Fördermaßnahme

Modellhafte Register - Konzeptentwicklungsphase

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2016
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Gesamte Fördersumme: bis zu 0,8 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 16

1. Ziele der Fördermaßnahme

Patientenbezogene Register sind besonders gut dazu geeignet, das Versorgungsgeschehen unter Routinebedingungen zu analysieren und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Sie zeigen, welchen Einfluss verschiedene Versorgungsangebote in der Routineversorgung auf den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität der Betroffenen haben. Darüber hinaus geben sie Aufschlüsse über die Qualität der Behandlung in verschiedenen Einrichtungen und Versorgungssektoren. Mit dem Förderinstrument zum Aufbau modellhafter patientenbezogener Register sollen neue, insbesondere patientenbezogener Register zu wichtigen Fragen der Versorgungsforschung unterstützt werden, die hohe Qualitätsstandards erfüllen und Modellcharakter haben. Hierfür ist eine zeitlich begrenzte Anschubfinanzierung vorgesehen. Um eine hohe Qualität der aufzubauenden Register und einen Modellcharakter zu erreichen, wird parallel zum Beginn der Konzeptentwicklungsphase ein Begleitprojekt gefördert.

Die Förderung der Register erfolgt in zwei Phasen. Die erste Phase dient der Konzeptentwicklung. In der Konzeptentwicklungsphase sollen die benötigten Ressourcen sowie die strukturellen und prozessualen Gegebenheiten des aufzubauenden Registers geklärt werden. Parallel und über die Dauer der Konzeptentwicklung hinaus wird ein Begleitprojekt gefördert, um registerübergreifend methodische, technische und strukturelle Standards gewährleisten. Mit Ende der Konzeptentwicklungsphase ist ein detailliertes, stichhaltiges Konzept zur Realisierung des Registers mit verbindlichen Zusagen zur Nachhaltigkeit vorzulegen. Die sich im Erfolgsfall anschließende Realisierungsphase  dient dem Aufbau und der Implementierung des Registers sowie der Bearbeitung der wissenschaftlichen Fragestellung.

2. Stand der Fördermaßnahme

Die eingegangenen Projektskizzen wurden von einem interdisziplinären, international besetzten Begutachtungsgremium bewertet. Auf dieser Grundlage wurden 16 Projektskizzen für eine Konzeptentwicklung und eine Skizze für ein Begleitprojekt zur Förderung ausgewählt. Die Projekte haben im September/Oktober 2017 die Arbeit aufgenommen. Die Konzeptentwicklungen werden im Mai 2018 abgeschlossen sein. Die Themen der geplanten Registerkonzepte decken ein breites Versorgungsspektrum ab. Zum Beispiel werden Registerkonzepte für seltene Erkrankungen, Krebserkrankungen oder Herzerkrankungen entwickelt. 

Einzelprojekte

Abgeschlossen

Angemessenheit der Indikation für die Knietotalendoprothese bei Osteoarthritis - Registerkonzept zur Untersuchung und Erhöhung der Indikationsqualität in der Routineversorgung

Förderkennzeichen: 01GY1736
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Jochen Schmitt
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Angemessenheit der Indikation für die Knietotalendoprothese bei Osteoarthritis - Registerkonzept zur Untersuchung und Erhöhung der Indikationsqualität in der Routineversorgung

