschaften und Individuen anwenden, um soziale Gesundheit zu erhalten; 3. zu untersuchen, wie Pflegende mit den Spannungen des Gefahr-Seins und Gefährdet-Seins in ihren Pflegebeziehungen umgehen; 4. die Erfahrungen von Gepflegten sowohl im häuslichen als auch im institutionellen Rahmen in Zeiten der Krise zu dokumentieren. Daraus werden Strategien und Empfehlungen für Gemeinschaften und Individuen zur Erhaltung der sozialen Gesundheit abgeleitet und zur Verfügung gestellt. CoronaCare ist als ethnographische Studie konzipiert. Sie arbeitet mit einer durch absichtsvolle Stichprobenbildung gewonnene Gruppe von Studienteilnehmern und -teilnehmerinnen und nutzt verschiedene Datenerhebungsmethoden wie Surveys, bürgerwissenschaftliche/ethnographische Beobachtungsmethoden und qualitative Interviews.

Abgeschlossen

CoViDec - Vorhersage der SARS-CoV-2 Infektionsdynamik und Evaluation von politischen Maßnahmen basierend auf individuellen Entscheidungen der allgemeinen Bevölkerung

Förderkennzeichen: 01KI20102
Gesamte Fördersumme: 205.240 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Michael Meyer-Hermann
Adresse: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH
Inhoffenstr. 7
38124 Braunschweig

CoViDec - Vorhersage der SARS-CoV-2 Infektionsdynamik und Evaluation von politischen Maßnahmen basierend auf individuellen Entscheidungen der allgemeinen Bevölkerung

Die aktuelle SARS-CoV-2 Pandemie führt zu einer weltweiten Gefahr des Zusammenbruchs von Gesundheitssystemen. Dies erfordert ein entschiedenes, aber auch angemessenes Eingreifen zur Kontrolle der Infektion. Zentral sind dabei Restriktionen sozialer Kontakte. Solche Maßnahmen haben jedoch ökonomische, psychosoziale und andere negative Auswirkungen und müssen daher auf ein Mindestmaß begrenzt werden. Für diese Fragestellung wird ein neuartiges Modell entwickelt, das eine Projektion der Auswirkungen von Maßnahmen auf Basis individueller Entscheidungen in der Bevölkerung erlaubt und damit den aktuellen Stand der Technik erweitert. Eine zentrale Neuheit ist dabei eine auf Fuzzy Logic basierte Beschreibung des Entscheidungsprozesses einzelner Personen unter dem Einfluss von Restriktionen und medialer Berichterstattung. Das Modell wird als Werkzeug für Entscheidungsträger entwickelt, das an lokale Gegebenheiten angepasst wird und über eine grafische Benutzerschnittstelle verfügt und somit in die Entscheidungsfindung durch Politik und Verwaltung einbezogen werden kann.

Abgeschlossen

COVID-GAMS - Die Covid-19 Krise und ihr Einfluss auf den ambulanten Sektor in Deutschland - Die Sicht der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte

Förderkennzeichen: 01KI2099
Gesamte Fördersumme: 148.868 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Dr. Nadine Scholten
Adresse: Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum, Zentrum für Versorgungsforschung
Eupener Str. 129
50933 Köln

COVID-GAMS - Die Covid-19 Krise und ihr Einfluss auf den ambulanten Sektor in Deutschland - Die Sicht der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte

