Teilprojekt eines Verbundes

Einfluss von Mikroglia und mikroglialem MyD88 auf die Wechselwirkung von zerebralem Amyloid und zerebraler Ischämie bei Neurodegeneration

Förderkennzeichen: 01ED1617B
Fördersumme: 169.384 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2020
Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Fassbender
Adresse: Universität des Saarlandes, Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Neurologie
Kirrberger Str., Gebäude 90
66424 Homburg

Ein weit bekanntes Merkmal der Alzheimer Demenz ist die Ablagerung von Amyloid-ß-Peptiden (Aß). Diese Ablagerungen finden sich vorwiegend im Gehirn der Erkrankten. Sie kommen jedoch auch außerhalb des Gehirns vor, beispielsweise in Gefäßwänden und im sogenannten perivaskulären Raum. Letzterer ist ein mit Gehirnflüssigkeit gefüllter Raum, der die Blutgefäße des zentralen Nervensystems umgibt. Aß-Ablagerungen in Gefäßen verursachen eine zerebrale Amyloid-Angiopathie, also eine Erkrankung der Blutgefäße des Gehirns. Diese beschädigt die Blut-Hirn-Schranke, die das Gehirn u. a. vor im Blut zirkulierenden Krankheitserregern und  Giften schützt. Eine positive Rückkoppelung begünstigt schließlich den Prozess der Neurodegeneration. Die genauen Prozesse und Krankheitsmechanismen sind jedoch noch unzureichend erforscht. Jedoch scheinen Mikrogliazellen hierbei eine wichtige Rolle zu spielen. Mikrogliazellen sind spezielle  Immunzellen des zentralen Nervensystems. Im Vorhaben wird daher der Einfluss von Mikrogliazellen auf die Transportprozesse an der Blut-Hirn-Schranke untersucht. Hierfür werden Mäuse verwendet, in denen eine zerebrale Amyloide Angiopathie künstlich ausgelöst wird. Zusätzlich werden die Mikrogliazellen in den Mäusen durch genetische Techniken ausgeschaltet. Anschließend untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Gehirn der Tiere, beispielsweise mit Blick auf den Blutfluss, das Blutvolumen oder die Stärke von Entzündungsreaktionen. Die gewonnenen Daten sollen außerdem mit Daten von Schlaganfallpatientinnen und -patienten verglichen werden.