Das Projekt INDICATE-TKR ist in die Initiative "Evidenz und konsensbasierte Indikationsstellung Totalendoprothese" (EKIT) integriert und interagiert mit dem Endoprothesenregister Deutschland (EPRD). Innerhalb von drei Jahren sollen 1.500 Patienten mit Kniearthrose in die Registerstudie durch 6-8 regionale Versorgungsnetzwerke eingeschlossen werden. Jedes Versorgungsnetzwerk besteht aus einem Krankenhaus und 3-6 orthopädischen Praxen. Im Rahmen der Registeruntersuchung werden klinische und soziodemographische Charakteristika, sowie die Krankheitslast und Ziele der Patienten erhoben. Darüber hinaus werden Gründe und Einflussfaktoren für bzw. gegen die Knietotalendoprothese sowie die vom Operateur eingeschätzte Prognose der Patienten erhoben. Zusätzlich zu den Registerdaten ist eine Datenverknüpfung zu Krankenkassendaten geplant, um Informationen über die Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung, Komorbiditäten und Behandlungskosten zu erhalten. Der primäre Fokus liegt hierbei in der Analyse von Einflussfaktoren auf die Indikationsstellung der Knietotalendoprothese, sowie dem Erreichungsgrad der Patientenziele. Sowohl individuelle Patientencharakteristika als Charakteristika der Versorger im Gesundheitssystem werden hinsichtlich des potenziellen Einflusses auf den Erreichungsgrad der Patientenziele mittels Multi-Level Modell analysiert. Ziel ist der Erkenntnisgewinn und die darauf aufbauende Etablierung hoher Versorgungsqualität durch Qualitätsstandards an die Indikationsstellung der Knietotalendoprothese im deutschen Gesundheitssystem.

Abgeschlossen

Verbesserung von Diagnosen wie Dokumentation von Todesursachen und Aufbau eines Nationalen Mortalitätsregisters

Förderkennzeichen: 01GY1735
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Ulrich Otto Mueller
Adresse: Center for Population and Health
Viktoriastr. 11 a
65185 Wiesbaden

Verbesserung von Diagnosen wie Dokumentation von Todesursachen und Aufbau eines Nationalen Mortalitätsregisters

Lebensdauer und Todesursachen (allgemeine und spezifische Mortalität) sind definitive Endpunkte jeder Gesundheitsbiographie. Im internationalen Vergleich werden in Deutschland Mortalitätsdaten wenig benutzt, wegen 1) unzureichender Qualität vieler Todesursachendiagnosen in der klinischen Routine, verursacht durch geringe Häufigkeit der inneren Leichenschau (Autopsie) wie unzureichende Ausbildung der leichenschauenden Ärzte, 2) Fehlen eines Nationalen Mortalitätsregisters (NMR), in dem alle Todesfälle im Inland und von Bewohnern des Bundesgebietes im Ausland mit Todesursachen, klassifiziert nach den Standards der Weltgesundheitsorganisation, enthalten sind. Verbesserungen dieser Situation wurden seit Jahren verlangt. Dieses Projekt zielt auf 1) Qualitätsverbesserung und digitale Dokumentation der Todesursachendiagnostik in der klinischen Routine, 2) Einrichtung eines NMR. Wechselseitig positive Effekte können aus den Erfahrungen anderer Länder erwartet werden: gute Daten führen zu besserer Forschung, gute Forschung führt zu besseren Daten.

Abgeschlossen

Versorgung von Patientinnen mit metastasierendem Mammakarzinom

Förderkennzeichen: 01GY1734
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Achim Wöckel
Adresse: Universitätsklinikum Würzburg, Frauenklinik und Poliklinik
Josef-Schneider-Str. 4
97080 Würzburg

Versorgung von Patientinnen mit metastasierendem Mammakarzinom

Frauen, die an metastasiertem Brustkrebs erkrankt sind, werden von unterschiedlichen Facharztgruppen mit unterschiedlichen Therapiestrategien behandelt. Der Anteil einer Leitliniengerechten Therapie, d.h. wissenschaftlich begründete und praxisorientierte Entscheidungshilfen für die angemessene ärztliche Vorgehensweise, sowie mögliche Faktoren, die im klinischen Alltag zu nicht-leitliniengerechten Therapien führen, ist unklar. Zudem ist es unklar, ob die Versorgung mit spezieller onkologischer Fachkompetenz aufgrund der Arztverteilung in verschiedenen Regionen (Stadt/Land) unterschiedlich ist. Der Einsatz spezieller Versorgungsformen (specialist care) richtet sich bislang nur aufgrund subjektiver und ärztlich getroffener Kriterien an Patientinnen. Die eigentliche Bedürfnislage und Präferenz der Patientinnen mit metastasierter Erkrankung ist bislang nicht systematisch erfasst worden. Dieses ist jedoch für die Entwicklung und Implementierung entsprechender Versorgungsstrukturen notwendig. Hierfür gibt es bislang keine Untersuchungen, die mit dem zu entwickelnden Register durchgeführt werden sollen.