Grundsätzlich wird ein Großteil der medizinischen Basisversorgung in Deutschland im ambulanten Sektor erbracht, der auch einen Großteil aller medizinischer Fachrichtungen und Spezialisierungen beinhaltet. Daher entfällt auch auf den ambulanten Sektor quantitativ die Hauptlast bei der Versorgung von Covid-19-Patienten. Über die unmittelbare medizinische Versorgung hinaus ist der ambulante Sektor auch in der Informationsübermittelung, Angehörigeninformation, (Seuchen-)Schutzmaßnahmenberatung und -prävention wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Des weiteren hat das veränderte Inanspruchnahmeverhalten der Patienten im ambulanten Sektor langfristige Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Betroffenen. Bisherige Forschungsarbeiten zur Pandemieprävention und -bekämpfung sind vor allem auf das Krankenhaus und den stationären Sektor fokussiert. Der ambulante Sektor und die Rolle von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sind bisher wenig erforscht. Ziel ist auch diesen Bereich, der in Deutschland essentiell für die Gesundheitsversorgung ist in Bezug auf die aktuelle Rolle, wie auch im Hinblick auf die zukünftige Versorgung genauer zu untersuchen. Folgende Fragestellungen stehen dabei im Zentrum: 1. Welche organisationalen Herausforderungen in der Anpassung an die Krisensituation werden erlebt? 2. Welche wirtschaftlichen Herausforderungen für die Praxis zeigen sich konkret? Praxisüberlastungen aufgrund Erkrankungsaufkommen oder/und Schließungen anderer Praxen (regional)? Oder Gegenteil: Einbruch der Patientenzahlen aufgrund der Ausgangsbeschränkungen? 3. Welche Auswirkungen auf die Patientenversorgung hat die Krise? Zustand von Patienten mit chronischen Erkrankungen bzw. Auswirkungen auf den Versorgungsauftrag? Wie wird die Überwachung des Zustandes umgesetzt? 4. Welche interpersonellen Herausforderungen bringt die Krise mit sich?

Abgeschlossen

ELISA - Ethische Untersuchung von Livetracking-Applikationen in Verbindung mit SARS-CoV-2

Förderkennzeichen: 01KI20527
Gesamte Fördersumme: 132.757 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Jochen Vollmann
Adresse: Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät und Klinikum, Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin
Markstr. 258 a, Malakowturm
44799 Bochum

ELISA - Ethische Untersuchung von Livetracking-Applikationen in Verbindung mit SARS-CoV-2

Angesichts der verschiedenen Massnahmen, die derzeit international zur Eindämmung von SARS-CoV-2 ergriffen werden, untersucht das Projekt, wie Livetracking-Applikationen zur Kontrolle der Pandemie bewertet werden (deskriptive Ebene) und unter welchen Bedingungen sie moralisch gerechtfertigt sind (normative Ebene). Applikationen, die auf "Kontakt- und Nahbereichsverfolgung" basieren, konzentrieren sich auf die Standortbestimmung der Anwender und die Überwachung verschiedener Vitalindikatoren, die Symptome identifizieren, welche im Falle einer Coronavirus-Infektion relevant sein könnten. Während einige eine solche Überwachung für den idealen Weg zur Eindämmung der Pandemie halten, erkennen andere Gruppen verschiedene Risiken. Vor diesem Hintergrund wird das Projekt eine empirisch fundierte und ethisch fundierte Analyse vornehmen. Mit Blick auf das politische Ziel, die Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu verlangsamen, um das Gesundheitssystem zu entlasten, soll in einem ersten Schritt ein heterogenes Stimmungsbild rekonstruiert und im Rahmen einer qualitativen Studie zwei Diskursfelder untersucht werden: 1) den "Diskurs der Medizin/Gesundheitsberufe" (inkl. Ärztekammern, Krankenhauspersonal, Berufsverbände) und 2) den "Diskurs der kritischen Experten" (inkl. Wissenschaftler, Informatiker, Aktivisten). In einem zweiten Schritt wird aus normativer Perspektive geklärt, unter welchen Umständen und in welchen Situationen die Erhebung klinisch relevanter Daten ethisch zulässig und unter der Prämisse der informierten Einwilligung der Nutzer moralisch vertretbar ist.

