Die laparoskopische Chirurgie übernimmt eine entscheidende Rolle bei der chirurgischen Entfernung von Tumoren in der Onkologie und in der Viszeralchirurgie (Chirurgie des Bauchraums), etwa bei der Entfernung eines entzündeten Blinddarms. Das Sichtfeld des Chirurgen ist bei Operationen mit minimalinvasiven Schnitten, die der Mediziner von außen über Instrumente im Körper steuert enorm eingeschränkt und die genaue Identifikation von anatomischen Risikostrukturen und pathologischen Veränderungen hängt von der Erfahrung des Chirurgen ab.
Als Standardverfahren der intraoperativen Bildgebung wird bisher die Ultraschalldiagnostik zur Beurteilung von Läsionen durchgeführt. Diese ist aber für Hohlorgane wie den Darm nicht geeignet. Alle weiteren gängigen Verfahren sind mit der Gabe von Kontrastmittel verbunden und haben darüber hinaus den Nachteil, dass sie Läsionen nur unzureichend eingrenzen.
Ziel des vorliegenden Projekts ist die Erarbeitung eines neuen laparoskopischen hyperspektralen Bildgebungssystems (HSI). Die HSI über ein Laparoskop ermöglicht die bildhafte Erkennung von Strukturen und die Auswertung der Gewebedurchblutung im Viszeral- und Thoraxbereich, was vielversprechende Forschungsergebnisse aufzeigen. Das Verfahren kombiniert das Prinzip der Spektroskopie mit der Bildgebung, die man von herkömmlichen visuellen Kameras kennt und erfordert keine Gabe eines Kontrastmittels.
Hierdurch werden bessere Ergebnisse bei der Identifikation und Klassifikation von Risikostrukturen und Läsionen erzielt als mit herkömmlicher Bildgebung. Das Medizinprodukt, das am Ende des Projektes als Demonstrator zur Verfügung stehen soll, wird die Effizienz und Effektivität von laparoskopischen Eingriffen und damit die Patientensicherheit erhöhen.