Teilprojekt eines Verbundes

Mehrdimensionale Analyse der Rolle von Antikörpern gegen den NMDA-Rezeptor bei Psychose und Schizophrenie

Förderkennzeichen: 01EW1901
Fördersumme: 291.626 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Christian Geis
Adresse: Universitätsklinikum Jena, Klinik für Neurologie
Am Klinikum 1
07747 Jena

Psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolare Erkrankungen sind häufige, schwerwiegende und bislang nicht ursächlich heilbare Erkrankungen. Die Ätiologie dieser Erkrankungen ist weiterhin unklar, ein Ungleichgewicht verschiedener Transmitter-Systeme, insbesondere glutamaterge und dopaminerge Transmission wird als mögliche Ursache der Krankheitssymptome diskutiert. In früheren und aktuellen Studien wurde beschrieben, dass bei Patienten mit diesen Erkrankungen zirkulierende Antikörper zu finden sind, die gegen unterschiedliche Neurotransmitter-Rezeptoren gerichtet sind. Allerdings variiert die Prävalenz dieser Antikörper in den verschiedenen Studien und es ist bislang nicht klar belegt, ob diesen Antikörpern eine Relevanz im Krankheitsprozess zukommt. Das übergeordnete Ziel des Verbundprojekts ist die Hypothese zu prüfen, ob Autoantikörper gegen den NMDA-Rezeptor (NMDAR) einen Anteil an der Entstehung und Ausprägung von Psychosen und Schizophrenie haben. Dies wird in einem mehrdimensionalen Ansatz erfolgen, was translationale und direkte Patienten-bezogene Einzelprojekte mit einschließt. Im konkreten Teilprojekt soll untersucht werden, ob Antikörper gegen den NMDAR, die bei Patienten mit primär psychiatrischen Erkrankungen (z. B. Schizophrenie oder erstmalig aufgetretenen Psychosen) detektiert werden, Verhaltensauffälligkeiten induzieren und die Gehirnfunktion beeinflussen. Hierzu wird ein etabliertes passiv-Transfer-Verfahren in Mäusen verwendet werden. Phänotypische Auffälligkeiten in den Versuchstieren sollen durch nachfolgende Verhaltensanalysen ermittelt werden. Mögliche Veränderungen der Erregbarkeit im Hippocampus in diesen Versuchstieren sollen mittels Elektrophysiologie untersucht werden. Zusätzlich wird untersucht werden, ob in diesem Gehirnareal Veränderungen der hemmenden und erregenden Aktivität induziert werden.