Abgeschlossen

Ein patientenorientiertes Registermodell für chronische und seltene Erkrankungen: Prader-Willi-Syndrom als erste Anwendung

Förderkennzeichen: 01GY1733
Gesamte Fördersumme: 49.981 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Dr.-Ing. Toralf Kirsten
Adresse: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, LIFE Forschungszentrum - Geschäftsstelle
Philipp-Rosenthal-Str. 27
04103 Leipzig

Ein patientenorientiertes Registermodell für chronische und seltene Erkrankungen: Prader-Willi-Syndrom als erste Anwendung

Mit diesem Projekt wird ein Registermodell entwickelt, mit dem Daten entlang des Krankheitsprozesses erhoben werden. Dies schließt die Diagnose und medizinische Behandlung in Praxen und Krankenhäusern sowie die Medikation ein. Zusätzlich zu den typischen Registeransätzen, die hauptsächlich auf die Datenaufnahme während des Behandlungsprozesses oder mit einem separaten Rekrutierungsprozess zugeführten Patientinnen und Patienten fokussieren, schließt PAREMIS die Dokumentation von Patientinnen und Patienten (z. B. bzgl. Symptome, außergewöhnliche Ereignisse, Verhaltensaspekte) ein. Die Daten werden dezentralisiert z. B. mit mobilen Geräten aufgenommen und zentralisiert integriert, verwaltet und aufbereitet. Sie werden gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu unterschiedlichen Fragestellungen ausgewertet. Dazu wird auf die im Aufbau befindlichen organisatorischen Strukturen zurückgegriffen, die im Rahmen der Medizinformatik-Initiative geschaffen werden. Es wird ein Register entwickelt, das zuerst im Feld der chronischen und seltenen Erkrankungen am Beispiel des Prader-Willi-Syndroms eingesetzt werden soll. Im Nachgang soll das Registermodell auf weitere Erkrankungen ausgeweitet und an andere Institutionen übertragen werden.

Abgeschlossen

Aufbau eines nationalen Registers zur Evaluierung und Verbesserung risiko-adaptierter Prävention für erblichen Brust-und Eierstockkrebs

Förderkennzeichen: 01GY1732
Gesamte Fördersumme: 49.850 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Rita Schmutzler
Adresse: Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum, Zenrum Familärer Brust- und Eierstockkrebs
Kerpener Str. 34
50931 Köln

Aufbau eines nationalen Registers zur Evaluierung und Verbesserung risiko-adaptierter Prävention für erblichen Brust-und Eierstockkrebs

Ein nationales Register für erblichen Brust-und Eierstockkrebs soll in Kooperation mit zertifizierten Krebszentren, einer zentralen Dokumentationseinheit, IT und Biostatistik, sowie mit Vertretern der gesetzlichen Krankenversicherungen und der Deutschen Krebsgesellschaft etabliert werden. Hierbei ist das Ziel anhand prospektiver Kohortenstudien des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs (DK) die phänotypischen Merkmale genetisch definierter Tumorsubtypen sowie Daten zur Effektivität risiko-adaptierter präventiver und therapeutischer Maßnahmen zu erfassen. Langfristig soll die Datenerfassung durch das DK dazu beitragen, den 'outcome' risiko-adaptierter Präventionen zu verbessern. Dieses Register soll zudem als Paradigma für die Implementierung weiterer strukturierter und qualitäts-kontrollierter onkologischer Programme, insbesondere für Darm- und Prostatakrebserkrankungen, dienen.

