12.05.2022

| Aktuelle Meldung

Gesund für den Menschen, gut für die Natur

Welche Maßnahmen führen dazu, dass Menschen gesund und gleichzeitig auch ökologisch nachhaltig leben können? Eine neue Förderbekanntmachung des BMBF vereint zukunftsweisend erstmals die Felder Umweltschutz und Prävention in der Gesundheitsforschung.

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Die vom BMBF geförderte Forschung soll nachweisen, mit welchen Maßnahmen sich faire, ökologisch nachhaltige Lebensumwelten für ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung schaffen lassen.

DLR Projektträger / BMBF

Reine Luft, sauberes Trinkwasser, schadstofffreie Lebensmittel und eine intakte Natur sind von grundlegender Bedeutung für ein gesundes Leben. Umweltprobleme führen oft auch zu Gesundheitsproblemen – das zeigt beispielsweise die Belastung der Menschen durch Feinstaub in der Luft, Straßen- und Fluglärm sowie Hochwasserereignisse.

Die neue Fördermaßnahme „Richtlinie zur Förderung von Interventionsstudien für gesunde und nachhaltige Lebensbedingungen und Lebensweisen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) nimmt dieses Problem in den Blick und verknüpft erstmals die Präventionsförderung mit Klima- und Umweltschutz. Mit insgesamt rund neun Millionen Euro unterstützt das Ministerium die Begleitforschung zu Projekten, welche die Gesundheit fördern und gleichzeitig die Umwelt schützen und damit einen ganzheitlichen Ansatz vertreten. Denn nicht alles, was gesund für den Menschen ist, muss auch gut für die Umwelt sein: Skifahren ist ein Beispiel für einen Sport, der zwar zu mehr Bewegung beiträgt, für die Natur aber nachteilig ist.

Die neue Förderrichtlinie trägt damit zur Weiterentwicklung der Public Health-Forschung bei, die nach Wegen sucht, wie die Gesundheit der Bevölkerung beziehungsweise bestimmter Bevölkerungsgruppen gestärkt werden kann.

Public Health und One Health in der Gesundheitsforschung

Die Public Health-Forschung untersucht, wie die Gesundheitsförderung, die Prävention von Krankheiten sowie die Versorgung im Krankheitsfall bestmöglich gelingen können. Hier gibt es Überschneidungen zum „One Health“-Ansatz, den das BMBF ebenfalls in seiner Förderpolitik berücksichtigt: Mensch, Tier und Umwelt müssen als ein System betrachtet werden. Expertinnen und Experten aus vielen Bereichen arbeiten dabei eng zusammen – von der Human- und Veterinärmedizin, den Umwelt- und Agrarwissenschaften bis hin zur Lebensmitteltechnik und den öffentlichen Gesundheitsdiensten. Gemeinsam suchen sie national und international nach Wegen, um die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen zu erhalten und zu verbessern.

Mehr Informationen zum One Health-Ansatz

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und breite Beteiligung sind der Schlüssel

Gefördert wird in einem zweistufigen Verfahren die wissenschaftliche Begleitung von Maßnahmen, die zur Verbesserung gesundheitsförderlicher sowie ­ökologisch nachhaltiger und sozial gerechter Lebensbedingungen und Lebensweisen beitragen. Die Förderbekanntmachung richtet sich daher in erster Linie an Verbünde von Forscherinnen und Forschern verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen und Akteuren aus der Praxis wie beispielsweise Städte und Landkreise sowie der Gesundheits- und Sozialwirtschaft.

Die dauerhafte Verankerung der Forschungsergebnisse in der jeweiligen Lebenswelt ist ein zentrales Anliegen der Projektförderung: Die Ergebnisse der Studien lassen sich besser in die Praxis umsetzen, wenn sie die Sichtweisen und Bedürfnisse der betroffenen Menschen und Praxisakteure von vornherein berücksichtigen. Deshalb wird bei der Förderung ein Fokus auf die frühzeitige Einbindung bestimmter Zielgruppen gelegt, die beispielsweise aufgrund ihres Alters oder ihrer Lebensumstände bei neuen Präventionsmaßnahmen besonders berücksichtigt werden müssen.