Abgeschlossen

GICK - Gesundheitskommunikation in Corona-Krise

Förderkennzeichen: 01KI20101
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Bernd Blöbaum
Adresse: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Fachbereich 6, Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Kommunikationswissenschaft
Bispinghof 9-14
48143 Münster

GICK - Gesundheitskommunikation in Corona-Krise

Ziel des GICK-Projekts ist es zu ermitteln, welche Zielgruppen welche Medien im ländlichen Raum nutzen, um sich vor dem Hintergrund der Corona-Krise mit Gesundheitsinformationen zu versorgen und wie sie diese Angebote bewerten. Dabei wird die gerade bei Gesundheitsinformationen zentrale Bedeutung von Vertrauen in Quellen, die Bedeutung von Fähigkeit (Expertise), Integrität und Wohlwollen in der Vertrauensbeziehung untersucht. Das Vorhaben ergänzt eine laufende Studie (2019-2022) zur Vermittlung gesundheitsbezogenen Wissens im Münsterland, in der analysiert wird, wie Wissen und Expertise im Bereich Gesundheit im ruralen Raum optimal an verschiedene Zielgruppen vermittelt werden kann. Die Corona-Krise ist auch im ländlichen Raum eine neue Herausforderung für das Gesundheitssystem und die Gesundheitskommunikation. Dieses Zusatzprojekt ergänzt das laufende Projekt deshalb um repräsentative Befragungen im Münsterland. Die Bevölkerungsbefragungen in Münster und in den Münsterlandkreisen vermitteln auf breiter Basis Erkenntnisse darüber, wie sich verschiedene Bevölkerungsgruppen während der Corona-Krise informieren, wie sie die Vertrauenswürdigkeit der diversen Quellen bewerten, ob sich ggf. ihre Mediennutzung verändert und welche Bedeutung neben traditionellen Kommunikationsformaten neue Formen wie Apps, Online-Sprechstunden haben und wie diese bewertet werden. Zusätzlich bietet sich die Gelegenheit nach möglichen Veränderungen des eigenen Gesundheitsverhaltens zu fragen. Um Veränderungen in der besonderen, dynamischen Situation im Zeitverlauf messen zu können, sind zwei Wellen von Befragungen vorgesehen: Mai und November 2020. Darüber hinaus sollen die vor der Corona-Krise befragten Gesundheitsexperten im Münsterland 2021 erneut in leitfadengestützten Interviews befragt werden, um aus dem Vergleich mit der Befragung von 2019/20 Aufschluss darüber zu gewinnen, welchen Einfluss die Pandemie auf die Bedeutung von Gesundheitskommunikation hat.

Abgeschlossen

InPace - Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung in Zeiten von Covid-19: Soziale, ethische und rechtliche Implikationen aus einer intersektionalen Perspektive

Förderkennzeichen: 01KI20126
Gesamte Fördersumme: 147.539 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Patrick Brzoska
Adresse: Private Universität Witten/Herdecke gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fakultät für Gesundheit, Department für Humanmedizin, Lehrstuhl für Versorgungsforschung
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58455 Witten

InPace - Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung in Zeiten von Covid-19: Soziale, ethische und rechtliche Implikationen aus einer intersektionalen Perspektive

Ziel des Vorhabens ist es, Strategien und ihre Wahrnehmung durch Patienten und Patientinnen und Angehörige zu untersuchen sowie Good-Practice-Ansätze zu identifizieren, die Anbieter von Pflege-, Palliativ- und Hospizversorgung entwickelt haben, um sich auf eine durch die SARS-CoV-2-Pandemie entstandene neue Versorgungsrealität einzustellen. Herausforderungen der Pandemie sind im Bereich der Pflege, vor allem der Palliativ- und Hospizversorgung, besonders ausgeprägt, da Patienten und Patientinnen in diesen Bereichen nicht nur besonders anfällig für einen schweren Verlauf von Covid-19 sind, sondern Maßnahmen, die notwendig sind, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, die Pflege selbst erschweren und ein rechtliches, soziales und ethisches Dilemma schaffen können. Diesen Dilemmata muss durch diversitätssensible Konzepte begegnet werden. Auf der Grundlage der Ergebnisse des Vorhabens und unter Anwendung eines 6-stufigen Prozesses der ethischen Entscheidungsfindung soll ein Handbuch entwickelt und konsentiert werden, in dem die Elemente und Determinanten von Good-Practice-Ansätzen konzeptualisiert und Empfehlungen zur Bewältigung der Herausforderungen gegeben werden, die durch Pandemien für die Pflege-, Hospiz- und Palliativversorgung entstehen. Die Studie nutzt ein Mixed-Method-Design. Sie umfasst einen Scoping-Review bestehender Empfehlungen für Pflege-, Palliativ- und Hospiz-Einrichtungen (A), eine Dokumentenanalyse der Internetseiten von Anbietern (B), qualitative Telefon-/Video-Interviews mit Patienten und Patientinnen und ihren Angehörigen (n=10-12) (C), eine Online-Befragung aller stationären Pflege-, Palliativ- und Hospiz-Einrichtungen in Deutschland (N=15.677+653) (D) und 8-10 Fokusgruppendiskussionen mit Mitarbeitern ausgewählter Einrichtungen (n=5-7 pro Gruppe=insgesamt 40-70) (E). Die triangulierten Ergebnisse werden in einem 1. Diskussionszirkel mit Angehörigen und Experten/innen aus dem Bereich Ethik und Recht (F1) diskutiert (n=8-10) und in einem 2. Diskussionszirkel konsentiert (F2).