Abgeschlossen

Das FieberApp-Register

Förderkennzeichen: 01GY1731
Gesamte Fördersumme: 48.000 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. David Martin
Adresse: Private Universität Witten/Herdecke gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fakultät für Gesundheit, Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin
Gerhard-Kienle-Weg 4
58313 Herdecke

Das FieberApp-Register

Die Welt steht vor einem Dilemma, wie man mit Fieber umgehen kann. Z.B. in Deutschland unterdrücken die meisten Eltern, Praxen und Krankenhäuser das Fieber routinemäßig. Dennoch gibt es Beweise dafür, dass die Unterdrückung von Fieber unnötig oder sogar schädlich ist und die American Academy of Pediatrics gab 2011 ein Papier heraus, in dem steht, dass jede Fieberhöhe ohne Antipyretika toleriert werden kann, solange das Kind nicht leidet. Fieber macht 30% der Praxisbesuche aus. 70% der britischen Eltern berichteten über erhöhte Temperaturen mindestens einmal alle sechs Monate im Alter von 6-56 Monaten. Das in enger Zusammenarbeit mit den Kinderarztverbänden und Krankenkassen zu entwickelnde FieberApp-Register würde: eine evidenzbasierte FeverApp beinhalten, die gemeinsam mit den Pädiatern und ihren Verbänden entwickelt und verteilt wird; den Eltern erlauben, ihre eigenen, aber sicheren und evidenz-basierten Entscheidungen darüber zu treffen, wie sie persönlich mit Fieber umgehen wollen; Beratungszeit und -energie sparen; viele Hypothesen prüfen, wobei die wichtigste davon ist, dass die FieberApp unnötige antipyretische und antibiotische Verwendung reduzieren kann und so zur langfristigen Gesundheit und zum globalen Problem der Verhinderung der antimikrobiellen Resistenz (AMR) beiträgt.

Abgeschlossen

Herzinfarktregister im Bundesland Brandenburg

Förderkennzeichen: 01GY1730
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Oliver Ritter
Adresse: Städtisches Klinikum Brandenburg, Hochschulklinik der MHB
Hochstr. 29
14770 Brandenburg an der Havel

Herzinfarktregister im Bundesland Brandenburg

Ziel ist die Entwicklung eines Konzepts zur Gründung eines Herzinfarktregisters im Land Brandenburg mit dem Ziel der Reduktion der Herzinfarktsterblichkeit. Das Land Brandenburg ist durch non-Metropol-Regionen gekennzeichnet. Auffallend ist die im Bundesdurchschnitt höchste Herzinfarktsterblichkeit. Es soll ein bevölkerungsbezogenes Register von Patienten mit Herzinfarkt etabliert werden, um zu untersuchen, durch welche Faktoren sich die überdurchschnittlich hohe Mortalität am akuten Herzinfarkt im Bundesland erklären lässt und durch welche Maßnahmen sich dies gezielt beeinflussen lässt. Es gibt die Hypothese, dass vor allem sozioökonomische Faktoren und der Zugang zu medizinsicher Versorgung im ambulanten Bereich, weniger die Notfallversorgung und die Krankenhausprozesse dabei eine Rolle spielen.

Abgeschlossen

Nationales Register für rezidivierende Steinerkrankungen des oberen Harntraktes

Förderkennzeichen: 01GY1729
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: PD Dr. Martin Schönthaler
Adresse: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Department Chirurgie, Klinik für Urologie, Sektion Urotechnologie
Hugstetterstr. 55
79106 Freiburg

