idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.12.2020 18:07

Würzburger Universitätsmedizin: Covid-19-Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität

Susanne Just Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Würzburg

    Immer häufiger wird im Zusammenhang mit SARS-CoV-2-Infektionen von sogenannten Langzeitfolgen berichtet. Ein Forschungsteam aus Universitätsklinikum und Universität Würzburg erforscht nun deren chronische Langzeitschäden.

    Covid-19-Erkrankungen betreffen hauptsächlich Atemwege und Lunge. Das Virus SARS-CoV-2 kann aber auch andere Organe schwer schädigen und bei einem Teil der Infizierten zu chronischen Folgeschäden führen. Um derartige Auswirkungen einer Infektion zuverlässig zu messen und zukünftig besser zu behandeln, wurde das Forschungsprojekt COVIDOM ins Leben gerufen. Zur Erforschung von „Folgemorbidität von SARS-CoV-2-Infektionen – Auswirkungen auf Gesundheitszustand und Lebensqualität“ richtet das Projekt an den Standorten Berlin, Kiel und Würzburg derzeit Studienzentren ein. Hier werden Personen, die vor einigen Monaten mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert waren, untersucht.

    Ein Projekt des Netzwerks Universitätsmedizin

    COVIDOM ist ein Projekt im Rahmen des „Netzwerks Universitätsmedizin“ (NUM), einem Zusammenschluss deutscher Universitätsklinika im Verbund mit der Politik, um Wissen und Forschung zur Covid-19-Pandemie zu bündeln. Gefördert werden das Netzwerk und dessen Projekte durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
    Das Forschungsteam von Universitätsklinikum und Universität Würzburg wird mögliche Langzeitschäden nach einer Covid-19-Akuterkrankung untersuchen. Anhand der Ergebnisse sollen repräsentative Abschätzungen für die Studienregion Unterfranken möglich sein.

    Mit Befragungen und Untersuchungen

    Ziel der Studie ist es, die Art und Häufigkeit von Folgeerkrankungen nach einer SARS-CoV-2-Infektion festzustellen. Auch die Symptome, deren Dauer und deren mögliche Langzeitschäden – selbst im Falle eines nur leichten Krankheitsverlaufs – sind von Interesse. Hierfür werden die Würzburger Studienteilnehmer*innen zu ihrem Krankheitsverlauf befragt und zu einer Untersuchung in das Studienzentrum des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI) und des Instituts für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) der Uni Würzburg eingeladen.
    „Im Studienzentrum findet ein ausführlicher Gesundheitscheck mit umfangreichen Untersuchungen zu Herz- und Lungenfunktion statt, außerdem werden neurologische Funktionen und Blutproben analysiert“, sagt Prof. Dr. Peter Heuschmann vom IKE-B, einer der Projektleiter, und Prof. Dr. Stefan Störk vom DZHI, sein Partner, ergänzt: „Ein weiterer Fokus liegt auf der Erfassung der individuellen Gesundheit, Lebensqualität und sozioökonomischen Auswirkungen. Hierbei stehen psychische Gesundheit, Sorgen, soziale Aktivitäten und der Umgang mit Isolation im Mittelpunkt“.

    Nutzen für die Allgemeinheit – und die Studienteilnehmer*innen

    Die Ergebnisse der Studie über mögliche Schäden sollen nicht nur dem Gesundheitssystem in Bayern und darüber hinaus zugutekommen, sondern auch den einzelnen Patientinnen und Patienten: Diese erhalten nach der Untersuchung die Ergebnisse der umfangreichen Untersuchungen und ein ärztliches Abschlussgespräch, das sie über mögliche Langzeitfolgen informiert.
    Das Projekt wird unterstützt durch die Regierung von Unterfranken, das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sowie durch die Gesundheitsämter, Landräte und Oberbürgermeister von Würzburg und Schweinfurt. Dr. Eugen Ehmann, Regierungspräsident von Unterfranken, berichtet: „Auch für uns ist dies ein erstes Modell für Kooperationen zwischen Forschung und örtlichen Behörden wie den Gesundheitsämtern.“ Prof. Dr. Georg Ertl, der Ärztliche Direktor des UKW, ergänzt: „Wieder ein Zeugnis der vertrauensvollen und hocheffektiven Zusammenarbeit in der Region“.
    Die Gesundheitsämter Würzburg und Schweinfurt luden Anfang Dezember 2020 bei ihnen registrierten Personen zur Teilnahme an der Studie ein. Eine Einladung erhielten alle Personen, die bereits vor mehreren Monaten eine Infektion hatten. Interessierte können sich auf die Einladung hin freiwillig zur Teilnahme beim Studienzentrum in Würzburg melden.

    Kontakt:

    Projektadresse: COVIDOM@ukw.de

    Prof. Dr. Stefan Störk, Leiter der Klinischen Forschung und Epidemiologie der Herzinsuffizienz am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz, E-Mail: Stoerk_S@ukw.de

    Prof. Dr. Peter Heuschmann, Vorstand des Instituts für klinische Epidemiologie und Biometrie an der Universität Würzburg, E-Mail: E_Heuschma_P@ukw.de


    Weitere Informationen zum Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird:
    www.netzwerk-universitaetsmedizin.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).