Teilprojekt eines Verbundes

Musterkennung von aktivierten Basophilen für die diagnostische Unterscheidung von Weizenallergie und -intoleranz

Förderkennzeichen: 01EA2001D
Fördersumme: 185.471 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Ria Baumgrass
Adresse: Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ), Programmbereich 1, Pathophysiologie rheumatischer Entzündungen, Arbeitsgruppe Signaltransduktion
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Weizen ist nicht nur ein Grundnahrungsmittel, sondern auch eine häufige Ursache für allergische und anaphylaktische Reaktionen im Kindes- und Erwachsenenalter. Viele Menschen glauben, dass sie auf Weizen allergisch oder intolerant sind und vermeiden daher vorsorglich Weizenprodukte. Die Diagnose erfordert bislang häufig eine orale Provokation, die zeitaufwändig ist und ein Risiko für den Patienten darstellt. Eine validierte Diagnostik der Weizenallergie wird daher dringend benötigt. Der Basophilen-Aktivierungs-Test (BAT) ist der vielversprechendste funktionelle Zell-Assay zur Identifizierung von Nahrungsmittelallergien. Im Allgemeinen gibt es jedoch viele ungelöste Probleme mit dem BAT, wie z. B. eine sehr schwache Spezifität und mangelnde Reproduzierbarkeit. In diesem Teilprojekt wird ein spezifischer und reproduzierbaren neuer BAT etabliert, indem die technischen Entwicklungen der multiparametrischen Durchflusszytometrie mit dem Analyseansatz des bin-Plottings (PRI = pattern recognition of immune cells = Mustererkennung von Immunzellen) verbunden werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Assays wird sich der bin-BAT nicht nur auf einzelne Marker und deren Zellfrequenzen konzentrieren, sondern vielmehr auf Marker-Kombinationen und deren Intensitäten sowie auf die Identifizierung neuer Muster in der Signalweiterleitung und bei Funktionalitäten der Basophilen. Dadurch lassen sich kombinatorische Zusammenhänge wie z. B. positive und negative Korrelationen wie auch additive oder synergistische Effekte von Markern übersichtlich beurteilen und großenteils überhaupt erst erkennen. Zusammen mit anderen Daten des Konsortiums (wie genetischer Hintergrund und metabolomische Daten) werden die Ergebnisse der klinischen Validierung einer Weizenallergie mit dem vorgesehenen bin-BAT dazu beitragen, sowohl Patientengruppen zu stratifizieren als auch eine Klassifizierung in Allergie bzw. Intoleranz bzw. Toleranz vorzunehmen und den Schweregrad der Krankheit vorherzusagen.