Einzelprojekt

InPace - Pflege, Palliativ- und Hospizversorgung in Zeiten von Covid-19: Soziale, ethische und rechtliche Implikationen aus einer intersektionalen Perspektive

Förderkennzeichen: 01KI20126
Fördersumme: 147.539 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: Prof. Dr. Patrick Brzoska
Adresse: Private Universität Witten/Herdecke gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Fakultät für Gesundheit, Department für Humanmedizin, Lehrstuhl für Versorgungsforschung
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58455 Witten

Ziel des Vorhabens ist es, Strategien und ihre Wahrnehmung durch Patienten und Patientinnen und Angehörige zu untersuchen sowie Good-Practice-Ansätze zu identifizieren, die Anbieter von Pflege-, Palliativ- und Hospizversorgung entwickelt haben, um sich auf eine durch die SARS-CoV-2-Pandemie entstandene neue Versorgungsrealität einzustellen. Herausforderungen der Pandemie sind im Bereich der Pflege, vor allem der Palliativ- und Hospizversorgung, besonders ausgeprägt, da Patienten und Patientinnen in diesen Bereichen nicht nur besonders anfällig für einen schweren Verlauf von Covid-19 sind, sondern Maßnahmen, die notwendig sind, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, die Pflege selbst erschweren und ein rechtliches, soziales und ethisches Dilemma schaffen können. Diesen Dilemmata muss durch diversitätssensible Konzepte begegnet werden. Auf der Grundlage der Ergebnisse des Vorhabens und unter Anwendung eines 6-stufigen Prozesses der ethischen Entscheidungsfindung soll ein Handbuch entwickelt und konsentiert werden, in dem die Elemente und Determinanten von Good-Practice-Ansätzen konzeptualisiert und Empfehlungen zur Bewältigung der Herausforderungen gegeben werden, die durch Pandemien für die Pflege-, Hospiz- und Palliativversorgung entstehen. Die Studie nutzt ein Mixed-Method-Design. Sie umfasst einen Scoping-Review bestehender Empfehlungen für Pflege-, Palliativ- und Hospiz-Einrichtungen (A), eine Dokumentenanalyse der Internetseiten von Anbietern (B), qualitative Telefon-/Video-Interviews mit Patienten und Patientinnen und ihren Angehörigen (n=10-12) (C), eine Online-Befragung aller stationären Pflege-, Palliativ- und Hospiz-Einrichtungen in Deutschland (N=15.677+653) (D) und 8-10 Fokusgruppendiskussionen mit Mitarbeitern ausgewählter Einrichtungen (n=5-7 pro Gruppe=insgesamt 40-70) (E). Die triangulierten Ergebnisse werden in einem 1. Diskussionszirkel mit Angehörigen und Experten/innen aus dem Bereich Ethik und Recht (F1) diskutiert (n=8-10) und in einem 2. Diskussionszirkel konsentiert (F2).