Nationales Register für rezidivierende Steinerkrankungen des oberen Harntraktes

Die Harnsteinerkrankung (Urolithiasis) ist eine Volkskrankheit. Circa fünf Prozent der deutschen Bevölkerung sind betroffen. Bei bis zu 50% der Patienten kommt es zur wiederholten Steinbildung im oberen Harntrakt (Nieren, Harnleiter). Die Patienten leiden unter wiederholten, teilweise erheblichen Schmerzen und müssen häufig stationär behandelt werden. Längerfristig können Dauerschäden an Nieren und Kreislauf (Bluthochdruck) oder Komplikationen bis hin zur Blutvergiftung auftreten. Dies führt zu bedeutenden Einschränkungen der Lebensqualität. Sozioökonomisch übersteigen die mit den Harnsteinerkrankungen verbundenen Kosten diejenigen anderer häufiger urologischer Erkrankungen wie z. B. die des Prostatakrebses. Bei etwa zehn Prozent der wiederholt steinbildenden Patienten können bestimmte Stoffwechsel- oder Darmerkrankungen als Ursache erkannt werden. Für die Mehrheit der Patienten sind jedoch keine spezifischen Risikofaktoren bekannt. Mit dem geplanten Register soll nun erstmals die Verbindung von medizinischen Daten (Patientencharakteristika, Behandlungsdaten, vorbeugende Maßnahmen), patientenrelevanten Ergebnissen (z. B. Lebensqualität) und gesundheitsökonomisch bzw. volkswirtschaftlich bedeutsamen Variablen (z. B. Krankheitstage) gezogen werden. Das geplante Register soll dabei helfen diejenigen Patienten zu identifizieren, die am meisten von spezifischen Behandlungen und vorbeugenden Maßnahmen profitieren. Die genauen Fragestellungen, die mit dem geplanten Register beantwortet werden sollen, und die Zusammensetzung des endgültigen Datensatzes sollen gemeinsam mit niedergelassenen Urologen, klinisch tätigen Ärzten, Versorgungsforschern, Epidemiologen, IT-Fachleuten und Patienten erarbeitet werden. Das geplante Register wird die strukturellen und verfahrenstechnischen Rahmenbedingungen für Patienten mit rezidivierender Urolithiasis erheblich verbessern. Dies beinhaltet unter anderem die Entwicklung zukunftsweisender Diagnosealgorithmen und Behandlungswege.

Abgeschlossen

Konzeptentwicklung für ein ARDS-Register (acute respiratory distress syndrome)

Förderkennzeichen: 01GY1728
Gesamte Fördersumme: 48.455 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Dr. Dr. Christian Apfelbacher
Adresse: Universität Regensburg - Klinikum, Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin, Medizinische Soziologie
Dr.-Gessler-Str. 17
93051 Regensburg

Konzeptentwicklung für ein ARDS-Register (acute respiratory distress syndrome)

Das ARDS (acute respiratory distress syndrome) ist eine schwerwiegende lebensbedrohliche Erkrankung, die intensivmedizinisch behandelt werden muss. Viele der überlebenden Patienten leiden auch lange nach der intensivmedizinischen Therapie noch an Folgeerkrankungen und einer eingeschränkten Lebensqualität. Bislang exisitiert kein spezifisches Register für ARDS-Überlebende. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Konzeptes für ein solches ARDS-Register (RADaR). Die Konzeptentwicklung für das Register soll von einer Gruppe an Ärzten, Versorgungsforschern, Vertretern der Kostenträger sowie Patienten und Angehörigen eng begleitet werden. Eine qualitative Interviewstudie soll zudem die Perspektive der Patienten und Angehörigen auf das geplante Register explorieren.

Abgeschlossen

Konzeption eines modellhaften Impf-Informations-Systems (IIS) für das Saarland

Förderkennzeichen: 01GY1727
Gesamte Fördersumme: 49.967 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Sigrun Smola
Adresse: Universität des Saarlandes, Fakultät 2 - Medizin: Bereich Klinische Medizin, Fachrichtung 2.24, Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Institut für Virologie
Haus 47
66424 Homburg

Konzeption eines modellhaften Impf-Informations-Systems (IIS) für das Saarland

Unter einem Impf-Informations-System (IIS) wird international eine vertrauliche, computergestützte Datenbank verstanden, mit deren Hilfe sowohl individuelle als auch bevölkerungsbezogene Informationen über durchgeführte Schutzimpfungen gesammelt und gespeichert werden können. Darüber hinaus ermöglicht ein IIS im Unterschied zu einem konventionellen Register die Verbindung zu anderen elektronischen Datenbanken (z. B. Krebsregister, Infektionsmeldewesen), um durch diese Verbindung eine umfassende Analyse der Versorgungsgüte bzw. eine Grundlage für eine gezielte Verbesserung der Impfversorgung sicherzustellen. Die Konzeption eines Impf-Informations-Systems für das Saarland (IISAAR) auf der Grundlage der Vorarbeiten und Erfahrungen soll die prozessualen, technischen und finanziellen Rahmenbedingungen als Basis für eine bundesweit erstmalige, modellhafte Umsetzung im Saarland gewährleisten.

