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Neurophotonisches Scannersystem zur intraoperativen Visualisierung von Nervenbahnen (NEUROPHOS)

Das intraoperative Neuromonitoring (IONM) ist heute als äußerst wertvolles Werkzeug zur Identifikation von Nervenbahnen bei chirurgischen Eingriffen im Operationssaal anerkannt. Die Lokalisation von Nervenbahnen kann hierbei durch punktuelles Abtasten des Operationsbereichs (Situs) mit einer elektrischen Stimulationssonde erfolgen. Ein identifizierter Nerv kann mit den heutigen Methoden nicht dauerhaft visualisiert werden. Im Prinzip muss sich der Anwender den Nervenverlauf merken. Für den optimalen Schutz der Nerven ist eine Methode wünschenswert, welche sowohl eine automatisierte Stimulation des Situs, als auch eine kontinuierliche Visualisierung der Nervenbahnen realisiert.

Mit dem Projekt NEUROPHOS soll dieser Anspruch durch ein neuartiges innovatives Monitoringverfahren erfüllt werden. In einer ersten Projektphase werden geeignete Parameter ermittelt und ein Aufbau zur Stimulation von Nerven in der experimentellen Chirurgie etabliert. Im nächsten Schritt wird die gerätetechnische Lösung mit dem IONM-System erarbeitet. Am Ende des Projektes steht ein Demonstratorsystem zur Verfügung, dessen Funktionalität im physiologischen Modell nachgewiesen wird.

Erstes Anwendungsgebiet eines derartigen Systems sind offene Operationen in der Allgemeinchirurgie, wie beispielsweise die Schilddrüsenoperation. Auch in der Neurochirurgie und Orthopädie könnte diese Methodik ihre Anwendung finden. Die Patienten profitieren von einer verbesserten Überwachungsmöglichkeit der Nerven für den Operateur, wodurch Folgebehandlungen vermieden, bzw. gezielt eingeleitet werden können. Nicht zuletzt ergibt sich daraus ein erheblicher Beitrag zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen.