Einzelprojekt

Transkatheter-Herzklappe Realisierung einer zellfreien Herzklappe zur minimalinvasiven, kathetergestützten Implantation in Pulmonalisposition (THK)

Förderkennzeichen: 13GWO 100
Fördersumme: 760.700 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektleitung: Prof. Dr. Christoph Schmitz
Adresse: Auto Tissue Berlin GmbH
Goerzallee 305 D
14167 Berlin

In Deutschland kommen jährlich etwa 6.000 Kinder mit einem Herzfehler zur Welt. Eine Er­krankung der Pulmonalklappe ist dabei mit 5 bis 10 % der Fälle der zweithäufigste Herzfeh­ler. Kinder mit einer Erkrankung der Pulmonalklappe benötigen in der Regel mehrere operative Eingriffe im laufe ihres Lebens, bedingt durch ihr Wachstum und/oder die Degeneration der implantierten Herzklappenprothese. Diese Eingriffe finden in der Regel am offenen Her­zen statt.

Ziel des geplanten Projekts ist die Entwicklung einer biologischen zellfreien Herzklappenpro­these für die Pulmonalisposition, die sich kathetergestützt minimalinvasiv implantieren lässt. Als Ausgangsmaterial für eine solche Herzklappe dient tierisches Gewebe, dessen tierische Zellen mit dem von Auto Tissue Berlin patentierten Verfahren entfernt werden. Diese voll­ständig zellfreie Herzklappe soll in einem Stent befestigt werden· und somit die Implantation mittels Katheter ermöglichen. Bei einer derartigen Implantation muss der Brustkorb nicht ge­öffnet werden und der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine entfällt.

Es wird zellfreies Gewebe ohne chemische Fixierung für die minimalinvasive Implantation verwendet. Das Gewebe wird mit Zellen des Empfängers besiedelt und die neue Herzklappe verwächst mit der Gefäßwand. Hierbei ist zu erwarten, dass sich eine solche Herzklappe an die wachstumsbedingte Zunahme des Gefäßdurchmessers anpasst und „mitwächst", da eine spätere Aufweitung mit einem Ballon durchgeführt werden kann. Diese lässt sich ambulant von einem Kardiologen realisieren.

Die minimalinvasive Implantation und die im Bedarfsfall notwendige Aufweitung - der zu entwickelnden biologischen zellfreien Herzklappenprothese - ist für den Patienten deutlich schonender als der konservative Eingriff am offenen Herzen. Zusätzlich sorgt das „Mitwach­sen" der Herzklappenprothese dafür, dass gerade bei Kindern Folgeoperationen auf ein Mi­nimum reduziert werden können. Die Innovation des Projekts besteht in der Kombination einer biologischen zellfreien Herzklappe mit einem nachdilatierbaren Stent zur minimalinva­siven Implantation.