Nationales Genomforschungsnetz 2 - Genomnetz Umweltbedingte Erkrankungen

Zentralvorhaben


Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Campus Kiel - Medizinische Klinik I
Schittenhelmstr. 12
24105 Kiel

Leiter:
Tel.:
FKZ:
Betrag:
Laufzeit:

Prof. Dr. Stefan Schreiber
0431 597-2350
01GS0426
9.354.522 EUR
01.07.2004 - 31.05.2008

Das UK Schleswig-Holstein ist Standort des Genomnetzes "Umweltbedingte Erkrankungen" im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes. Ziel ist die Aufklärung krankheitsverursachender Mutationen bei M. Crohn, Psoriasis, Sarkoidose und Atopie. Krankheitsverursachende Sequenzvarianten werden durch Rekonstruktion der pathophysiologischen Abläufe in ein komplexes Krankheitsmodell integriert. DNA-Varianten werden aus Datenbanken und durch systematische Sequenzierung in Kopplungsregionen detektiert. Mittels Hochdurchsatz-Genotypisierung wird eine Assoziation von Sequenzvarianten mit der Krankheit geprüft. Die Beziehung zum Phänotyp wird durch aufwändige statistische Analysen untersucht. Untersuchungen des Transkriptoms und Proteoms und bioinformatische Modelle rekonstruieren die komplexe Pathophysiologie. Die Bedeutung von Krankheits-assoziierten Sequenzvarianten unter der evolutionionären Selektion wird untersucht. Die Verwertung erfolgt vorzugsweise durch Publikation (wiss. Fachzeitschriften). Kommerziell interessante Ergebnisse (Diagnostik/Therapie) werden patentiert und können so Gegenstand von Ausgründungen werden oder bestehende Ausgründungen verstärken.

Anteil Charité

Charité - Universitätsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie/Immunologie
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin

Leiter:
Tel.:
FKZ:
Betrag:
Laufzeit:

Prof. Dr. Ulrich Wahn
030 450-566131
01GS0427
2.244.335 EUR
01.10.2004 - 31.05.2008

Ziel dieses Vorhabens ist es, genetische Ursachen allergischer Erkrankungen beim Menschen und im Mausmodell zu identifizieren. Bei der humanen Studie steht insbesondere die Krankheitsprogression von der atopischen Dermatitis zur allergischen Atemwegserkrankung ("atopic march") im Vordergrund. In diesem Vorhaben werden genetische Untersuchungen und genomweite Expressionsanalysen beim Menschen und im Mausmodell angewandt, um solche Gene und ihre Varianten zu identifizieren, die bei der Entstehung und Progression atopischer Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Sie ist die Voraussetzung für die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen. Die während der ersten Förderperiode etablierte lokale und nationale Netzwerkstruktur (klinisches Studienzentrum, gemeinsame Datenbanken und Studienpopulationen) ermöglicht den Zugriff auf aussagekräftige Studienpopulationen. Die geplanten Untersuchungen lassen die Identifizierung möglicher Angriffspunkte für die gezielte Entwicklung spezifischer Strategien für die Prävention und Behandlung von atopischen Erkrankungen erwarten.

Anteil TU München

Technische Universität München
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und
Allergologie am Biederstein
Biedersteiner Str. 29
80802 München

Leiter:
Tel.:
FKZ:
Betrag:
Laufzeit:

Prof. Dr. Dr. Johannes Ring
089 4140-3170
01GS0428
297.702 EUR
01.07.2004 - 31.05.2008

Das Ziel dieses Vorhabens ist die Charakterisierung des genetischen Hintergrundes der Variabilität der Krankheitsexpression bei Atopie und atopischem Ekzem. In den rekrutierten Familien mit zwei oder mehr betroffenen Patienten mit atopischem Ekzem/Atopie werden Hochdurchsatz-SNP-Kandidatengenanalysen mit Hilfe einer MALDI-TOF (Sequenom)-Plattform durchgeführt. Die Auswahl entsprechender Kandidatengene ist bereits erfolgt. Daran schließen sich bestätigende und funktionelle Analysen der Gen- bzw. Proteinexpression an. Die erzielten Ergebnisse werden auf nationalen wie internationalen Kongressen präsentiert sowie international publiziert. Vor der Publikation werden die Ergebnisse der NGFN-TT-Agentur zur Prüfung auf evtl. Verwertbarkeit vorgelegt und bei positivem Votum über Patentanmeldungen geschützt.

