Einzelprojekt

UV-Licht-vermittelte Hornhautquervernetzung als (lymph)angioregressive Vorbehandlung zur Verbesserung des Transplantatüberlebens nach anschließender Hochrisiko-Hornhauttransplantation

Förderkennzeichen: 01KG2127
Fördersumme: 927.265 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Claus Cursiefen
Adresse: Universität zu Köln, Medizinische Fakultät, Zentrum für Augenheilkunde
Joseph-Stelzmann-Str. 9
50931 Köln

Das Sehen ist die wichtigste Sinnesfunktion und wesentlich von der Transparenz der Hornhaut (Kornea), der normalerweise gefäßfreien "Windschutzscheibe" des Auges, abhängig. Ein Verlust der Hornhauttransparenz ist die weltweit zweithäufigste Ursache für Blindheit. Die Therapie der Wahl ist die Hornhauttransplantation (Keratoplastik), d. h. ein Ersatz der zentralen Hornhaut durch eine Spenderhornhaut. Bei Transplantaten, die avaskulären Empfängern eingesetzt werden, ist das Risiko einer Abstoßungsreaktion gering. Transplantate, die jedoch pathologisch prävaskularisierten Empfängern (z. B. nach Keratitis) eingesetzt werden, zeigen hohe Abstoßungsraten von über 50 % ("Hochrisiko-Keratoplastik"). Es zeigte sich, dass eine Regression pathologischer Hornhautgefäße vor einer Keratoplastik im Mausmodell das spätere Transplantatüberleben deutlich verbessert. In Folgearbeiten konnte gezeigt werden, dass eine UV-basierte Hornhautquervernetzung (CXL) mit Riboflavin als Photosensibilisator, ein bereits in der Klinik zur Hornhautstabilisierung eingesetztes Verfahren, sowohl in experimentellen als auch in klinischen Pilotversuchen pathologische Hornhautgefäße zerstört. Hier soll dieses neuartige Konzept der "(lymph)angioregressiven Präkonditionierung" von Hochrisikoaugen mit CXL zur Verbesserung des Transplantatüberlebens in einer prospektiven, randomisierten, multizentrischen explorativen Studie getestet werden. Vor einer Hochrisikotransplantation werden Patientinnen und Patienten nach dem Zufallsprinzip entweder mit CXL oder ohne CXL (Kontrolle) behandelt. Anschließend wird die Inzidenz der Abstoßungsreaktionen nach durchgeführter Keratoplastik dokumentiert und die Sicherheit bewertet werden. Im Falle des Erfolges wäre dieser Ansatz der erste zur Verbesserung des Transplantatüberlebens bei Hochrisikotransplantationen seit Jahrzehnten und würde damit das Sehvermögen und die Lebensqualität von betroffenen Patienten, die an kornealer Blindheit leiden, erheblich verbessern.