Bioethik

Neue Erkenntnisse in den modernen Lebenswissenschaften werfen zugleich Fragen nach deren gesellschaftlichen Auswirkungen auf. Darauf gilt es über eine ethische Reflexion und im Dialog mit Politik und Gesellschaft eine Antwort zu finden.

Acht Menschen ziehen an bunten Seilen, die in der Mitte miteinander verknotet sind.

Von Philosophie bis Lebenswissenschaften: Die Bioethik braucht den interdisziplinären Dialog.

Thinkstock/plustwentyseven

Bioethik – von Philosophie bis Lebenswissenschaften

Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Offenheit sind für die Bundesregierung wichtige Leitgedanken für eine Gesundheitsforschung, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht. Dafür ist es wesentlich, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Anfang an in einen fundierten gesellschaftlichen Dialog zu möglichen Auswirkungen ihrer Forschung treten. Die ethische Reflexion in den Wissenschaften ebenso wie die diesbezügliche Kommunikation mit Politik und Gesellschaft sind auch zur Erhöhung des Stellenwerts von Forschung in der Gesellschaft unerlässlich.

Ethische, rechtliche und soziale Aspekte von Anfang an berücksichtigen

Es ist das Anliegen der Bundesregierung, den bestmöglichen Rahmen zu schaffen, um Forschung und Fortschritt für die Gesellschaft zu ermöglichen und diese gleichzeitig verantwortbar auszugestalten. So unterliegen zum Beispiel Forschung und Entwicklung zu Arzneimitteln und Medizinprodukten zahlreichen rechtlichen Vorgaben auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene.

Gesundheitsforschung und medizinischer Fortschritt berühren häufig besonders sensible Lebensbereiche und fordern bestehende Wertvorstellungen heraus. Es ist unerlässlich für eine Gesellschaft, sich frühzeitig mit den sich daraus ergebenden ethischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Fragen zu befassen. Der Deutsche Ethikrat leistet wichtige Beiträge zum gesamtgesellschaftlichen Diskurs und berät mit seinen Stellungnahmen Parlament und Regierung.

„ELSA“: Eigene Forschungsrichtung ergänzt moderne Lebenswissenschaft

Im Förderschwerpunkt „Ethische, rechtliche und soziale Aspekte in den Lebenswissenschaften“ (ELSA) werden wichtige Impulse für Wissenschaft, Gesellschaft und Politik erarbeitet Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) begleitet insbesondere mit seinen ELSA-Maßnahmen die Entwicklung neuer Technologien und den raschen Einsatz innovativer Methoden in die Gesundheitsversorgung seit vielen Jahren. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) fördert zudem Vorhaben zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen und ihren ethisch relevanten Auswirkungen auf das Gesundheitswesen, insbesondere zu den Auswirkungen der Digitalisierung und des demografischen Wandels. In den Lebenswissenschaften wird es dadurch zunehmend selbstverständlich, bei der Forschung mögliche ethische und rechtliche Fragen ebenso von Anfang an mitzudenken wie soziale Aspekte, zum Beispiel psychosoziale und sozioökonomische Auswirkungen der Nutzung neuer molekularbiologischer Technologien.