Abgeschlossen

Behandlungsaustrittsoptionen für Patientinnen und Patienten mit nicht-infektiöser Uveitis

Förderkennzeichen: 01GY1726
Gesamte Fördersumme: 48.000 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Robert Finger
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Augenklinik
Ernst-Abbe-Str. 2
53127 Bonn

Behandlungsaustrittsoptionen für Patientinnen und Patienten mit nicht-infektiöser Uveitis

Eine nicht-infektiöse Uveitis ist eine seltene Entzündung der Gefäßhaut des Auges, die zu dauerhaften Schädigungen des Auges und einem Sehverlust bis hin zu einer Erblindung führen kann. Oft erkranken Menschen im erwerbstätigen Alter verbunden mit einem manchmal erheblichen beruflichen Ausfall oder sogar dauerhaften Einschränkungen. Eine Uveitis ist meist eine chronische Erkrankung und viele Betroffene benötigen daher eine langfristige immunmodulierende Therapie, oft mit mehr als einem immunmodulierenden Medikament. Auch heutzutage wissen wir aber noch nicht, mit welchem Wirkstoff oder welchen Kombinationen man am besten behandelt, welche Nebenwirkungen wie oft auftreten und wann die Therapie nach Kontrolle der Entzündung reduziert und beendet werden kann. Beides, unerwünschte Wirkungen bei langer Therapie aber auch ein Rückfall bei zu früher Reduktion oder Absetzen müssen vermieden werden. Um diese ungeklärten Fragen zu untersuchen wird ein aktives, standardisiertes, prospektives deutschlandweites Register von Patienten mit nicht-infektiöser Uveitis unter langfristiger immunmodulierender Therapie aufgebaut. Dies wird hochqualitative Daten und Evidenz dazu liefern, wie eine immunmodulierende Therapie am besten durchzuführen ist. Ein vergleichbares Register gibt es nicht, weshalb Betroffene, Behandler und Kostenträger enorm von diesem Register profitieren werden. Die Standardisierung der Behandlung der nicht-infektiösen Uveitis wird Behandlungsergebnisse verbessern und unerwünschte Nebenwirkungen der Therapie, Kosten der Behandlung, Krankheitsausfall durch die Erkrankung und Operationen wegen Komplikationen der Entzündung reduzieren und damit die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen.

Abgeschlossen

Die Sicherheit des Lebendspenders - Das Deutsche Nationale Lebendspende Register

Förderkennzeichen: 01GY1725
Gesamte Fördersumme: 50.000 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Suwelack
Adresse: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Universitätsklinikum, Transplantationsnephrologie
Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude W1
48149 Münster

Die Sicherheit des Lebendspenders - Das Deutsche Nationale Lebendspende Register

Die Nierentransplantation stellt die optimale Therapie des terminalen Nierenversagens dar. Aufgrund des Organmangels und der damit verbundenen langen Wartezeiten auf eine Spenderniere eines Verstorbenen in Deutschland nimmt die Zahl der Lebendspenden aber auch der Druck auf die Spender und die Zahl älterer Spender mit Begleiterkrankungen zu. Ziel des Vorhabens ist es, valide Daten zu den physischen aber auch psychologischen Risiken und Komplikationen der Spender im Langzeitverlauf zu erheben. Geschlechtsspezifische Unterschiede sind von Interesse, da 60% der Spender weiblich sind. Da in Deutschland kein systematisches Lebendspenderegister zu den psychosozialen und medizinischen Daten existiert basieren die aktuellen Empfehlungen auf meist retrospektiven Daten anderer Länder, Gesundheitssysteme, Gesetze und Bevölkerungstyp. Notwendig ist daher eine prospektive, interdisziplinäre Analyse des Langzeitverlaufes unter Berücksichtigung medizinischer, psychosozialer und sozioökonomischer Aspekte in einem Register. Das Ziel des Deutschen nationalen Registers ist die Verbesserung der Einschätzung der Spenderrisiken über Fachgrenzen hinweg im deutschen Gesundheitssystem. Das Register soll eine umfassende Information für Patienten, Ärzte und Psychologen liefern sowie Transparenz und Vertrauen in die Lebendspende steigern.

