Teilprojekt eines Verbundes

Patientenrekrutierung und Datenerhebung im Studienzentrum Medizinische Hochschule Hannover

Förderkennzeichen: 01EP2102C
Fördersumme: 76.314 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Tobias Welte
Adresse: Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover

Nach einer Covid-19 Erkrankung können Patienten und Patientinnen eine persistierende Dyspnoe (andauernde Atemnot) und Belastungseinschränkung entwickeln ohne oder überproportional zu Anzeichen einer strukturellen Lungenerkrankung. Die Diagnose der zugrundeliegenden Ursache und die Abgrenzung zu nicht-körperlichen Problemen wird aufgrund der zu erwartenden Patientenzahlen und diagnostischen Schwierigkeiten eine Herausforderung für das Gesundheitssystem darstellen. Da SARS-CoV-2 auch eine Erkrankung der Blutgefäße auslösen kann, tragen krankheitsbedingte Veränderungen der Lungengefäße (pulmonalvaskuläre Dysfunktion) höchstwahrscheinlich zur Krankheitsentstehung der akuten Covid-19 Erkrankung bei, indem ein Ungleichgewicht der Gefäßregulation sowie Blutgerinnsel zu einer unregelmässigen Blutverteilung und Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie, PH) führen. Bisherige Studien legen nahe, dass auch bei Post-Covid-19 Patienten eine pulmonalvaskuläre Erkrankung zu einer persistierenden Dyspnoe beiträgt. Die Diagnose ist derzeit jedoch auf aufwendige Methoden beschränkt, insbesondere bei Patienten und Patientinnen ohne Anzeichen einer PH im Ruhezustand. Eine zuverlässige Screeningmethode oder therapeutische Ansätze sind aktuell nicht verfügbar. Ziel des Konsortiums ist daher 1) die Identifikation einfach anzuwendender diagnostischer Parameter zur Detektion einer pulmonalvaskulären Erkrankung mit oder ohne PH bei Post-Covid-19 Patienten und Patientinnen als Ursache der Atemnot, und 2) die Testung eines therapeutischen Ansatzes mit einem inhalativen Medikament in einer open-label Beobachtungsstudie. Langfristig sollen diese Untersuchungen als Basis dienen, diagnostische Algorithmen zu etablieren, um Patienten und Patientinnen mit relevanter pulmonalvaskulärer Komponente der Dyspnoe zu identifizieren, die von einem spezifischen therapeutischen Ansatz profitieren. Die Medizinische Hochschule Hannover wird an der Patientenrekrutierung und Datenerhebung teilnehmen.