Anteil LMU München

Ludwig-Maximilians-Universität München
Medizinische Fakultät
Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie
Lehrstuhl für Epidemiologie
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Oberschleißheim

Leiter:
Tel.:
FKZ:
Betrag:
Laufzeit:

Prof. Dr. Dr. H.-Erich Wichmann
089 3187-4066
01GS0429
1.537.886 EUR
01.07.2004 - 31.05.2008

Ziel des Vorhabens 8.1.2 ist es, die genetischen Einflüsse der Krankheitsentstehung von Asthma bronchiale besser zu verstehen. Ziel des Vorhabens 8.8.2 ist es, die Infrastruktur des Netzwerkes zu organisieren. Ziel des Vorhabens 8.8.4 ist die Unterstützung der genetisch epidemiologischen Methodik und der statistischen Auswertung. Arbeitsplan des Vorhabens 8.1.2 ist es Microarrays, Mausmodelle und Hochdurchsatzgenotypisierungen einzusetzen, um neue Asthmagene und neue asthmarelevante Polymorphismen zu entdecken. Arbeitsplan des Vorhabens 8.8.2 ist es, eine Netzwekplattform für die Bereitstellung von Daten und DNA zu organisieren als Ausgangsbasis für gemeinsame Fall-Kontroll-Studien und Familienstudien. Für die Datenbank ist die Zahl von 25.000 Patienten angestrebt. Arbeitsplan des Vorhabens 8.8.4 ist die Planung und statistische Auswertung in Kooperation mit den Münchner Netzpartnern. Zur Ergebnisverwertung werden wissenschaftliche Erkenntnisse über Gen-zu-Gen und Gen-zu-Umwelt Interaktionen sowie Daten und Material für Fall-Kontroll- und Familienstudien verfügbar gemacht.

Anteil GSF

GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Oberschleißheim

Leiter:
Tel.:
FKZ:
Betrag:
Laufzeit:

Dr. Thomas Illig
089 31874249
01GS0430
236.143 EUR
01.07.2004 - 31.05.2008

Ziel ist es, die Interaktionen von Gen-zu-Gen und von Gen-zu-Umwelt bei Asthma bronchiale zu untersuchen. Hierzu werden Proben von insgesamt 25 000 Patienten im Rahmen einer Hochdurchsatzgenotypisierung und Sequenzierung analysiert, um neue Gene für Asthma und neue relevante Polymorphismen für diese Erkrankung zu entdecken.  Die Ergebnisse können genutzt werden, um die relevanten Stoffwechselwege, die zur Entstehung von Asthma bronchiale beitragen, besser zu verstehen. Dieses Wissen kann in neue Therapieformen einmünden.

Zentrale Bioinformatik

Max-Planck-Institut für Informatik
Stuhlsatzenhausweg 85
66123 Saarbrücken

Leiter:
Tel.:
FKZ:
Betrag:
Laufzeit:

Prof. Dr. Thomas Lengauer
0681 9325-300
01GS0431
210.407 EUR
01.07.2004 - 31.05.2008

Ziel der Forschungsarbeiten ist die Identifizierung und experimentelle Priorisierung krankheitsverursachender Gene. Diese basiert auf SNP-scans auch bei bei geringer Patientenzahl und fehlender Kopplungsinformation. Dies ermöglicht, molekulare Interaktionspartner und Bindungsstellen sowie assoziierte biologische Prozesse in bestimmten Stoffwechselwegen und zellulärer Lokalisation zu identifizieren. Es sollen umfassende Online-Datenbanken und Visualisierungs-Interfaces für involvierte Genprodukte und verwandte Proteine sowie zahlreiche identifizierte Sequenzvariationen eingerichtet werden. Das System wird große Mengen an Literatur und experimentellen Ergebnissen für weitere ausführliche Untersuchungen integrieren. Dieses System wird einer der Schlüsselbeiträge sein, um die Übersicht über Ähnlichkeiten zwischen molekularen Stoffwechselwegen, welche in verschiedenen Krankheiten involviert sind, herzustellen. Außerdem wird dieses System es ermöglichen, dass man die Auswirkungen von krankheitsassoziierten Mutationen in Proteinen besser strukturell und funktionell interpretieren kann.

Anteil Conaris

Conaris Research Institute GmbH
Schauenburger Str. 116
24118 Kiel

Leiter:
Tel.:
FKZ:
Betrag:
Laufzeit:

Dr. Dirk Seegert
0431 5606-821
01GS0434
539.400 EUR
01.07.2004 - 31.05.2008

In diesem Vorhaben soll eine modulare Plattform zur Evaluierung von Krankheitstargets, Protein/Protein-Interaktionen und neuen Wirkstoffen geschaffen werden, mit der die gesamte Entwicklungsstrecke von der Targetidentifikation bis zur Wirkstoffentwicklung abgedeckt werden kann. Die Targets sollen kloniert und in unterschiedlichen Zellsystemen exprimiert werden. Vielschichtige funktionelle Assays sollen den Einfluss der Targetproteine auf inflammatorische und apoptotische Parameter aufdecken. Parallel dazu werden die Targets rekombinant produziert, gereinigt und umfangreichen Protein/Protein-Interaktionsstudien auf modernen 2D/3D-Biochipsystemen zugeführt. Diese Chips werden anschließend zum systematischen Screening von Wirkstoffbibliotheken verwendet. Die Evaluierung neuer Wirkstoffe erfolgt sowohl in dafür geeigneten In-vitro-Systemen als auch in zu entwickelnden, murinen  Infektionsmodellen, die eine prospektive Bewertung des Risikopotentials erlauben sollen. Die Ergebnisverwertung erfolgt durch Patentierung von neuen Targets und Wirkstoffen, Auslizensierung und klinische Entwicklung von Wirkstoffen zusammen mit Pharmapartnern sowie durch funktionelle Evaluierungstudien als Auftragsarbeiten.