Teilprojekt eines Verbundes

Pathophysiologie für hemiplegische Migräne und Anfälle

Förderkennzeichen: 01GM2210F
Fördersumme: 194.011 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Nikolaus Plesnila
Adresse: Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Institut für Schlaganfall und Demenzforschung
Feodor-Lynen-Str. 17
81377 München

Der Forschungsverbund Treat-ION hat das Ziel, das Wissen zur Diagnose und Behandlung seltener neurologischer Ionenkanal - und Transportererkrankungen zu erweitern, welche beispielsweise zu Epilepsie, Ataxie, Migräne oder neuropathische Schmerzen führen können. Durch die starke paraloge Konservierung und die grundlegende Funktion von Kanälen und Transportern zur Regulierung der neuronalen Erregbarkeit sind die pathophysiologischen und therapeutischen Prinzipien bei den verschiedenen Krankheitsbildern gleich. Das Ziel ist es, Erkenntnisse aus genetischen und pathophysiologischen Studien in Zell-, Tier- und Humanmodellen in mechanistisch basierte (Präzisions-)Therapien umzusetzen. Die experimentellen Modelle werden durch in silico-Instrumente zur Vorhersage der funktionellen Folgen von Varianten und zur Suche nach neuen therapeutischen Wirkstoffen ergänzt. Das Vorhaben untersucht in Zusammenarbeit mit Tübingen kortikale Streudepolarisationen (CSD) bei SLC1A3-Knock-in Mäusen in vivo, um ein besseres Verständnis der Pathophysiologie der CSD zu erlangen. Dazu wird eine neuartige Plattform zur Untersuchung von CSDs in vivo eingerichtet. Hierfür wird ein neues AAVirus-basiertes Modell verwendet, mit dem CSDs nicht-invasiv mittels optogenetischer Stimulation ausgelöst und ebenfalls nicht-invasiv mittels Fluoreszenz-Meso-Bildgebung gemessen werden können. Die in vivo-Versuche werden an unbehandelten und an mit Antisense-Oligonukleotiden behandelten Tieren durchgeführt. Zusätzlich wird durch Messungen der zerebralen Durchblutung versucht, die Mechanismen der Hemiplegie bei bestimmten Migräneformen zu eruieren. Das Vorhaben trägt zu der Identifizierung neuer Therapiemöglichkeiten bei und könnte so die medizinische und rehabilitative Versorgung von Patienten verbessern.