Teilprojekt eines Verbundes

Nahrungsmittelallergien und nicht IgE-vermittelten Unverträglichkeiten bei Kindern im bäuerlichen Umfeld und Erwachsenen (Teilprojekte 1 und 2)

Förderkennzeichen: 01EA2106B
Fördersumme: 559.038 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Erika von Mutius
Adresse: Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) - IAP
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Oberschleißheim

In den letzten Jahrzehnten hat die Prävalenz allergischer Erkrankungen, einschließlich Nahrungsmittelallergien, stetig zugenommen. Dabei spielen Umwelt- und Lebensstilfaktoren vor dem Hintergrund der individuellen genetischen Prädisposition eine wichtige Rolle. Gen-Umwelt-Interaktionen, die über epigenetische Mechanismen vermittelt werden, können ebenfalls zur Entstehung von Nahrungsmittelallergien beitragen. Kinder, die in bäuerlicher Umgebung aufwachsen, haben ein erheblich verringertes Risiko, an allergischen Atemwegserkrankungen wie Heuschnupfen und Asthma zu leiden. Dieser Schutz bezieht sich auf inhalative und orale Wege der mikrobiellen Exposition in Tierställen und unverarbeiteter Kuhmilch, die wiederum die mikrobielle Zusammensetzung des Nasen- und Darmmikrobioms beeinflussen und dadurch den Schutzeffekt des Bauernhofs vermitteln. Über die Risikominderung der Nahrungsmittelsensibilisierung und -allergie ist wenig bekannt. Das Ziel von Teilprojekt 1 ist deshalb, relevante Umweltexpositionen, Lebensstilfaktoren und beteiligte immunologische, genomische und genetische Mechanismen zu identifizieren, die mit Schutz vor Lebensmittelallergien und Nicht-IgE-Unverträglichkeiten bei Kindern einhergehen. Ziel von Teilprojekt 2 ist es, Umwelt- und Lebensstilfaktoren sowie genetische und epigenetische Risikovarianten im Zusammenhang mit Nahrungsmittelallergien bei Erwachsenen zu identifizieren. Die relevanten Faktoren werden mit den Ergebnissen eines doppelblinden, Placebo-kontrollierten Provokationstests zusammengeführt um neue, individualisierte Risikoprädiktionsmodelle zu entwickeln, die es erlauben Nahrungsmittelallergien von nicht immunologisch vermittelten Intoleranzen abzugrenzen. Diese Erkenntnisse können in Zukunft zur Entwicklung neuartiger Präventionsstrategien beitragen.