Abgeschlossen

LegEmerge - Gesetzgebung im Gesundheitsnotstand

Förderkennzeichen: 01KI20501
Gesamte Fördersumme: 149.729 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Georg Dederer
Adresse: Universität Passau, Juristische Fakultät, Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht
Innstr. 39
94032 Passau

LegEmerge - Gesetzgebung im Gesundheitsnotstand

Ziel des Projektes ist es, die Rolle des parlamentarischen Gesetzgebers im Falle eines durch eine globale Pandemie ausgelösten Gesundheitsnotstands zu untersuchen, wie sie aktuell durch das Virus SARS-CoV-2 verursacht wurde. Betrachtet werden dabei sowohl die Bundes- als auch die Landesebene. Hierbei soll insbesondere die Notwendigkeit eines einheitlichen Regelwerks, sei es auf verfassungs- oder auf einfachgesetzlicher Ebene, für den Fall einer Pandemie als Fall des inneren Notstands untersucht werden. Zudem soll die zulässige Reichweite von (Not-)Verordnungsermächtigungen an die Regierung eingehend geprüft werden. Kritisch begutachtet werden insbesondere gesetzliche Ermächtigungen, durch (Not-)Verordnungen in bestehende parlamentarische Gesetzes ändernd, suspendierend oder aufhebend einzugreifen. Darüber hinaus sollen die massiven Beschränkungen von Grundrechten durch staatliche Pandemiemaßnahmen im Lichte des Vorsorgeprinzips beurteilt werden. Insbesondere soll ausführlich dargestellt werden, inwieweit das Vorsorgeprinzip derartige Grundrechtseingriffe zu rechtfertigen vermag bzw. welche Anforderungen das Vorsorgeprinzip im Zusammenhang mit der (fortgesetzten) Rechtfertigung von Grundrechtseingriffen an den Staat stellt. Ferner soll erörtert werden, welche Möglichkeiten der Gesetzgeber zur Steuerung grundrechtswesentlicher Entscheidungen hat. Dabei spielt eine maßgebliche Rolle, inwieweit der Gesetzgeber einen rechtlichen Rahmen vorgeben kann und muss, um kollidierende Grundrechte in Ausgleich und Einklang zu bringen. Diesem Aspekt soll vertieft am Beispiel der Triage-Problematik nachgegangen werden.

Abgeschlossen

PRECOPE - Vorbereitung und Reaktion auf ethische Herausforderungen in der Forschung mit Menschen zu Covid-19 und bei ähnlichen Pandemien

Förderkennzeichen: 01KI20123
Gesamte Fördersumme: 216.755 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Daniel Strech
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berliner Institut für Gesundheitsforschung, QUEST Center, AG Translationale Bioethik
Charitéplatz 1
10117 Berlin

PRECOPE - Vorbereitung und Reaktion auf ethische Herausforderungen in der Forschung mit Menschen zu Covid-19 und bei ähnlichen Pandemien

