Teilprojekt eines Verbundes

Urin-Proteomanalysen anhand von Proben der Nephrologischen Biobank des Klinikums

Förderkennzeichen: 01EK2105A
Fördersumme: 360.177 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Harald Rupprecht
Adresse: Bayreuth GmbH, Klinikum Bayreuth GmbH
Preuschwitzer Str. 101
95445 Bayreuth

Im Gesamtverbund soll untersucht werden, ob die Analyse des Urinproteoms von Patientinnen und Patienten mit Nierenerkrankungen als "liquid biopsy" eine Diagnosestellung ermöglicht und somit eine Nierenbiopsie ersetzen kann. Weiter wird getestet, ob Urinproteom-Klassifikatoren relevante Prognoseparameter wie Nierenfibrose und Progression vorhersagen, und ob diese Klassifikatoren als Biomarker zur Vorhersage des therapeutischen Ansprechens dienen können und so helfen personalisierte Therapieoptionen anzubieten. Ziel einer präklinischen Untersuchung ist es, zu testen, ob Biomarker aus dem Urinproteom in Gewebeproben der "European Renal cDNA Bank (ERCB)" rekapituliert werden können und ob eine Kombination von genomischen und proteomischen Profilen Diagnose und Prognose weiter verbessern kann. Zentraler Bestandteil dieses Teilprojektes ist die "Nephrologische Biobank des Klinikums Bayreuth GmbH". Hier sind mittlerweile 539 Patienten zum Zeitpunkt ihrer Nierenbiopsie eingeschlossen. Von 519 ist eine Urinprobe, von 527 eine Serumprobe asserviert und von 410 Patienten wurde ein Fragment ihrer Nierenbiopsie in der "ERCB" gelagert. Ziel ist die Vorhersagekraft einer Urin-Proteomanalyse für histologisch gesicherte Diagnosen zu validieren. Hierbei soll auch untersucht werden, ob sich Klassifier-Peptide für seltene renale Erkrankungen (C3GN, TMA, Amyloidose etc.) finden lassen. Weiterhin soll getestet werden, ob Urinproteom-Klassifikatoren in der Lage sind das Ausmaß an renaler Fibrose sowie die Progressionstendenz einer Nierenerkrankung besser vorherzusagen als konventionelle Parameter. Diese Untersuchungen sollen im Gesamtpatientengut, aber auch in Subanalysen für spezifische Nierenerkrankungen, für die mindestens 20-25 Proben vorhanden sind, durchgeführt werden. Schließlich sollen relevante Proteinfragmente aus den Urinproteom-Klassifikatoren in korrespondierenden Nierenbiopsien der "ERCB" verifiziert werden. Eine Schutzrechtsanmeldung ist geplant sowie die Vermarktung des entwickelten Tests.