Innerhalb der Trauma- und Unfallchirurgie stellen Frakturen im Fußbereich mit über 165.000 Operationen pro Jahr die fallzahlstärkste und gesundheitswirtschaftlich bedeutendste Verletzung dar. Der derzeitige Versorgungsstandard von operativ zu behandelnden Frakturen im Fußbereich ist die Implantierung von Titanplatten, die nach der Heilung eine Entnahme des eingesetzten Materials in einer zweiten Operation erforderlich macht. Neben der erneuten schmerzhaften Rehabilitation im Anschluss und dem Operationsrisiko für den Patienten entstehen dadurch hohe gesundheitsökonomische Kosten.
Die Frakturversorgung mit resorbierbaren Implantaten aus Magnesium, die beim Abbau des Implantats den Knochenaufbau fördern, kann die Entnahmeoperation überflüssig machen. Ziel des vorliegenden Projekts ist deshalb die anwendungsbezogene Entwicklung eines neuartigen resorbierbaren Plattensystems aus Magnesium für die Trauma- und Unfallchirurgie. Dazu wird in dem Projekt die erforderliche Implantattechnologie in einem Computermodell simuliert und optimiert und die in der Simulation identifizierten Plattendesigns biomechanisch getestet.
Die Wirksamkeit des neuen Implantat-Designs soll in einer präklinischen Studie evaluiert werden.
Die anschließende Verwertung der Verbundergebnisse ist durch die existierende, vollständige Wertschöpfungskette zur Produktion von resorbierbaren orthopädischen Implantaten der Medical Magnesium GmbH gewährleistet.