Verbund

Therapieroboter für eine individuelle gerätegestützte Bewegungstherapie (inBURG)

Motorisierte Bewegungsschienen, die Gelenke und Gliedmaßen passiv bewegen, kommen in der Bewegungstherapie zur Versorgung von vielen Krankheitsbildern im Bereich der Orthopädie, Unfallchirurgie oder Altersmedizin zum Einsatz, beispielsweise zur Rehabilitation nach Meniskus- oder Kreuzbandrissen und nach Gelenkersatzoperationen oder zur Behandlung von Gelenkrheuma. Allein in Deutschland können mehr als 150.000 Patienten jährlich von einer individuellen robotergestützten Bewegungstherapie profitieren.

Allerdings ist die Therapie bislang nicht an das individuelle Leistungsniveau der Patienten angepasst. Eine Anpassung ist aber von hoher Relevanz für die rehabilitative Nachsorge, um Folgeschäden durch Überdosierung zu vermeiden. Insbesondere nach chirurgischen Eingriffen und nach Verletzungen ist eine genaue Dosierung der Trainingsreize notwendig, um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen und die Regenerationszeit zu verkürzen.

Das Ziel des Vorhabens ist eine Individualisierung der geräteunterstützten Bewegungstherapie durch Entwicklung, Realisierung und Testerprobung eines innovativen unterstützenden Therapieroboters für das Kniegelenk. Eine automatisierte Erhebung der Reizzustände wie Schwellung, Temperatur und Schmerz soll erstmals Rückschlüsse über die optimale individuelle Trainingsdosierung erlauben. Ein gesteigerter Reizzustand während einer Trainingsphase ist ein wesentlicher Indikator für eine Gelenküberbelastung.

Ein individuelles Training mit optimaler Belastung lässt langfristig eine geringere Komplikationsrate, eine schnellere Genesung sowie eine frühere Wiedereingliederung in das berufliche und soziale Umfeld für den einzelnen Patienten erwarten.