Bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage die für die Versorgung des Körpers erforderliche Pumpleistung zu erbringen. Mit 45.000 Todesfällen jährlich ist die Herzinsuffizienz die dritthäufigste Todesursache bundesweit. Für viele Patienten ist trotz medikamentöser Therapie eine Herztransplantation oder der Einsatz eines Herzunterstützungssystems (Ventricular Assist Device – VAD) lebensnotwendig. Laut der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie wurden im Jahr 2014 in Deutschland 957 VAD-Systeme implantiert.
Häufigste Komplikation bei der Therapie mit VAD-Systemen ist die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben). Thromben können zu Schlaganfällen sowie zur Verstopfung und damit zum Ausfall des VAD-Pumpensystems führen. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines miniaturisierten und strömungsoptimierten VAD-Systems, dessen blutführende Bestandteile mit einer innovativen antithrombogenen Beschichtung ausgekleidet sind. Dazu werden im Projekt die benötigte Beschichtungstechnologie, spezielle Prüfkörper und die zur Evaluierung benötigten Versuchsstände entwickelt. Gleichzeitig werden in einem Computermodell Strömungseigenschaften der VAD-Systeme simuliert und optimiert. Die Wirksamkeit des neuen VAD-Systems wird in einer präklinischen Studie evaluiert.
Das innovative VAD-System ist ein hochgradig bedarfs- und patientenorientiertes Medizinprodukt, das zur Vermeidung von Blutgerinnseln und Schlaganfällen beitragen wird. Die Ergebnisse des Projekts werden zudem für andere Therapieverfahren genutzt werden können.