Fördermaßnahme

Forschung und Entwicklung dringend benötigter Therapeutika gegen SARS-CoV-2 II

Trotz des Fortschritts der weltweiten COVID-19-Impfkampagnen besteht aufgrund weiterhin zu erwartender Erkrankungen ein hoher Bedarf an neuen therapeutischen Ansätzen gegen COVID-19.

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2021
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Gesamte Fördersumme: bis zu 24,3 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 3 Verbund- und Einzelprojekte

1. Ziele der Förderrichtlinie

Die Corona-Pandemie stellt für den Menschen seit mehr als einem Jahr eine weltweite Gesundheitsbedrohung dar. Das auslösende Virus SARS-CoV-2 verursacht vielfach eine schwere COVID-19-Erkrankung. Neben der Verfügbarkeit von Impfstoffen und einer gezielten Teststrategie sind sichere und wirksame Arzneimittel zur Behandlung von an COVID-19 Erkrankten entscheidend, um die aktuelle Pandemie bewältigen zu können.

Auch wenn eine flächendeckende Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen gewährleistet wird, können nicht alle in Deutschland lebenden Personen geimpft werden. Dies liegt etwa in Altersbeschränkungen oder Vorerkrankungen begründet. Auch ist noch unklar, wie lange ein Impfschutz anhält, ob eine Weitergabe des Virus durch Geimpfte vollständig ausgeschlossen werden kann und ob bestehende Impfungen einen zuverlässigen Schutz bei den besorgniserregenden Virusvarianten bieten können.

Im Rahmen dieser Fördermaßnahme soll daher die klinische Entwicklung erfolgsversprechender Therapeutika gegen COVID-19 gestärkt werden. Dadurch sollen präklinisch erfolgreich getestete Kandidaten für neue Therapeutika schnellstmöglich bei den Patientinnen und Patienten ankommen und das Behandlungsrepertoire gegen COVID-19 bedarfsgerecht erweitert werden.

2. Stand der Fördermaßnahme

In drei Einzel- bzw. Verbundvorhaben werden von 2021 bis 2024 Forschungsgruppen in Industrieunternehmen und Kliniken unter Industrieführung gefördert.

Einzelprojekte

Behandlung von COVID-19 Erkrankungen mit einem neuartigen immunmodulatorischem Molekül (COVIFERON)

Förderkennzeichen: 16LW0154
Gesamte Fördersumme: 7.526.609 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Dr. Jutta Roth
Adresse: Evotec International GmbH
Manfred Eigen Campus - Essener Bogen 7
22419 Hamburg

Behandlung von COVID-19 Erkrankungen mit einem neuartigen immunmodulatorischem Molekül (COVIFERON)

Die Corona-Pandemie stellt eine globale Gesundheitsbedrohung dar. Das auslösende Virus, SARS-CoV-2, verursacht häufig schwere COVID-19-Erkrankungen. Steigende Infektionsraten erhöhen zusätzlich das Risiko neuer Virusvarianten. Um infizierten Patienten zu helfen, sind dringend hochwirksame Therapeutika zur Behandlung von COVID-19 nötig.

Das Gesamtziel des Projektes besteht in der Durchführung einer klinischen Phase 1 und 2a, um die Sicherheit und Wirksamkeit von einem neuartigen immunmodulatorischen Molekül bei COVID-19-Patientinnen und -Patienten nachzuweisen. In präklinischen In vitro-Studien zeigte sich eine stärkere Induktion der antiviralen Antwort des Immunsystems als bei vergleichbaren Molekülen in bisher durchgeführten Studien.

Durch eine frühzeitige Gabe des immunmodulatorischen Moleküls ist es möglich, die Viruslast und somit die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufes zu verringern.

Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung zur Entwicklung von Therapieoptionen zur Überwindung der COVID-19-Pandemie bei.

Nachweis der Wirksamkeit und Sicherheit eines rekombinanten Proteins zur Behandlung von COVID-19 (COMCOVID-Study)

Förderkennzeichen: 16LW0151
Gesamte Fördersumme: 9.924.739 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Wiedow
Adresse: Proteo Biotech AG
Am Kiel-Kanal 44
24106 Kiel

Nachweis der Wirksamkeit und Sicherheit eines rekombinanten Proteins zur Behandlung von COVID-19 (COMCOVID-Study)

Das Virus SARS-CoV-2 verursacht häufig eine schwere Atemwegserkrankung namens COVID-19, für die bisher keine ausreichenden Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. COVID-19-Patienten sind einem hohen Risiko ausgesetzt, eine lebensbedrohliche Lungenentzündung zu entwickeln. Schwerwiegende Krankheitsverläufe sind durch eine überschießende Immunreaktion gekennzeichnet, die unter anderem durch Entzündungen der Blutgefäße und Beatmungsbedarf geprägt ist und ein erhöhtes Sterberisiko mit sich bringt. Mit der überschießenden Immunreaktion geht eine gesteigerte Aktivierung von speziellen Zellen des angeborenen Immunsystems, den neutrophilen Granulozyten, einher.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit eines Proteins zur Behandlung von COVID-19 im Rahmen einer klinischen Studie nachzuweisen. Der Fokus liegt darauf, schwerwiegende Krankheitsverläufe sowie Organkomplikationen bei schweren COVID-19-Krankheitsverläufen infolge einer überschießenden Immunreaktion zu verhindern. Das Protein hemmt verschiedene entzündungsfördernde Mechanismen und weist eine hervorragende Verträglichkeit im Menschen auf. Bei dem Protein handelt sich um ein humanes, rekombinant hergestelltes Protein, welches im menschlichen Körper vorkommt und dort eine entzündungshemmende Wirkung hat.

Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung zur Erstellung von Therapieoptionen zur Überwindung der Corona-Pandemie bei.