Einzelprojekt

EPAMeD - Ethik und Praxis der Algorithmus-unterstützten Entscheidungsfindung in der Medizin

Förderkennzeichen: 01GP2207
Fördersumme: 803.656 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Georg Marckmann
Adresse: Ludwig-Maximilians-Universität München, Medizinische Fakultät, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin
Lessingstr. 2
80336 München

Algorithmen werden in der Medizin eingesetzt, um diagnostische oder prognostische Informationen für die medizinische Entscheidungsfindung zu generieren. In zunehmendem Maße werden sie jedoch auch verwendet, um bei der therapeutischen Entscheidungsfindung zu helfen. Dies verändert die enge Beziehung zwischen Ärztinnen und Ärzten und Patientinnen und Patienten: Sie wird durch Algorithmen als dritte Partei ergänzt. Bisher ist unklar, ob die Einführung von Algorithmen eine Bedrohung oder eine Chance für die Verwirklichung der gemeinsamen Entscheidungsfindung darstellt. Es ist daher von größter Bedeutung, dass die algorithmengestützte Entscheidungsfindung (AADM) in der Medizin ethisch ausgerichtet ist. In diesem Projekt werden zwei Wege untersucht, wie AADM in der Medizin die ethischen Anforderungen an eine gemeinsame Entscheidungsfindung erfüllen kann. Der erste Weg betont eine ethisch ausgerichtete Gestaltung der Algorithmen selbst. Hier wird versucht, Präferenzen der Betroffenen im Algorithmus selbst zu berücksichtigen. Der zweite Weg konzentriert sich dagegen auf die Gestaltung solcher Entscheidungsprozesse, die Algorithmen einbeziehen. Das bedeutet, dass ein Entscheidungsprozess, der von Diagnosen zu therapeutischen Entscheidungen führt, nach ethischen Anforderungen gestaltet werden soll. In enger Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten sowie Klinikerinnen und Klinikern werden im Rahmen des Projekts Leitlinien für eine ethisch begründete AADM erstellt.