Einzelprojekt

DEVISE – Entwicklung und Evaluation einer Online-Intervention zur Reduktion von Selbststigmatisierung bei Menschen mit sichtbaren chronischen Hauterkrankungen

Förderkennzeichen: 01GY2105
Fördersumme: 542.649 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Rachel Sommer
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Hauterkrankung. Neben den körperlichen Symptomen ist auch die psychosoziale Belastung für die Patienten hoch. Ein besonderes Problem dabei ist die Stigmatisierung. Die Weltgesundheitsorganisation hat in ihrem globalen Bericht zur Psoriasis explizit auf die Wichtigkeit der Reduzierung von Stigmatisierung hingewiesen. Während wirksame Face-to-Face Interventionen gegen externe Stigmatisierung existieren, fehlt es an Interventionen zur Prävention/Reduktion von Selbststigmatisierung. Das Ziel des Projekts ist daher die Entwicklung und Evaluation einer Online-Intervention zur Prävention/Reduktion von Selbststigmatisierung bei Patientinnen und Patienten mit Psoriasis, atopischer Dermatitis, Hidradenitis suppurativa, Alopecia areata und Vitiligo. Dazu sollen in einem ersten Schritt die Mechanismen der Selbststigmatisierung und Interventionen, die auf die Selbststigmatisierung abzielen, durch zwei systematische Literaturübersichten erfasst werden. Im Anschluss daran soll die Intervention in einer multidisziplinären Expertengruppe entwickelt werden. Die Evaluation der Intervention hinsichtlich Machbarkeit und Effektivität erfolgt mittels einem randomisierten kontrollierten Design mit insgesamt 500 Patienten. Zentrales Ergebnis werden erste wissenschaftliche Daten zur Wirksamkeit, Machbarkeit und zum Nutzen einer Online-Intervention gegen Selbststigmatisierung bei sichtbaren Hauterkrankungen sein. Die neue Online-Intervention ist für den Einsatz in der Routineversorgung vorgesehen und unterstützt eine bessere Patientenversorgung in der Praxis. Sie verringert letztlich das Ausmaß der Selbststigmatisierung, erhöht die Lebensqualität der Betroffenen und senkt die Raten von klinischen Depressionen, Angstzuständen und Suiziden. Darüber hinaus werden die methodischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Stigma-Forschung im Allgemeinen beitragen.