Abgeschlossen

ParaReg - ein web-basiertes Register zum lebenslangen Monitoring von Querschnittgelähmten

Förderkennzeichen: 01GY1724
Gesamte Fördersumme: 29.280 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Dr. Rüdiger Rupp
Adresse: Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Paraplegiologie
Schlierbacher Landstr. 200a
69118 Heidelberg

ParaReg - ein web-basiertes Register zum lebenslangen Monitoring von Querschnittgelähmten

In Deutschland unterscheiden sich die postakuten Behandlungspfade von Rückenmarksverletzten in Abhängigkeit von intrinsischen/krankheitsspezifischen und extrinsischen Faktoren erheblich. Bis heute ist nicht geklärt, inwieweit intrinsische (Läsionsschwere und -höhe, Ätiologie, Begleiterkrankungen, Geschlecht, sozio-ökonomischer Status etc.) und extrinsische Faktoren (Behandlungspfad, Kostenträger, Verfügbarkeit einer lebenslangen, querschnittspezifischen Nachsorge, Umfang der poststationären Pflege etc.) zu einem verbesserten Behandlungsresultat mit weniger Folgekomplikationen und Re-Hospitalisierungen führen. Deshalb soll das Konzept für das patientenzentrierte, deutschlandweite Register ParaReg für die akute und chronische querschnittspezifische Versorgung basierend auf dem Register der European Multicenter Study about Spinal Cord Injury entwickelt werden. Ziele sind die Erfassung des medizinischen, sozialen und teilhabebezogenen Patientenstatus, um hieraus die Patientenbetreuung, die Planung der Behandlungspfade und die Kosteneffizienz zu verbessern. Im Detail werden epidemiologische, medizinische und sozio-ökonomische Daten erhoben und mit schwerwiegenden Komplikationen und geschlechtsspezifischer Krankheitsbewältigung assoziierte Faktoren identifiziert. ParaReg erlaubt einen Vergleich der in Deutschland erzielten Rehabilitationsergebnisse von Querschnittgelähmten im internationalen Kontext.

Abgeschlossen

Konzept für den Aufbau des ersten deutschen patientenbezogenen Registers für Zöliakie-Erkrankte mit langfristiger Verlaufsbefragung im Sinne einer fortlaufenden Versorgungsforschung

Förderkennzeichen: 01GY1723
Gesamte Fördersumme: 49.500 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Detlef Schuppan
Adresse: Kompetenznetz Darmerkrankungen e. V.
Hopfenstr. 60
24103 Kiel

Konzept für den Aufbau des ersten deutschen patientenbezogenen Registers für Zöliakie-Erkrankte mit langfristiger Verlaufsbefragung im Sinne einer fortlaufenden Versorgungsforschung

Die Zöliakie ist eine häufig vorkommende, aber unterdiagnostizierte entzündliche Erkrankung des Dünndarms mit zahlreichen schwerwiegenden Begleiterkrankungen. Patienten werden häufig verspätet oder gar nicht diagnostiziert und es fehlt an medizinischen Fachzentren. Das Ziel dieses Vorhabens ist die Entwicklung eines Konzepts für den Aufbau des ersten patientenbezogenen Langzeitregisters für Zöliakie-Patienten in Deutschland, welches sich der Erforschung der Versorgungssituation von Zöliakieerkrankten widmet. Das Vorhaben ist eine Kooperation der Patientenorganisation Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e. V. mit dem Kompetenznetz Darmerkrankung. Das Konzept profitiert von der Beteiligung zahlreicher Experten in Zöliakie, Versorgungsforschung, Gastroenterologie und Pädiatrie. Es wird angestrebt, das Register im Verlauf hinsichtlich der Sammlung von Blut- und Stuhlproben zur Analyse von diagnostischen Markern und der Zusammensetzung von Darmbakterien zu erweitern. Das Register wird somit als einzigartige Informationsgrundlage zur Beurteilung der subjektiven und objektiven Krankheitsbelastung und der aktuellen Versorgungssituation von Zöliakieerkrankten, als wichtige Ressource für klinische Proben zur Erforschung neuartiger diagnostischer Marker und für zukünftige Studien zu neuartigen ergänzenden Therapien neben der glutenfreien Diät (welche zwar die Haupttherapieform ist, aber keine ausreichende Behandlung für bis zu 30% der Zöliakie-Patienten) dienen.

