28.01.2020

| Aktuelle Meldung

Gemeinsam forschen für eine bessere Gesundheitsversorgung

Deutsch-afrikanische Forschungsnetzwerke helfen, Krankheiten zu bekämpfen: In Accra/Ghana diskutieren Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger, wie sich die Ergebnisse ihrer Arbeit schneller in die klinische Praxis bringen lassen.

Prof. Dr. Veronika von Messling, Ministerialdirektorin und Leiterin der Abteilung „Lebenswissenschaften“ im BMBF, spricht an einem Rednerpult

Prof. Dr. Veronika von Messling, Ministerialdirektorin und Leiterin der Abteilung „Lebenswissenschaften“ im BMBF, eröffnete das mehrtägige Treffen der "Forschungsnetzwerke für Gesundheitsinnovationen in Subsahara Afrika".

BMBF / Joshua Cleopas

Tuberkulose und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, akute Fiebererkrankungen unbekannten Ursprungs, die Infektion mit multiresistenten Erregern: Südlich der Sahara leiden Millionen Menschen an sogenannten armutsassoziierten Tropenkrankheiten. Auch nicht-übertragbare Krankheiten wie Diabetes und Bluthockdruck werden für die Länder Subsahara-Afrikas zu einer immer größeren Herausforderung. Es werden dringend Innovationen gebraucht, um eine Verbesserung der Gesundheitssituation zu erreichen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat deshalb 2016 die Förderinitiative „Forschungsnetzwerke für Gesundheitsinnovationen in Subsahara Afrika“ auf den Weg gebracht und fördert diese mit bis zu 50 Millionen Euro. Bei einem Treffen in der ghanaischen Hauptstadt Accra stellen deutsche und afrikanische Wissenschaftler und Projektpartner vom 28. bis 31. Januar ihre Forschungsarbeiten vor.

Eröffnet wurde das Treffen von Prof. Dr. Veronika von Messling, Ministerialdirektorin und Leiterin der Abteilung „Lebenswissenschaften“. „Mit den ,Forschungsnetzwerken für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika‘ haben wir eine der spannendsten Initiativen der vergangenen Jahre gestartet. Wir bauen eine Partnerschaft auf, die sich an den lokalen Bedürfnissen orientiert, von afrikanischen Forschern koordiniert wird und den Aufbau nachhaltiger Forschungsstrukturen und langfristiger Kooperationen zwischen 14 afrikanischen Ländern und Deutschland zum Ziel hat – das ist beeindruckend.“, so von Messling. An dem Treffen nehmen rund 180 Forschende, deutsche und afrikanische Projektpartner sowie politische Entscheidungsträger der beteiligten afrikanischen Länder teil. Über den Auf- und Ausbau eigener Forschungskapazitäten sollen wissenschaftliche Erkenntnisse schneller Eingang in das örtliche Gesundheitswesen finden. Durch den Ausbau der Labor- und Klinik-Kapazitäten in den Partnerländern können Forschenden sowie Ärztinnen und Ärzten zudem attraktive Karriereoptionen geboten werden. So trägt die Initiative dazu bei, die Gesundheitssysteme Afrikas nachhaltig zu stärken.

„Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass strukturelle Veränderungen Zeit brauchen und mühsam sein können“, betonte Frau von Messling. „Aber wo könnte man besser anfangen, etwas zu verändern, als bei der Bewältigung von Gesundheitsproblemen, bei denen uns die Suche nach Lösungen am Herzen liegt und die so dringend benötigt werden? Eine große Hilfe ist, dass die Netzwerke auf bestehenden Strukturen aufbauen und versuchen, die vielen bereits etablierten und wirksamen Aktivitäten zu vernetzen. Schon ein Blick auf unser Konferenzprogramm zeigt zudem die vielen Ideen der Netzwerkpartner, auch neue Aktivitäten und Visionen zu integrieren.“

Mit der Förderinitiative „Forschungsnetze für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika" unterstützt das BMBF die intensive Zusammenarbeit zwischen deutschen und afrikanischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. Neben exzellenter Forschung an aktuellen Gesundheitsproblemen der afrikanischen Partnerländer sollen die Netzwerke zu einer besseren akademischen Ausbildung und zum gezielten Ausbau von Forschungskapazitäten in Afrika beitragen.

An den fünf vom BMBF geförderten Forschungskonsortien ANDEMIA, CEBHA+, CYSTINET-Africa, TAKeOFF und TB Sequel sind deutsche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie Partner aus 14 afrikanischen Staaten beteiligt; die Koordination der Netzwerke erfolgt durch afrikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor Ort. Die Netze bestehen aus je zwei deutschen und bis zu sieben afrikanischen Partnern und erforschen Krankheiten, die eine hohe Krankheitslast in Afrika verursachen.