Teilprojekt eines Verbundes

Das Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis in der Vektorzecke und Tieren im Naturherd – Vergleich von Virusprävalenz in der Zecke mit den Seroprävalenzen in Haus-, Nutz- und Wildtieren

Förderkennzeichen: 01KI2010D
Fördersumme: 152.610 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Martin Pfeffer
Adresse: Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät, Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen
An den Tierkliniken 1
04103 Leipzig

Das Infektionsrisiko des Menschen mit dem Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis zu bestimmen ist ein schwieriges Unterfangen, speziell in Gebieten mit nur sporadischem Auftreten. Dies liegt an der komplexen Epidemiologie dieser Vektor-übertragenen Erkrankung und daran, dass der Mensch nicht Teil des natürlichen Übertragungszyklus ist, sondern ein sogenannter Sackgassenwirt. Daher sollen in diesem Verbundprojekt die Grundlagen erarbeitet werden, die zu einer alternativen, oder aber zumindest zusätzlichen Bewertung des Infektionsrisikos des Menschen mit FSME führen sollen. In der ersten Förderphase wurden die ausgewählten Herde sehr genau charakterisiert, was die Virusprävalenz in Zecken und den Nagetierreservoiren angeht. Über die Markierung der Nager und deren Wiederfang hat man mittlerweile auch ein Bild von der saisonalen Dynamik in dem Naturherd. Die Seroprävalenzbestimmung von Haus-, Nutz- und Wildtieren wird deutlich intensiviert. Dies soll auch räumlich ausgeweitet werden, um zu sehen ob unter den Maßnahmen zur Elimination des Naturherdes hier eine geographische Verlagerung erfolgt. Es werden weiter FSME-Virus aus Zecken und Nagetieren in den Naturherden isoliert und diese an die Teilprojekte TP3 und TP6-8 weitergegeben, wo sie genau charakterisiert werden. Zusätzlich werden Zecken aus der Vegetation geflaggt und auch hier die Prävalenz des FSME-Virus bestimmt. Dieser Teil wird mittlerweile von TP3 übernommen. Ein Vergleich all dieser Daten soll in ein Modell einfließen, welches das Auftreten von Infektionen mit FSME hoffentlich besser erklären kann. Zudem könnte sich die serologische Untersuchung von Wildtieren als hilfreicher Surrogatmarker für das Infektionsrisiko des Menschen erweisen.