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Messendes 3D-Endoskop zur Größenbestimmung von Strukturen (MessEnd)

Mediziner nutzen 3D-Endoskope bei minimalinvasiven Eingriffen zur visuellen Diagnosestellung und Größenbestimmung. Die Größenbestimmungen von Läsionen, Tumoren oder Zysten und die genaue Vermessung der Abstände zwischen Läsionen sind von zentraler Bedeutung, da diese Werte entscheiden, wie weitergehend therapiert wird. Herkömmliche 3D-Endoskope produzieren bislang allerdings nur Bilder, auf deren Basis der behandelnde Arzt die Größen und Abstände abschätzen muss. Es fehlen computerassistierte Messmethoden zur verlässlichen und genauen Größenbestimmung.

Um die bestehenden Defizite hinsichtlich der Größenbestimmung zu überwinden, wird im vorliegenden Projekt eine computerassistierte Messmethodik für 3D-Endoskope erforscht und entwickelt, die eine deutliche Erhöhung der Diagnosegenauigkeit gewährleisten soll. Grundlage der innovativen Technologie ist die Hinzunahme eines hyperspektralen Bildanalyseverfahrens. Eingesetzt wird dazu ein Sensorsystem, das Bilder von sehr vielen, eng beieinanderliegenden Wellenlängen aufzeichnen kann, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Damit soll das messende 3D-Endoskop es dem Mediziner ermöglichen, die Größe von Tumoren, Zysten und anderen Läsionen in der zu behandelnden Region genau zu bestim-men und auf Basis exakter – und nicht geschätzter – Werte eine passgenaue Therapie zu definieren.

Durch eine verbesserte Diagnose und Therapie trägt das Forschungsvorhaben dazu bei, dass die physischen, aber auch psychischen Belastungen für die Patienten sinken. Eine passgenaue Therapie kann sofort beginnen und belastende Nebenwirkungen und Folgeerkrankungen können in vielen Fällen verhindert werden. Dadurch werden auch unnötige Kosten für das Gesundheitssystem vermieden. Die Forschungsergebnisse lassen sich perspek-tivisch auch auf die industrielle Videoendoskopie übertragen.