Abgeschlossen

Lungenembolie-Register Augsburg

Förderkennzeichen: 01GY1722
Gesamte Fördersumme: 42.768 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Christine Meisinger
Adresse: Lehrstuhl für Epidemiologie der LMU München am UNIKA-T Augsburg
Neusässer Str. 47
86156 Augsburg

Lungenembolie-Register Augsburg

Im Rahmen der Konzeptionsphase wird ein detailliertes Studienprotokoll für das geplante Lungenembolie-Register erstellt. Dieses enthält neben der Darstellung des Vorgehens bei der Patientenrekrutierung eine Beschreibung der Qualitätssicherungsmaßnahmen. Darüber hinaus werden in dieser Phase die Studieninformation für die Teilnehmer als auch die Einwilligungserklärung erstellt. Die Forschungsfragestellungen werden weiter spezifiziert und darauf basierend werden die Erhebungsinstrumente ausgewählt bzw. festgelegt. Für die Datenerhebung und das Datenmanagement wird die Einbindung der IT konzipiert und implementiert. Um einen standardisierten Studienablauf bzw. eine standardisierte Datenerfassung und -verarbeitung zu garantieren, werden Studienmanuale, in denen das genaue Vorgehen beschrieben ist, erstellt. Schließlich wird ein Datenschutzkonzept entwickelt und für das Projektvorhaben ein Ethikvotum eingeholt. Alle Kliniken in der Studienregion (Stadt Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg) werden kontaktiert und aktiv in die Registerkonzeption einbezogen. Kooperationsverträge, die die Zusammenarbeit zwischen den Häusern regeln, werden entworfen. Die Studienunterlagen werden den beteiligten Kliniken zur Verfügung gestellt und die Vorgehensweisen werden zusammen mit den Klinikpartnern in den jeweiligen Krankenhäusern implementiert. Mit den Gesundheitsämtern in der Studienregion wird Kontakt aufgenommen und die zukünftige Zusammenarbeit im Rahmen des geplanten Projekts geregelt.

Abgeschlossen

Vereintes Register für Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) in Deutschland

Förderkennzeichen: 01GY1721
Gesamte Fördersumme: 49.850 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2018
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Schneider
Adresse: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, Poliklinik für Rheumatologie
Moorenstr. 5
40225 Düsseldorf

Vereintes Register für Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) in Deutschland

Der systemische Lupus erythematosus ist eine seltene, systemische Autoimmunerkrankung, die durch heterogene klinische Manifestationen gekennzeichnet ist, die zu Schäden an multiplen Organen und potenziell zu lebensbedrohlichen Krankheitszuständen und Komorbiditäten führen kann. Ziel ist es, ein deutsches Register als Cloud-basierte Web-Applikation zu entwickeln, das auf einer etablierten Web- und Datenbank-Technologie basiert. Es wird unter Berücksichtigung aller Datenschutzanforderungen eine einmalige und beispiellose Gelegenheit bieten, individuelle Patientendaten für den jeweiligen Patienten sowie für alle beteiligten medizinischen Fachkräfte zu visualisieren. Die kombinierten Informationen über klinische Daten und patientenbezogener Ergebnisse, wie gesundheitsbezogene Lebensqualität, werden für dieses Register einzigartig sein und wichtige Einblicke in die Krankheit, die von Patienten und Ärzten unterschiedlich wahrgenommen wird, erlauben. Damit werden in der Kommunikation und in der medizinischen Versorgung die hohe Krankheitslast der Betroffenen angesprochen. Die deutsche Selbsthilfegemeinschaft, acht deutsche Fachzentren und Softwareentwickler sind Partner in diesem Projekt. Nachhaltigkeit wird durch die Umsetzung von des Registers in die routinemäßige Versorgung und in ein Netzwerk mit anderen europäischen Registern erreicht. Das Register wird somit eine neue Quelle für Forschung und klinische Studien beim der Lupus Erkrankung sein.