Einzelprojekt

Einfluss einer ernährungsbedingten Aktivierung des Arylhydrocarbon-Rezeptors (AhR) auf die Inflammation im mesenterialen Fett und die postoperative Wundinfektion beim metabolischen Syndrom

Förderkennzeichen: 01EA2303
Fördersumme: 349.991 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Sven Wehner
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms Universität Bonn, Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn

Die gestörte Produktion von AhR-Liganden durch Darmmikrobiota ist ein Schlüsselfaktor des metabolischen Syndroms (MS). Das geht mit einer gestörten Fähigkeit der Darmmikrobiota einher, Tryptophan in AhR-Agonisten umzuwandeln. Es tritt bei verschiedenen Stoffwechselstörungen auf und kann durch Nahrungsergänzung mit AhR-Agonisten oder mit Bakterienstämmen, die AhR-Agonisten produzieren, verbessert werden. Zudem führt eine gestörte AhR-Aktivierung zu Infektionen an der Operationsstelle (SSI), die zu Anastomosenleckagen (AL) führen. Nahrungsergänzung mit AhR-Agonisten und eine Tryptophan-reiche Diät verringerten die Entwicklung von AL im Darm. Das MS ist ein Risikofaktor für die Entwicklung von SSI nach kolorektalen Eingriffen. Die Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen einer ernährungsbedingten AhR-Stimulation, der postoperativen Immunantwort und der intestinalen Heilung beim metabolischen Syndrom ist unbekannt und soll in den folgenden drei Zielen des europäischen Konsortiums untersucht werden: 1) Untersuchung, wie ernährungsbedingte Tryptophan-Metaboliten die Entwicklung von SSI im Zusammenhang mit dem MS beeinflussen. 2) Charakterisierung der Rolle der Inflammation im mesenterialen Fett von Patientinnen und Patienten mit MS und die Rolle dieses Fetts bei der Entwicklung von SSI. 3) Entwicklung ernährungsbasierter Lösungen, um die Wundheilung zu fördern und viszerale Entzündung sowie die AL-Rate im Zusammenhang mit Adipositas und Typ 2 Diabetes zu verhindern. Das Teilprojekt der Uni Bonn analysiert dabei die Rolle von Spezialdiäten und des Tryptophanmetabolismus auf SSI Bildung in adipösen Mäusen. Es werden ein zelluläres Mapping des mesenterialen Fetts beim MS durchgeführt und ernährungsbasierte Strategien zur Aktivierung des AhR und zur Verbesserung der adipositas-induzierten Inflammation entwickelt. Das Vorhaben ist Teil des europäischen Forschungsverbundes METARYL, der im Rahmen der gemeinsamen Forschungsinitiative "A Healthy Diet For A Healthy Life" gefördert wird.