Teilprojekt eines Verbundes

Nahrungsmittelallergie und nicht IgE-vermittelte Nahrungsmittelintoleranz in einer populationsbasierten Kohorte (Teilprojekt 2)

Förderkennzeichen: 01EA2106F
Fördersumme: 208.386 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann
Adresse: Universitätsklinikum Augsburg
Stenglinstr. 2
86156 Augsburg

KORA FF4 ist eine große, populationsbasierte Kohorte (n=2279), aus der mehrere Jahrzehnte Gesundheits- und Krankheitsgeschichte, Daten zu Umwelt- und Lebensstilfaktoren, (epi-)genomweite Daten und das Darmmikrobiom zur Verfügung stehen. Es wird eine groß angelegte Meta-Analyse genomweiter Assoziationsstudien zu Nahrungsmittelallergien durchgeführt, um neue genetische Risikovarianten zu identifizieren (AP1). Darüber hinaus werden spezifische Veränderungen im Methylom, die mit Nahrungsmittelallergien assoziiert sind, anhand wiederholter Messungen in Leukozyten identifiziert. Epidemiologische Studien werden häufig durch eine hohe Prävalenz selbst wahrgenommener Nahrungsmittelallergien erschwert. In AP2 wird daher das spezifische Serum IgE-Profil derjenigen KORA Teilnehmer, die Nahrungsmittelallergien angegeben hatten, bestimmt, und eine Teilstichprobe wird eingeladen, an einer doppelblinden, placebokontrollierten Nahrungsmittelprovokation teilzunehmen. Das Serum wird vor und nach der Provokation einer Metabolom-, miRNA- und Zytokinanalyse unterzogen. Eine Stuhlprobe ebenfalls wird zu Beginn der Studie und nach Provokation gewonnen und für die Mikrobiomanalyse aufbereitet. In AP3 werden die Ergebnisse aus den APs 1+2 integriert: Ziel ist es, eine molekulare und metabolische Signatur von Nahrungsmittelallergien zu identifizieren, um Einblicke in die Pathophysiologie zu gewinnen und Nahrungsmittelallergien von überlappenden Entitäten wie anderen Erkrankungen des Atopiespektrums und nicht IgE-vermittelten Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu unterscheiden. Übergeordnetes Ziel des Teilprojekts ist es, die individualisierte Vorhersage von Nahrungsmittelallergien und allergischer Multimorbidität bei Erwachsenen auf der Grundlage von polygenen Risikoscores, epigenetischen Modifikationen sowie Umwelt- und Lebensstilfaktoren zu verbessern und neue, individualisierte Risiko-prädiktionsmodelle zu entwickeln.