Zellen außer Kontrolle - Neue BMBF-Broschüre zur Krebsforschung

Krebs beginnt schmerzfrei und unsichtbar: Eine der etwa 100 Billionen Zellen des menschlichen Körpers verliert die Kontrolle über ihr Wachstum und beginnt, sich unaufhörlich zu teilen. Krebserkrankungen sind nach den Herz- Kreislauf- Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die neu erschienene BMBF-Broschüre „Zellen außer Kontrolle – Erkenntnisse aus der Krebsforschung“ informiert über Ursachen, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen und macht deutlich, wie wichtig Forschung in diesem Bereich ist. (Newsletter 59 / Oktober 2012)

BMBF-Broschüre „Zellen außer Kontrolle“Fast jedes Gewebe des menschlichen Körpers kann bösartige Tumoren bilden. Die Ursache ist nach den gängigen Vorstellungen meist eine Mutation in den Erbanlagen der Zelle, die zufällig auftritt oder durch Umwelteinflüsse entstehen kann. Risikofaktoren sind zum Beispiel Rauchen, Übergewicht und ausgiebige Sonnenbäder. In einigen Familien erkranken über Generationen hinweg immer wieder Familienmitglieder an Krebs. Dies kann auf ein erbliches Leiden mit einem genetisch erhöhten Tumorrisiko hindeuten.

In der neuen 86-seitigen DIN A4-Publikation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden zahlreiche Informationen rund um das Thema Krebs zusammengetragen: Wie entsteht Krebs? Welche Risikofaktoren gibt es und kann man Krebs vorbeugen? Und auch: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Viele Krebserkrankungen bleiben lange Zeit unerkannt. Erst wenn ein Tumor größer wird, beginnt er, die Funktion von Organen zu beeinträchtigen, bis dahin kann er aber bereits Tochtergeschwulste bilden und im Körper großen Schaden anrichten. Deshalb gilt: Je früher Krebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Möglichst kleine Tumoren in einem frühen Stadium oder sogar ihre Vorstufen zu erkennen, ist das Ziel von Krebsvorsorgeuntersuchungen, wie es sie etwa für Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs und Prostatakrebs gibt.

Viele moderne Krebsmedikamente versuchen, Tumoren an ihrer genetischen Wurzel zu packen, also die zugrunde liegenden Defekte anzugreifen. Mit zielgerichteten molekularen Therapien sollen gesunde Körperzellen geschont und Krebszellen gezielt und dauerhaft in Schach gehalten werden. Diese Krebsmedikamente werden in Zukunft die etablierten Strategien zur Behandlung von Krebspatienten – Bestrahlung, Chemotherapie und Operation – ergänzen. Damit die Betroffenen auch weiterhin von den Fortschritten der Krebsforschung profitieren, suchen Forscherinnen und Forscher intensiv nach neuen Präventions-, Diagnose- und Behandlungsmethoden. Mehr zum Thema Krebsforschung lesen Sie in der neuen BMBF-Broschüre