Einzelprojekt

RestrictSARS-CoV2 - Immunaktivierung und Hemmung von SARS-CoV-2

Förderkennzeichen: 01KI2059
Fördersumme: 542.256 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Frank Kirchhoff
Adresse: Universitätsklinikum Ulm, Institut für molekulare Virologie
Meyerhofstr. 1
89081 Ulm

Die Pathogenität von Coronaviren (CoVs) variiert von harmlosen Erkältungen bis hin zu schweren Infektionen der Atemwege nach viralen Zoonosen mit Todesraten von bis zu 40% bei MERS-CoV. Mit Sterblichkeitsraten von ~ 9% bzw. ~ 0,3-3,4% liegen SARS-CoV und das aktuelle SARS-CoV-2 zwischen diesen Extremen. Die Gründe für diese unterschiedliche Pathogenität beim Menschen sind wenig bekannt. Virale Eigenschaften und die Immunantwort des Wirts spielen jedoch sicherlich eine wichtige Rolle. Frühere Studien zu hoch pathogenem SARS-CoV und MERS-CoV zeigten, dass diese Mechanismen entwickelt haben, um die angeborene Immundetektion und Interferonproduktion zu unterdrücken und antivirale Faktoren auszuschalten. Dies verhindert die effektive Kontrolle der Virusvermehrung und ist möglicherweise eine Voraussetzung für hohe Virulenz. Es wird davon ausgegangen, dass die Stimulierung der angeborenen Immunantwort und Aktivierung von Entzündungsreaktionen einen großen Einfluss auf die CoV-Pathogenese hat. Vergleichende Analysen von menschlichen CoVs, MERS-CoV, SARS-CoV, SARS-CoV-2 und ihren engsten Verwandten in tierischen Reservoirs werden durchgeführt, um deren Fähigkeit zur Unterdrückung oder Ausschaltung der antiviralen Immunantwort zu bestimmen. Zunächst werden die Expression und Induktion von Immunsensoren und antiviralen Faktoren in primären Lungenzellen bestimmt. Um Determinanten der Virusübertragung, Vermehrung und/oder Pathogenese zu identifizieren, werden die Fähigkeit verschiedener CoVs bestimmt, Immunsensoren, Signalmoleküle und antivirale Effektoren zu manipulieren sowie Zelltod zu induzieren. Darüber hinaus wird untersucht, ob es möglich ist, die angeborene Immunantwort so zu modulieren, dass eine effiziente Kontrolle oder Toleranz von SARS-CoV-2 erreicht wird. Die vorgeschlagenen vergleichenden Analysen werden das Verständnis der SARS-CoV-2-Pathogenese verbessern und sollten die Entwicklung von Anti-SARS-CoV-2-Therapeutika unterstützen.