Verbund

PRETWINSCREEN - Entwicklung eines multidisziplinären Ansatzes zur personalisierten Schwangerschaftsdiagnostik und Versorgung von Zwillingsschwangerschaften

Zwillingsschwangerschaften weisen im Vergleich zu Einlingsschwangerschaften mehr Komplikationen auf, z. B. Chromosomendefekte beim Fetus oder Schwangerschaftsdiabetes bei der Mutter. Zwillinge werden häufiger vorzeitig geboren und leiden unter den Folgen der Frühgeburt.

Ziel des Verbundes PRETWINSCREEN ist die Entwicklung eines personalisierten Multi-Marker-Diagnosemodells zur pränatalen Vorhersage solcher Komplikationen bei Zwillingsschwangerschaften. Im Rahmen eines multinationalen Netzwerks soll eine Kohorte von 1.200 Zwillingsschwangerschaften rekrutiert werden. Im Verlauf der Schwangerschaften wollen die Forscherinnen und Forscher Daten zu Risikoanalysen, biochemischen und endokrinen Markern, Informationen aus der Bildgebung, der Immunologie und der Untersuchung zellfreier DNA erheben.

Anhand der gewonnenen Datensätze sollen Risikoalgorithmen entwickelt werden, die in Analogie zu Einlingsschwangerschaften zur Risikoklassifikation für Zwillingsschwangerschaften genutzt werden können.

Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Forschungsverbundes PRETWINSCREEN im Rahmen des ERA-Netzes Personalisierte Medizin (ERA PerMed). Gemeinsam arbeiten in diesem Verbund sechs Arbeitsgruppen aus mehreren Staaten an der Lösung dieser Forschungsfrage. Das BMBF beteiligt sich an der Fördermaßnahme, um mit der transnationalen, koordinierten Zusammenarbeit eine möglichst schnelle Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die Klinik zu unterstützen.

Teilprojekte

Kohorte Tübingen

Förderkennzeichen: 01KU2001A
Gesamte Fördersumme: 375.898 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Karl Oliver Kagan
Adresse: Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, Frauenklinik, Institut für Frauengesundheit
Calwerstr. 7
72076 Tübingen

Kohorte Tübingen

Die Häufigkeit von Zwillingsschwangerschaften (ZS) nimmt aufgrund von künstlichen Befruchtungen und fortgeschrittenem Alter der Schwangeren weltweit zu. ZS weisen im Vergleich zu Einlingen 5-9 Mal häufiger Chromosomen- und Strukturanomalien auf, die Frühgeburtenrate sowie die Prävalenz für Schwangerschaftsdiabetes (GDM), Präeklampsie (PE) und intrauterine Wachstumsrestriktion (IUGR) ist höher. Folglich werden mehr Zwillinge vorzeitig geboren und leiden unter den Folgen der Frühgeburt. Ziel des Projektes PRETWINSCREEN ist es, ein personalisiertes pränatales Multi-Marker-Diagnosemodell zu entwickeln, um feto-maternale Komplikationen bei Zwillingen vorherzusagen. Dafür soll im Rahmen eines multinationalen Netzwerks eine Kohorte von 1.200 Zwillingen rekrutiert werden und diese im Verlauf der ZS bis zur Entbindung mittels Risikoanalysen, biochemischen und endokrinen Markern, Bildgebung, Immunologie und zellfreier DNA (cfDNA) analysiert werden. Eine erste Zwillingskohorte aus Israel zeigte bereits eine gute Vorhersagewertigkeit für Down-Syndrom, PE und GDM. Anhand des großen Datensatzes, der multinational erhoben wird, sollen allgemein anwendbare Risikoalgorithmen entstehen, die in Analogie zu Einlingsschwangerschaften zur Risikostratifizierung für ZS angewendet werden können. Hierdurch würde ein Paradigmenwechsel zur personalisierten Betreuung bei ZS möglich.

MONOCHORIAL BONN

Förderkennzeichen: 01KU2001B
Gesamte Fördersumme: 380.206 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Annegret Geipel
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Universitätsklinikum Bonn, Frauenklinik, Abt. für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
Venusberg - Campus 1
53127 Bonn

MONOCHORIAL BONN

Die Häufigkeit von Zwillingsschwangerschaften (ZS) nimmt aufgrund assistierter Reproduktion und höherem Alter der Schwangeren weltweit zu. ZS weisen im Vergleich zu Einlingen etwa 5-9 Mal häufiger Chromosomen- und Strukturanomalien auf; die Frühgeburtenrate sowie die Prävalenz für Schwangerschaftsdiabetes (GDM),Präeklampsie (PE) und intrauterine Wachstumsrestriktion (IUGR) ist höher. Monochoriale Zwillinge haben spezifische Komplikationen wie z. B. das Zwillingstransfusionssyndrom (FFTS). Folglich werden mehr Zwillinge vorzeitig und mit niedrigem Geburtsgewicht geboren. Sie leiden häufiger an den Folgen der Frühgeburtlichkeit und Wachstumsretardierung, wie Zerebralparesen und anderen Komplikationen. Ein multinationales Netzwerk soll ca. 1.200 Zwillinge rekrutieren und diese mittels biochemischen und endokrinen Markern, Bildgebung, Immunologie und zellfreier DNA (cfDNA) analysieren. Eine erste Zwillingskohorte (Israel) zeigte eine gute Vorhersage von Trisomie 21, PE und GDM. Die Bonner Studiengruppe wird insbesondere Datensätze zur longitudinalen Beobachtung von komplizierten und unkomplizierten monochorialen Zwillingsschwangerschaften beitragen. Anhand des großen multinational erhobenen Datensatzes sollen Modellberechnungen erfolgen, um Algorithmen zur Risikostratifizierung für ZS zu entwickeln anhand derer ein personalisierter, präventiver klinischer Ansatz von feto-maternalen Störungen möglich ist. Das Vorhaben ist Teil des transnationalen Verbundprojekts "PRETWINSCREEN" der Förderinitiative "ERA-PerMed". Der Verbund "PRETWINSCREEN" wird durch eine israelische Arbeitsgruppe koordiniert und hat insgesamt sechs Projektpartner.