Verbund

Forschung für Tumortherapie mit lokalisierter Hochfrequenz-Hyperthermie: Diagnostik, Therapiesteuerung und -kontrolle mit Ultrahochfeld-MRT (3-IN-1: THERAHEAT)

Krebserkrankungen stellen die zweithäufigste Todesursache dar und gehören zu den größ­ten Herausforderungen für das Gesundheitssystem. Die hier erforschten Innovationen haben essentielle Bedeutung, denn sie können neue Wege für individualisierte Krebstherapieansät­ze öffnen. Ebenso schafft das Projekt grundlegende Voraussetzungen, um perspektivische Richtungen für innovative Verfahren zur temperaturgesteuerten, lokalen Freisetzung von Biomarkern oder Wirkstoffen zur Tumorbehandlung aufzuzeigen. Diese Innovationen sollen Antworten auf den medizinischen Bedarf an verbesserten Krebstherapien generieren.

Das Ziel des Projekts THERAHEAT ist die Erforschung von hochauflösenden diagnostischen Verfahren und einer nebenwirkungsarmen Therapie von Krebserkrankungen. Dazu soll ein System zum Einsatz kommen, in dem die sogenannte nicht-invasive Ultrahochfeld­Magnetresonanz-Tomographie (UHF-MRT) mit der minimal-invasiven Hyperthermie, einer künstlichen Überwärmung von Gewebe, kombiniert wird.

Die Hochfrequenzspulen, die in einem MRT zur Bildgebung eingesetzt werden, führen auch bei herkömmlichen Untersuchungen zu einer geringen Erwärmung des Gewebes. Um Ne­benwirkungen zu vermeiden, sind die Leistung der Spulen und damit die Erwärmung bei ei­ner herkömmlichen Diagnostik allerdings begrenzt. Das Ziel der minimal-invasiven Hyper­thermie ist es nun, mittels dieser ohnehin vorhandenen Hochfrequenzspulen, eine gezielte, lokale Erwärmung des Tumorgewebes zu erreichen, um dieses zu zerstören.

Eine Spule, die für die herkömmliche Diagnostik eingesetzt wird, kann dies allerdings nicht ohne Modifikationen leisten. Der technologische Lösungsansatz umfasst deshalb innovative technische Konzepte für die Hyperthermie mit denen eine solche lokale Erwärmung zu the­rapeutischen Zwecken möglich ist. Außerdem werden neue MR·Bildgebungstechniken ent­wickelt, die die Funktionalität lokaler Hochfrequenz-induzierter Hyperthermie mit der MRT­-Schnittbildgebung kombiniert.

Diese Innovation erlaubt neben der lokalisierten Tumorbe­handlung gleichzeitig eine hochaufgelöste MRT-Bildgebung zur direkten Therapiekontrolle in einer bis dato unerreichten Form an therapeutischer und diagnostischer Genauigkeit. Damit entsteht eine Anwendung, die frei von ionisierender oder radioaktiver Strahlung ist und einen klinischen Mehrwert für die Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Krebserkrankungen erbringen kann.