Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung

Neue Strategien für die Erforschung von Volkskrankheiten - Der Bedarf an medizinischem Fortschritt steigt u. a. durch den demografischen Wandel stetig an: Die Zahl der Menschen wächst, die an Volkskrankheiten wie z. B. Krebs, Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel-, Infektions-, Lungen- oder neurodegenerativen Erkrankungen leiden. Hinzukommt, dass es häufig noch zu lange dauert bis Ergebnisse aus der Grundlagen- und der klinischen Forschung zum Wohle der Patienten in die medizinische Regelversorgung überführt werden (Translation).

Die Bundesregierung gründet Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) als neue Forschungsstrukturen, um diesen Translationsprozess noch schneller und effektiver zu gestalten. Mit diesem Leitgedanken sind die Zentren das Herzstück des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung der Bundesregierung.

27 Standorte mit über 100 Hochschulen, Universitätsklinika und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bilden die vier neuen DZG in den Bereichen Infektionskrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrankheiten und Krebs. Die Deutschen Zentren für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und für Diabetesforschung (DZD) mit insgesamt 13 Standorten und 20 Mitgliedseinrichtungen wurden bereits im Jahr 2009 gegründet. In den einzelnen Zentren arbeiten die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen interdisziplinär zusammen, um neue medizinische Forschungsergebnisse schneller in die Anwendung zu bringen. Im Fokus der Forschungsarbeiten stehen unter anderem eine verbesserte Vorsorge und Diagnose bis hin zu Konzepten für individualisierte Therapien, die gemeinsam auf eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten zielen. Diese langfristig angelegte Förderung, ist geeignet, das hohe Innovationspotential der Gesundheitsforschung zu mobilisieren.

Eine effiziente Translationsforschung macht die Einbindung privater Unternehmen notwendig. Die DZG, legen deshalb einen klaren Schwerpunkt auf der wirtschaftlichen Verwertung von Forschungsergebnissen und der Kooperation mit Unternehmen. Mit Hilfe der leistungsfähigen Gesundheitswirtschaft in Deutschland soll es gelingen, innovative diagnostische Verfahren und therapeutische Ansätze breit anzuwenden damit sie ihre volle Wirksamkeit im Interesse einer wirtschaftlichen und bezahlbaren Gesundheitsversorgung entfalten können.

Hochrangige, internationale besetzte Beratergremien werden die Arbeit der DZG begleiten, um zu garantieren, dass sie an der Spitze des wissenschaftlichen Fortschritts aktiv werden. In regelmäßigen Abständen sollen zudem externe, ebenfalls international besetzte Gutachtergremien die Zentren mit Blick auf wissenschaftliche Exzellenz und strategische Ausrichtung evaluieren.