Verbund

IRIFCURE

Patientinnen und Patienten mit der Immunschwächekrankheit AIDS müssen lebenslang mit Medikamenten behandelt werden. Eine vollständige Heilung ist bislang nicht möglich. Ein Merkmal der Erkrankung ist die Schwächung des Immunsystems, die bisher auch bei medikamentöser Behandlung nicht vollständig behoben werden kann. Sie wird vermutlich durch ein Eiweiß des AIDS-Virus verursacht, das als „Nef“ (negative factor) bezeichnet wird. Dieses Eiweiß soll durch die Zusammenarbeit im Verbund gezielt gehemmt werden. Es wird untersucht, ob hierfür Substanzen herangezogen werden können, die bereits zur Behandlung anderer Erkrankungen zugelassen sind. Es besteht die Hoffnung, dass diese Substanzen die Schwächung des Immunsystems dauerhaft beheben können. Hieraus könnten dann neue AIDS-Medikamente entwickelt werden, die eine funktionelle Heilung der Erkrankung ohne eine ständige medikamentöse Behandlung ermöglichen. In einem länderübergreifenden Verbund arbeiten zukünftig belgische, französische und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam daran, Hemmstoffe gegen das Eiweiß Nef zu finden und ihre Rolle bei der Wiederherstellung des Immunsystems zu untersuchen. In Heidelberg liegt der Schwerpunkt auf der Analyse der Effekte, die das Eiweiß Nef auf das Immunsystem ausübt. An der Universität Erlangen werden die Nef-Eiweiße aus vorhandenen Patientenproben untersucht und ihre Hemmbarkeit mit bekannten Substanzen getestet.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Anteil Heidelberg

Förderkennzeichen: 01KI1305A
Gesamte Fördersumme: 201.284 EUR
Förderzeitraum: 2014 - 2017
Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Till Fackler
Adresse: Universitätsklinikum Heidelberg, Department für Infektiologie
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg

Anteil Heidelberg

Ziel ist es, in therapierten HIV-Patienten den Umfang der unzureichenden Thymus-abhängigen Immunfunktion und die Rolle von Nef hierbei zu untersuchen. Zudem werden neue Ansätze der anti-HIV-Therapie unter Berücksichtigung von Nef getestet. Es werden immunologische und virologische Parameter in Patienten gemessen und die biologischen Eigenschaften ihrer vorrangigen Nef-Varianten hinsichtlich Virioninfektiosität, zellulärem Transport und Motilität in vitro bestimmt. Zudem werden neue Strategien zur Blockierung von Nef und verfügbare Medikamente aus anderen klinischen Bereichen auf ihre Funktionalität hin bemessen, Nef-Funktionen zu hemmen und somit mögliche Anwendung in der HIV-Behandlung zu finden. Ergebnisse aus in vitro-Untersuchungen werden dabei mit in vivo-Daten ergänzt und korreliert.

Abgeschlossen

Anteil Erlangen

Förderkennzeichen: 01KI1305B
Gesamte Fördersumme: 242.244 EUR
Förderzeitraum: 2014 - 2017
Projektleitung: Prof. Andreas Baur
Adresse: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum - Hautklinik
Hartmannstr. 14
91052 Erlangen

Anteil Erlangen

Ziel dieses Vorhabens ist es, in HIV-Patienten mit ART (anti-retroviraler Therapie) Grund und Umfang der unzureichenden Wiederherstellung einer funktionellen T-Zell-Population zu beschreiben und die Rolle des Nef-Proteins hierbei herauszuarbeiten. Dazu werden 1) immunologische und virologische Parameter in ART-behandelten Patienten gemessen; 2) die biologischen Eigenschaften der nef-Gene aus diesen Patienten bestimmt und 3) teils klinisch erprobte Molekülinhibitoren (SMI: small molecule inhibitors) der Signaltransduktion auf ihre Fähigkeit getestet, Nef-Funktionen in vitro und in vivo zu hemmen. Sollten diese SMI messbare Effekte zeigen, könnten sie möglicherweise in der Therapie von HIV-Patienten eingesetzt werden. Der Antrag verfolgt die Hypothese, dass die Wiederherstellung des Immunsystems durch eine anhaltende Aktivität des Nef-Proteins verhindert wird. Es werden unterschiedliche Parameter der Immundefizienz in Patienten gemessen und mit Nef-Funktionen korreliert. Es soll demonstriert werden, dass Nef-Funktionen, in vitro und in vivo, durch etablierte Inhibitoren der Signaltransduktion unterbunden werden können. Es sind drei Ziele definiert: Ziel 1: Klinik: Korrelation von Parametern der HIV-Infektion mit Immunfunktionen infizierter, aber virologisch kontrollierter Patienten. Ziel 2: Von der Klinik ins Labor: Korrelation der Immunfunktion mit Nef-Funktionen in vitro. Ziel 3: Vom Labor in die (Prä-)Klinik: Hemmung von Nef-Funktionen durch Signalinhibitoren.