Teilprojekt eines Verbundes

Praxeologie

Förderkennzeichen: 01GP2210B
Fördersumme: 333.017 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Marc Hassenzahl
Adresse: Universität Siegen, Fakultät III, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Ubiquitous Design/ Experience & Interaction
Kohlbettstr. 15
57072 Siegen

Das übergeordnete Ziel des Verbunds-Projekts ist es, ein umfassendes Verständnis darüber zu entwickeln, was ethisch akzeptable Entscheidungs-Enhancement (Unterstützung) ausmacht. Die Ziele werden unter Verwendung eines integrierten konzeptionellen und normativen, praxeologischen und neurowissenschaftlichen Ansatzes, der das ELSA-Methodenrepertoire erweitert verfolgt. Dieses Teilprojekt adressiert eine empirische Perspektive auf autonomiebewahrende oder gar förderliche Entscheidungsunterstützung. Mit einem praxeologischen Ansatz werden typische, alltägliche Formen des Entscheidens, sogenannte Entscheidungspraktiken, in verschiedenen Domänen empirisch gesammelt (in der Regel durch Beobachtungsinterviews) und im Hinblick auf autonomieförderliche Bedingungen und die Rolle von externer, technologischer Unterstützung analysiert. Ziel des Teilvorhabens ist es, autonomieförderliche Entscheidungsunterstützung in den Alltag einzubetten, um so nicht nur das Entscheidungsergebnis zu verbessern, sondern auch den Entscheidungsprozess im Hinblick auf subjektives Wohlbefinden und die damit verbundene Akzeptanz von Unterstützung zu verbessern. Dazu werden Bürger als Entscheider und Nutzer möglicher Entscheidungsunterstützung kontinuierlich eingebunden. Dies erfolgt sowohl über eine initiale Sammlung von Entscheidungspraktiken im Teilvorhaben als auch über die partizipative Gestaltung neuer autonomieförderlicher Entscheidungsunterstützungssysteme. Im Rahmen der dazu nötigen Befragungen und Beobachtungen werden auch Formate wie Bürgerlabore durchgeführt. Erkenntnisse fließen dann in Konzepte zur autonomieförderlichen Gestaltung technischer Entscheidungsunterstützung, die partizipativ gestaltet, prototypisch umgesetzt und in Feldstudien im Alltag empirisch untersucht werden.