Teilprojekt eines Verbundes

Zellverteilung und transplantatbedingtes Tumorrisiko

Förderkennzeichen: 01EK2108F
Fördersumme: 88.472 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Armin Braun
Adresse: Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM)
Nikolai-Fuchs-Str. 1
30625 Hannover

Derzeit haben Patienten, die aufgrund von schweren Myokardinfarkten und ischämischer Kardiomyopathien an Herzinsuffizienz leiden, nur wenige Behandlungsoptionen, wie z. B. eine Herztransplantation oder die Implantation von mechanischen Pumpen. Die Nachteile dieser beiden Optionen liegen auf der Hand: 1) Es gibt nur wenige verfügbare Spenderorgane und 2) sind die Pumpen nur zeitlich begrenzte Übergangslösungen mit Risiken und reduzierter Lebensqualität. Zelltherapien mit vom Patienten stammenden Stammzellen, die zu körpereigenen Kardiomyozyten ausdifferenziert werden und so das Narbengewebe des Herzens reparieren könnten, eröffnen eine neue Möglichkeit der Behandlung. Das Ziel des Verbundes ist die Anpassung und weitere Verbesserung des Ansatzes zur Verabreichung von Kardiomyozyten-Aggregaten, die aus körpereigenen induzierten pluripotenten Stammzellen generiert wurden, um das Herz von Patienten nach schweren Myokardinfarkten zu reparieren. Aufbauend auf den bisherigen Daten und Entwicklungen sollen Protokolle entwickelt werden, die eine sichere, effiziente und personalisierte therapeutische Applikation der Kardiomyozyten-Aggregate gewährleistet. In diesem Vorhaben wird die Charakterisierung der Transplantatbildung, -integration und -funktion weiter vorangetrieben und potenzielle Risiken wie Tumorbildung und Erzeugung von Arrhythmien im Affenmodell eingehender untersucht. Für die Untersuchungen zu transplantatassoziierten Tumorrisiken steht vor allem die Charakterisierung der wiedergefundenen Zellen im Sektionsmaterial im Fokus. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Nachweis von humanen hiPSC-Kardiomyozyten in verschiedenen Geweben, um einerseits die Verteilung von hiPSC-CM im Körper nach erfolgter Transplantation zu analysieren und andererseits deren Funktionalität, bzw. Vitalität genauer zu untersuchen. Die therapeutische Anwendung der Erkenntnisse würde auf einen großen Bedarf treffen, da Spenderherzen fehlen und das Gesundheitssystem entlasten.