Einzelprojekt

RELIEF - Ressourcenorientiertes Case Management zur Umsetzung von Empfehlungen für Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen und häufigem Analgetikagebrauch in der Hausarztpraxis

Förderkennzeichen: 01GY2106
Fördersumme: 1.077.160 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Cornelia Straßner
Adresse: Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
Im Neuenheimer Feld 130.3
69120 Heidelberg

Ziel von RELIEF ist es, ein hausärztliches Case-Management-Modul für Patientinnen und Patienten mit chronischen Nicht-Tumor-Schmerzen und häufigem Analgetikagebrauch zu entwickeln und zu evaluieren. Das Case-Management-Modul soll Hausärztinnen und Hausärzte dabei unterstützen, Empfehlungen in den folgenden vier Kernbereichen des Schmerzmanagements umzusetzen: 1) Assessment und Monitoring; 2) Information und Unterstützung der Patienten; 3) Patientenaktivierung und Selbstfürsorge ("Self-Care"); 4) Rationale Pharmakotherapie. Das Forschungsprojekt gliedert sich in zwei Phasen und acht Arbeitspakete (AP): In Phase 1 erfolgt eine sorgfältige Entwicklung der Intervention. Anhand von Literaturübersichten (AP1), Analyse von GKV-Routinedaten (AP2), repräsentativen Befragungen (AP3) und qualitativen Studien (AP4) werden Versorgungslücken sowie Barrieren, Förderfaktoren und Strategien für eine Verbesserung der Versorgung identifiziert und Qualitätsindikatoren für die hausärztliche Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen entwickelt. Basierend auf den Ergebnissen wird eine komplexe Intervention ausgearbeitet (AP5). Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Expertenbeirat und einem Patientenbeirat. Eine Schlüsselkomponente der komplexen Intervention ist ein zusätzliches Modul für die Case-Management-Software "CareCockpit", die derzeit in über 800 Hausarztpraxen in Baden-Württemberg verwendet wird. Des Weiteren werden Online-Kurse für Hausärzte und Medizinische Fachangestellte, Informationsmaterialien für Patienten und eine Sammlung von lokalen Ressourcen in den Regionen der teilnehmenden Praxen (z. B. Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen etc.) zur Verfügung gestellt. Die Intervention wird in einer Pilotstudie getestet (AP6) und schließlich in einer cluster-randomisierten, kontrollierten Studie (AP7) mit 20-40 Hausarztpraxen und 200-400 Patienten evaluiert. Die Ergebnisse werden über verschiedene Wege disseminiert (AP8).