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18.12.2020 11:27

SARS-CoV-2 induziert Entzündung, Zytokinsturm und Stress in infizierten Lungenzellen

Susanne Dopheide Stabsstelle Presse und Kommunikation
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    Die Forscher Wasco Wruck und Prof. James Adjaye vom Institut für Stammzellforschung und Regenerative Medizin, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, haben einen bioinformatischen Ansatz auf Transkriptomdaten von humanen mit SARS-CoV-2 infizierten Lungenepithelzellen angewendet. Die Meta-Analysen offenbarten mehrere beeinträchtigte biologische Prozesse in der Lunge, was zweifellos auch auf andere infizierte Organe wie Herz und Niere zutrifft. Die Studie wurde aktuell in Nature Press - Scientific Reports veröffentlicht.

    Mit einer aktuellen Verbreitung von über 60 Mio. Infizierten und über 1,4 Mio. Todesfällen weltweit stellt COVID-19, die durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöste Krankheit, eine von der WHO als Pandemie eingestufte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit, Nationalökonomien und die Gesellschaft im Ganzen dar. Obwohl effektive Impfstoffe gerade verfügbar werden, brauchen wir ein besseres Verständnis der der Ätiologie von COVID-19 zugrundeliegenden molekularen Mechanismen, um effektivere Therapien für die Zukunft zu ermöglichen.

    Erstautor der Publikation über die Studie, Wasco Wruck, sagt: „Wir sind zunächst ganz unbefangen an die Ergebnisse der Analyse herangegangen. Umso erstaunter waren wir, dass mehrere Transmembran-Signal-Proteasen neben dem schon bekannten TMPRSS2 stark mit der Expression von ACE2 korreliert waren. Außerdem konnten wir in einer detaillierteren Analyse die Gensignatur mit zahlreichen biologischen Prozessen annotieren. Unter diesen waren Regulation des viralen Lebenszyklus, Immunreaktionen, pro-inflammatorische Reaktionen, mehrere Interleukine wie IL6, IL1, IL20 und IL33, weiter IFI16 , das die Interferonantwort auf einen Virus regelt, Chemo-Attraktion von Macrophagen, und Zellulärer Stress resultierend aus aktivierter Reactive Oxygen Species.“

    Prof. James Adjaye, Seniorautor der Studie resümiert: „Wir haben gezeigt, dass keinen Zugang oder die notwendige Infrastruktur zur Ausübung von Forschung mit dem tödlichen Coronavirus SARS-CoV-2 zu haben, nicht den Fortschritt im Untersuchen der Ätiologie von Covid-19 verhindern sollte. Zurzeit gibt es zahlreiche Transkriptomdatensätze von vielen mit SARS-CoV-2 infizierten Zelltypen durchgeführten Experimenten, die abgerufen und analysiert werden können, um beeinträchtigte biologische Prozesse zu identifizieren - in der Hoffnung mögliche Ziele für Medikamente zu finden, um COVID-19 in der Zukunft besser managen zu können.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. James Adjaye
    Institut für Stammzellforschung und Regenerative Medizin, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf
    Tel: +49 (0) 211 81-08191
    James.Adjaye(at)med.uni-duesseldorf.de


    Originalpublikation:

    Wasco Wruck and James Adjaye SARS‑CoV‑2 receptor ACE2 is co‑expressed with genes related to transmembrane serine proteases, viral entry, immunity and cellular stress. Scientific Reports volume 10, Article number: 21415 (2020).


    Weitere Informationen:

    http://Scientific Reports: https://www.nature.com/articles/s41598-020-78402-2


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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