Verbund

Früherkennung der Sepsis und der schweren Sepsis bei Patienten mit SIRS durch Point of Care Diagnostik (SEPTOMETER)

Eine Blutvergiftung (Sepsis) ist eine komplexe systemische Entzündungsreaktion des Organismus auf eine Infektion durch Bakterien, deren Toxine oder Pilze. Nach einer Studie des Kompetenznetzes Sepsis erkranken jährlich über 150.000 Menschen an einer Blutvergiftung. Im Verlauf einer Blutvergiftung kommt es häufig zu einer lebensbedrohlichen Störung der Vitalfunktionen und zum Versagen eines oder mehrerer Organe. Pro Jahr sterben in Deutschland etwa 60.000 Menschen an den Folgen einer Blutvergiftung, diese steht damit an dritter Stelle der Todesursachen in Deutschland. Der frühestmögliche Therapiebeginn ist somit entscheidend für das Überleben des Patienten. Die frühzeitige Erkennung und Unterscheidung einer Blutvergiftung von anderen Erkrankungen mit ähnlichen klinischen Symptomen und die schnelle Kontrolle des Therapieerfolgs sind für eine nachhaltige Verbesserung der Patientenversorgung zwingend notwendig.

Ziel des Projektes „Septometer“ ist daher die Erforschung und Entwicklung eines Point of Care - Diagnosetests zur frühzeitigen und sicheren Erkennung einer Blutvergiftung.
Während einer Blutvergiftung entstehen besondere Stoffwechselprodukte und Proteine, die im Blut mit den passenden Antikörpern des menschlichen Immunsystems reagieren. Für die Entwicklung eines Diagnosetests, der zuverlässig den Verlauf einer Blutvergiftung anzeigt, müssen zunächst also die spezifischen Antikörper identifiziert werden. Diese bilden die Basis für die Entwicklung eines neuartigen, auf magnetischen Partikeln basierenden Testprodukts, welches als „multiplexes Lateral-flow-Testsystem“ bezeichnet wird. Dabei werden die spezifischen Antikörper mit Magnetpartikeln markiert. Innerhalb des Projektes wird deshalb auch ein kostengünstiger Magnetfeldsensor entwickelt werden. Mit diesem können die mit Partikeln markierten Proben erstmals einfach, schnell und kostengünstig analysiert werden. Das Ergebnis des Projektes ist ein Demonstrator bestehend aus dem „Lateral-flow-Teststreifen“ und der Detektionseinheit.

Nach Projektende wird der Demonstrator zu den Prototypen weiterentwickelt und Pilotchargen für Studien zur Leistungsbewertung und Stabilität gefertigt, so dass langfristig die Vermarktung als in-vitro Diagnostikum erfolgen kann.