Einzelprojekt

PREPARE – Prävention von Paclitaxel-bedingten neurologischen Nebenwirkungen mit Lithiumcarbonat

Förderkennzeichen: 01KG2123
Fördersumme: 252.793 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Matthias Endres
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Neurologische Nebenwirkungen gehören zu den häufigsten Komplikationen einer Chemotherapie mit Paclitaxel. Die Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie (CIPN) ist potenziell irreversibel und einer der wichtigsten Gründe für eine Dosisanpassung oder Absetzen der Behandlung. Die CIPN äußert sich klinisch als (schmerzhafte) Missempfindungen und Taubheitsgefühle in den Händen und Füßen, sowie Feinmotorik und/oder Gangstörung. Manche Tumorerkrankte berichten auch von kognitiven Beeinträchtigungen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen durch die Chemotherapie (PCCI). Bislang gibt es keine Möglichkeit, neurologische Schäden durch eine Chemotherapie vorbeugend zu behandeln. Aufbauend auf umfangreichen präklinischen Arbeiten wird in einer randomisierten explorativen doppelt verblindeten klinischen Studie untersucht, ob eine Ko-Medikation mit Lithiumcarbonat bei Brustkrebspatientinnen mit einer Paclitaxel-Chemotherapie CIPN und PCCI verhindern oder abschwächen kann. Patientinnen in der Interventionsgruppe werden vor Beginn der Paclitaxelbehandlung mit retardierten Lithium-Tabletten auf therapeutische Serumwerte (0,5-0,8 mmol/l) eingestellt und für die Dauer der Chemotherapie behandelt. Patientinnen in der Kontrollgruppe mit dem gleichen Chemotherapieschema erhalten ein Placebo. Der primäre Endpunkt der Studie ist die Prävention der CIPN gemessen durch den etablierten "Total Neuropathy Score". Dieser integriert von den Patientinnen berichtete Symptome sowie neurologische und elektrophysiologische Untersuchungen. Als sekundäre Endpunkte dienen unter anderem Lebensqualität, Bedarf an Schmerzmedikation, Kognition und hippokampales Volumen. Die Sicherheit der Lithiumtherapie wird durch eine engmaschige Überwachung gewährleistet. Ziel der Studie ist, zu zeigen, dass die mit Lithiumcarbonat behandelten Patientinnen weniger Polyneuropathien und Gedächtnisstörungen durch die Chemotherapie entwickeln und dass die Behandlung mit Lithiumcarbonat sicher und gut verträglich ist.

Die explorative Studie ist im Register „Deutsches Register Klinischer Studien“ (DRKS) unter der Registernummer DRKS00027165 registriert.