Der WHO-Bericht zur Covid-19 Forschung hebt als Schlüsselpriorität hervor, "die bestehenden ethischen Standards auf die wichtigsten Fragen in Covid-19 zu übertragen". Die PRECOPE-Studie soll diesen Bedürfnissen Rechnung tragen, indem sie die für das Pandemiemanagement zentralen Prinzipien "Preparedness" (Vorbereitung) und "Response" (Reaktion) überträgt auf die praxis- und entscheidungsorientierten Herausforderungen bei der Umsetzung ethischer Prinzipien in konkrete Forschungsprojekte mit Menschen zu Covid-19. In Teil 1 befasst sich PRECOPE mit Preparedness/Vorbereitung, indem es die aktuellen ethischen Herausforderungen bei der Forschung zu Covid-19 anhand von Literaturübersichten und Interviews mit relevanten Interessengruppen zusammenfasst. In Teil 2 befasst sich PRECOPE mit der Response/Reaktion durch die Entwicklung praxis-orientierter Empfehlungen zum Umgang mit den drei bis fünf "drängendsten/relevantesten" ethischen Herausforderungen. Bei der Auswahl dieser Herausforderungen werden wiederum die relevanten Interessengruppen einbezogen. In den Entwicklungsprozess werden externe Experten (über Werkverträge) einbezogen. Darüber hinaus wird Teil 2 eng mit dem Arbeitskreis der Medizinischen Ethik-Kommissionen in Deutschland (AKEK) zusammenarbeiten, der alle 52 deutschen Forschungsethik-Kommissionen vertritt. In Teil 3 analysieren und diskutieren wir mit den beteiligten Akteuren und Experten die SWOT (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) aller PRECOPE-Aktivitäten, um die zukünftige Planung für Covid-19 ähnliche Pandemien zu informieren.

Abgeschlossen

RAPID-COVID - Rezeption und Akzeptanz öffentlicher Informationen trotz Polarisierung: Der Schlüssel zum Erfolg gegen Covid-19

Förderkennzeichen: 01KI20539
Gesamte Fördersumme: 269.095 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Thorsten Faas
Adresse: Freie Universität Berlin, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft
Ihnestr. 26
14195 Berlin

RAPID-COVID - Rezeption und Akzeptanz öffentlicher Informationen trotz Polarisierung: Der Schlüssel zum Erfolg gegen Covid-19

Mit RAPID-COVID sollen Einblicke in den Informationsstand der Bevölkerung rund um Covid-19 und darauf aufbauend in die Bereitschaft der Menschen gewonnen werden, politische, autoritative Entscheidungen im Kontext des Kampfes gegen Pandemie zu akzeptieren. Das Projekt befindet sich an der Schnittstelle von politischer Kommunikation, politischer Psychologie und politischer Kulturforschung. Es verknüpft Forschung zu Mediennutzung, Kampagneneffekten, Populismus und Protest, um zu verstehen und zu erklären, wie das Informationsumfeld mit individuellen Prädispositionen interagiert, um Reaktionsmuster auf die aktuelle Pandemie zu strukturieren. Ziel des Projektes ist, Einblicke in die kognitiven und emotionalen Prozesse zu gewinnen und darauf aufbauend Maßnahmen abzuleiten, die schnell gegen die Ausbreitung des Virus eingesetzt werden können. Folgende sechs Forschungsfragen werden verfolgt: 1) Erhalten Bürger und Bürgerinnen die nötigen und korrekten Informationen zur Covid-19-Pandemie? Fühlen sie sich tatsächlich gut informiert? 2) Gibt es (normativ problematische) Unterschiede im Informationsstand zwischen verschiedenen Segmenten der Bevölkerung? Was kann man ggf. dagegen tun? 3) Wie verarbeiten Bürger die Informationen, die sie erhalten? Gründlich? Oder heuristisch? Welche Merkmale des Senders, Empfängers, der Nachricht oder des Kontexts sind dabei entscheidend? 4) Wie weit verbreitet sind Unzufriedenheits- und Verdrossenheitsgefühle bezüglich Covid-19 und der damit verbundenen Einschränkungen? Wie verändern sie sich über die Zeit? 5) Was sind die Gründe für diese Unzufriedenheits- und Verdrossenheitsgefühle? 6) Unter welchen Umständen führen sie dazu, dass Maßnahmen nicht befolgt werden? Untersucht werden sowohl die Verteilung von Informationen als auch deren kausale Dynamik. Daher ist eine dreiwellige Panelbefragung geplant, die durch Umfrageexperimente und parallele Kontrollquerschnitte angereichert wird.

