Einzelprojekt

Etablierung und Validierung eines Meerschweinchenmodells für die humane kongenitale Toxoplasmose

Förderkennzeichen: 01KI1801
Fördersumme: 157.636 EUR
Förderzeitraum: 2018 - 2019
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Simone Fietz
Adresse: Universität Leipzig, Veterinärmedizinische Fakultät, Veterinär-Anatomisches Institut
An den Tierkliniken 43
04103 Leipzig

Die Toxoplasmose ist eine durch den Parasiten Toxoplasma (T.) gondii verursachte Zoonose. Nach postnataler Infektion verläuft diese bei Erwachsenen und Immunkompetenten zumeist asymptomatisch. Die kongenitale Infektion kann beim Neugeborenen jedoch zu schwerwiegenden Symptomen insbesondere des Gehirns führen. Im pränatalen Gehirn liegen zum Infektionsverlauf von T. gondii keine detaillierten Daten vor. Für die humane kongenitale Toxoplasmose steht momentan kein geeignetes Tiermodell zur Verfügung. Aufgrund spezies-spezifischer Charakteristika ist das Meerschweinchen als Tiermodell für die kongenitale Toxoplasmose besonders geeignet. Ziel des Projekts ist es, das Meerscheinchen als Modelltier für die humane kongenitale Toxoplasmose zu etablieren und zu validieren. Im Rahmen der Studie soll der Zusammenhang zwischen der Infektionsdosis, dem Infektionszeitpunkt während der Trächtigkeit, der fetalen Inkubationsdauer, der transplazentaren Übertragungsrate, der Parasitenlast und dem Schweregrad der Symptomatik im neonatalen bzw. fetalen Kortex ermittelt werden. Zudem werden erstmalig Informationen über den Zelltropismus von T. gondii im fetalen Kortex bereitgestellt. Das fetale und neonatale Gewebe wird mittels qPCR, pathomorphologischer Untersuchung, Immunhistochemie und konfokaler Fluoreszenzmikroskopie untersucht. Die Ergebnisse werden auf Tagungen der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie und Symposien der Nationalen Zoonosenplattform vorgestellt. Das fetale Organ- und Plazentagewebe wird als Probensammlung archiviert und anderen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt. Die Etablierung und Validierung des Meerschweinchenmodells für die kongenitale Toxoplasmose schafft die Voraussetzung für die Untersuchung weiterer wissenschaftlicher Fragestellungen u. a. zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie der Erkrankung.