Einzelprojekt

Interdisziplinäres Nachwuchsforscherzentrum für Fertilitätsprotektion der Universität Ulm

Förderkennzeichen: 01GR2301
Fördersumme: 2.108.734 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Katharina Hancke
Adresse: Universität Ulm, Universitätsklinikum, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Prittwitzstr. 43
89075 Ulm

Die interdisziplinäre Nachwuchs-Forschergruppe für Fertilitätsprotektion in Ulm – bestehend aus vier Medical (Biologie, Humangenetik, Psychologie und Ethik) und drei Clinician Scientists (Gynäkologie, Pädiatrie und Hämato-Onkologie) – untersucht unterschiedliche Aspekte der Fertilitäts-Protektion zur Verbesserung bestehender und Entwicklung neuer innovativer Methoden zur Erhaltung der Fruchtbarkeit. Bei Frauen wird insbesondere die Kryokonservierung und Re-Transplantation von reifem und präpubertärem Eierstockgewebe im Chorion-Allantois-Membran (CAM) Modell untersucht. Bei Männern werden Samenproben von Patienten mit verschiedenen Tumorentitäten, sowie der Einfluss von zytotoxischen Therapien und Kryokonservierung genauer untersucht. Der Fertilitätserhalt ist insbesondere wichtig für onkologische Patientinnen und Patienten vor einer Keimzell-toxischen Therapie, bei schwerer Endometriose, für Transgender-Personen vor Beginn einer Hormontherapie sowie für gesunde junge Frauen, die ihre Familienplanung in einen späteren Lebensabschnitt verschieben wollen ("Social Freezing"). In diesen Studien sollen interdisziplinär molekularbiologische, (epi)genetische, translationale, klinische sowie ethische und rechtliche Gesichtspunkte und Grenzen berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden psychologische Aspekte dieser verschiedenen Gruppen vor, während und im langfristigen Verlauf untersucht, wobei Kinder, Frauen, Männer und Transgender betrachtet werden und die Veränderungen in Bezug auf Partnerschaft, Familiensituation und Sexualität untersucht werden. Ziel ist es, die individuellen Bedürfnisse dieser Patientinnen und Patienten und ihrer Familien herauszufinden und in der Folge präventive und hilfreiche Interventionen zu entwickeln. Um dieses wichtige Gesundheitsthema auch in der breiten Gesellschaft besser präsent zu machen, sollen Betroffene mit einbezogen werden, sowie Öffentlichkeitsarbeit, Prävention und interdisziplinäre Kommunikation und Vernetzung maßgeblich fokussiert werden.