Abgeschlossen

RiCoRT – Anforderungen an die Risikokommunikation für spezifische Zielgruppen in einer lang andauernden Covid-19 Krise

Förderkennzeichen: 01KI2091
Gesamte Fördersumme: 224.939 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Dr. Marion Dreyer
Adresse: DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH
Lerchenstr. 22
70176 Stuttgart

RiCoRT – Anforderungen an die Risikokommunikation für spezifische Zielgruppen in einer lang andauernden Covid-19 Krise

Global wurden zur Verbreitung von SARS-CoV-2 einschneidende Maßnahmen ergriffen, auch in Deutschland. Viele Maßnahmen werden lange Zeit aufrechterhalten werden müssen. Mit Dauer der Maßnahmen werden die Anforderungen an eine adäquate Risikokommunikation voraussichtlich wachsen. In RiCoRT wird eine zielgruppenspezifische Langzeitrisikokommunikation entwickelt, die auch dann noch effektiv anwendbar sein soll, wenn der Höhepunkt der Krise überschritten sein wird, aber immer noch einschränkende Maßnahmen gegen die Virusausbreitung notwendig sein werden. Zwei Risikogruppen sollen untersucht werden: 1) Ältere Menschen (50-70 Jahre) haben ein größeres Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken und diese Krankheit nicht zu überleben. 2) Jüngere Menschen (18-30 Jahre) scheinen nach einer SARS-CoV-2-Infektion mobil zu bleiben und spüren (zum Teil) weniger die Notwendigkeit, sich an die Regeln der sozialen Distanzierung zu halten. Damit spielen sie eine größere Rolle bei der Verbreitung des Virus. Das Projekt analysiert die Risikowahrnehmung, die Bereitschaft zu Handeln bis hin zur Verhaltensänderung der beiden Zielgruppen, denn gerade die Überwindung der Unterbrechung zwischen Risikowahrnehmung und dem sich und andere schützenden Handeln (Risikoparadox), erfordert geeignete Risikokommunikationsstrategien. Das IRGC Risk-Governance Framework, bei dessen Entwicklung DIALOGIK wesentlich mitgewirkt hat, bildet die Grundlage für die Vorgehensweise von RiCoRT. Es verbindet Fokusgruppen (qualitativ) und eine Einzelbefragung der Zielgruppen (quantitativ) mit einer Konsensmethodik, einem Gruppendelphi mit Kommunikationsexpert (deliberativ). Ziel von RiCoRT ist es, im Konsens mit den relevanten Stakeholdern und Kommunikationsexpertinnen und -experten einen Leitfaden für eine Langzeitkommunikation für die SARS-CoV-2-Krise zu entwickeln. Eine effektive Kommunikation wird dazu beitragen, das Risiko für Gesundheit und Leben, das Covid-19 darstellt, in Deutschland zu minimieren.

Abgeschlossen

SolPan - Solidarität in Zeiten der Pandemie? Eine longitudinale internationale Vergleichsstudie zu Werten und Verhalten

Förderkennzeichen: 01KI20510
Gesamte Fördersumme: 152.645 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Alena Buyx
Adresse: Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für Geschichte und Ethik in der Medizin
Ismaninger Str. 22
81675 München

SolPan - Solidarität in Zeiten der Pandemie? Eine longitudinale internationale Vergleichsstudie zu Werten und Verhalten

Die Covid-19-Pandemie stellt politische Entscheidungsträger, Gesundheitsbehörden und die Gesellschaft vor beispiellose Herausforderungen. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen werden wahrscheinlich noch jahrelang zu spüren sein. Bei der Konzipierung von Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung wird gegenwärtig häufig auf Werte wie die Solidarität Bezug genommen. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, ob Solidarität das Verhalten von Menschen in einer Pandemie beeinflusst und welche anderen Werte gegebenenfalls eine motivationale Rolle spielen könnten. Das geplante Projekt ist Teil des SolPan-Konsortiums (neun europäische Länder) und untersucht, wie Menschen auf eingeführte politische Maßnahmen reagieren und diese bewerten, ob und wenn ja, wie und warum sie sich dagegen wehren, oder welche Maßnahmen sie aus eigener Initiative über die offiziellen Ratschläge der Regierungen hinaus ergreifen. Ziel des Projekts ist es, diese Fragen mit einem ‚mixed-methods‘-Methodenansatz in zwei Phasen zu untersuchen. In der ersten Phase werden qualitative Forschungsmethoden im Rahmen einer Interviewstudie eingesetzt, im Abstand von sechs Monaten. Darauf aufbauend erfolgt in der zweiten Phase eine quantitative, repräsentative Umfrage. Das Projekt umfasst deutschsprachige Kohorten (Deutschland und die deutschsprachige Schweiz). Ergebnisse werden wissenschaftlich ausgewertet und publiziert sowie mit Blick auf nationale Implikationen für die zukünftige Politikgestaltung und im Rahmen landesübergreifender Vergleiche diskutiert.

Abgeschlossen

Understand-ELSED - Öffentliche Wahrnehmung ethischer, rechtlicher und sozio-ökonomischer Dimensionen des Covid-19 Ausbruchs

Förderkennzeichen: 01KI20500
Gesamte Fördersumme: 394.269 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Meike Watzlawik
Adresse: Institut für psychologische Forschung an der SFU Berlin e.V.
Columbiadamm 10
12101 Berlin

Understand-ELSED - Öffentliche Wahrnehmung ethischer, rechtlicher und sozio-ökonomischer Dimensionen des Covid-19 Ausbruchs

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind vielfältig – nicht nur auf körperlicher Ebene. Was ist ethisch, rechtlich, sozioökonomisch vertretbar, um die Ausbreitung "des Virus" zu verlangsamen bzw. zu verhindern? Welche Konsequenzen haben die getroffenen Entscheidungen für die Menschen in Deutschland? Welche Risiken/mögliche Schutzmaßnahmen sind ihnen bekannt? Welche Faktoren beeinflussen z. B. die Bereitschaft, Ausgangsbeschränkungen einzuhalten? Wer ist besonders belastet (z. B. durch Ausgrenzung)? Ziel des Vorhabens ist, die Ergebnisse wirksam in Maßnahmen umzusetzen, die dabei helfen, Menschen zielgruppenadäquat zu informieren, negative Folgen und Belastungen einzudämmen und die Bevölkerung zum Mitwirken bei Gegenmaßnahmen zu motivieren. Dies wird durch die folgenden Schritte erreicht: 1) 30.000 Haushalte in Deutschland werden gebeten, an einer Online-Befragung zu den o. g. Fragen teilzunehmen, um den jeweiligen Stand der Dinge möglichst repräsentativ zu erfassen. Durch eine wiederholte Befragung (3 Messzeitpunkte) können zusätzlich Entwicklungsverläufe abgebildet werden. 2) Mit 30 Personen aus der unter 1) beschriebenen Online-Befragung werden noch einmal vertiefend Interviews führen (ebenfalls zu 3 Messzeitpunkten), um Details besser herauszuarbeiten. 3) Einer weiteren Untergruppe der unter 1) Befragten wird zusätzlich die Möglichkeit gegeben, an einer begleitenden Tagebuchstudie teilzunehmen, bei der sie wöchentlich beschreiben, wie es ihnen ergangen ist, um alltägliche Herausforderungen im Verlauf abzubilden. 4) Anhand einer Analyse von Twitter-Daten wird begleitend untersucht, wie "Corona" dargestellt sowie verstanden wird: Wer spricht wie darüber? 5) Traditionelle Publikationen (z. B. von öffentlichen Gesundheitseinrichtungen), die über Covid-19 berichten und aufklären, werden ebenfalls gesichtet und in die Studie in Echtzeit eingebettet, was z. B. ermöglicht, die Glaubhaftigkeit von Artikeln direkt einschätzen und begründen zu lassen.